Spezifikation und Design sicherheitsrelevanter
Steuerungen für Maschinen
5.1
Sicherheitsbezogene Teile für die Maschinensteuerung
5.1.1
Vier Risikoelemente
Vier Risikoelemente
Die Risikobeurteilung erlaubt die Bestimmung des Risikos mittels der vier Risikoelemente:
● Schwere des möglichen Schadens
● Häufigkeit mit der sich Personen im Gefahrenbereich aufhalten
● Wahrscheinlichkeit, dass das gefährliche Ereignis eintritt
● Möglichkeit den Schaden zu vermeiden oder zu mindern
Diese Risikoelemente wiederum bilden die Eingangsparameter zur Realisierung einer
sicherheitsrelevanten Steuerungsfunktion: Sie ermöglichen erst die Zuordnung des Risikos
an die Anforderungen der sicherheitsgerichteten Steuerung. Deshalb bietet die IEC 62061
Verfahren zur Bewertung der Risikoelemente und Einstufung der Safety Performance an.
Bild 5-1
Ermittlung der notwendigen Safety Performance (Safety Integrity)
Wurde bei der Risikountersuchung festgestellt, dass Funktionsfehler der Steuerung oder das
Versagen von Schutzeinrichtungen zu einem zu hohen Risiko führen können, dann muss
deren Wahrscheinlichkeit soweit verringert werden, bis das verbleibende Risiko tolerierbar
ist. D. h., die Steuerung muss eine ausreichende "Safety Performance" erreichen.
Mit IEC 62061 gibt es ein Verfahren, das eine an Wahrscheinlichkeiten orientierte
quantifizierte und damit hierarchische Abstufung der Safety Performance verwendet. Das
Ergebnis der Risikoanalyse ist dann der Safety Integrity Level (SIL) für die betreffenden
Sicherheitsfunktionen.
Safety Integrated Application Manual
Applikationshandbuch, 10/2015, A5E03752040010A/RS-AC/004
Risiko bezogen auf die identifizierte Gefährdung
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