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Industrielle
Nieder-
spannungsnetze
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Sicherungen in
Abzweigungen
vom Nieder-
spannungsnetz
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Flinke
Sicherungen
Industrielle Niederspannungsnetze sind lokale Netze in Anlagen
oder Fabriken. Sie haben eigene Versorgungstransformatoren
(siehe 6). Meistens sind sie isoliert (IT-Netz / kein geerdeter Stern-
punkt), und ihre Spannungen sind oft höher als 400 V. Die ange-
schlossenen Verbraucher vertragen einen erhöhten HF-Störpegel.
Darum, und weil industrielle Netze durch ihre eigenen Versor-
gungstransformatoren sowie ihren Abstand gut von öffentlichen
Niederspannungsnetzen entkoppelt sind, brauchen Stromrichter in
industriellen Netzen keine EMV-Filter (siehe 6). Probleme, die für
andere Verbraucher am selben Netz durch Kommutierungslücken
entstehen, können mit Hilfe von Kommutierungsdrosseln gelöst
werden (siehe 4).
Auch isolierte Netze benötigen einen Erdleiter. Der Erdleiter ist
wichtig für die Rückführung der parasitären HF-Störströme vom
Gleichstrommotor über den Stromrichter zum Erdungspunkt am
Versorgungstransformator des Netzes. Ohne solch eine geführte
Rückführung wird die Schleife des parasitären HF-Störstromes
über die Erde geschlossen mit der Wirkung, dass vagabundierende
Teile dieses Stromes weitab vom Antrieb Elektronikausrüstungen
stören können.
An den Abzweigungen wird der Leiterquerschnitt kleiner als im
Hauptkabel. Deshalb sind Sicherungen vorgeschrieben, die an den
verminderten Querschnitt angepasst sind. Diese müssen nahe
dem Abzweig angeordnet werden. Dieses Prinzip muss bei jeder
Querschnittverringerung vom Abzweig am Hauptkabel über das
Verteilnetz in einem Haus oder einer Fabrik bis hinab zu einem
Stromrichteranschlusspunkt wiederholt werden. Die sich ergeben-
de Sicherungshierarchie wird in Abb. 5.2/1 nicht dargestellt. Nur die
Sicherungen mit dem niedrigsten Rang werden dargestellt. Sie be-
finden sich am oberen Rand der Stromrichtereinheiten. Wenn die
Entfernung zum Abzweig aber zu groß ist, müssen die Sicherun-
gen am Abzweig und nicht an der Stromrichtereinheit angeordnet
werden. Das ist die Grundlage für das Anschlussbeispiel am An-
fang von Abschnitt 24.
Die Stromrichter werden von ihren Regeleinrichtungen vor Über-
lastung geschützt. Deshalb können gefährliche Überströme nur bei
Fehlern in den Stromrichtern selbst oder in ihren Verbrauchern
entstehen. In solchen Fällen können die Thyristoren nur mit Hilfe
von speziellen, flinken Sicherungen geschützt werden. Solche flin-
ken Sicherungen sind direkt an den Drehstromanschlusspunkten
der Stromrichter in Abb. 5.2/1 als auch im Anschlussbeispiel darge-
stellt. Einzelheiten hierzu siehe 24. Aber flinke Sicherungen außer-
halb der Stromrichter sind nur für Einheiten im unteren Leistungs-
bereich notwendig. Größere Stromrichter besitzen flinke Halbleiter-
sicherungen. 24.
3ADW000095R0703_DCS400_Manual_d_g
Installation
II K 5-13