5.4
Funktion des Kraftspannfutters:
5.4.1 Allgemeines:
Das Kraftspannfutter wird durch einen Standard - Druckölzylinder mit Spannwegkontrolle betätigt, unter
Nutzung der Maschinenhydraulik oder eines separat beigestellten Hydraulik - Aggregates.
Je nach Art der zu bearbeitenden
Werkstücke wird für
Teilhohlspannung
ein Drucköl - Vollspannzylinder
z.B. Type OKRJ...
oder
für Hohlspannung
ein Drucköl - Hohlzylinder
z.B. Type OKHJ...
eingesetzt.
In wenigen Fällen kommen Druck-
luftzylinder der Type PZRAJ bzw.
PZHAMJ zum Einsatz.
Das Kraftspannfutter, am Spindelkopf einer Drehmaschine befestigt, wird axial durch einen Drucköl -
Spannzylinder betätigt und hat die Aufgabe, durch die vom Spannzylinder erzeugte Axialkraft eine
Spannkraft zum Festhalten der zu spannenden Werkstücke zu erzeugen.
Der Druck am Spannzylinder muss so eingestellt sein, dass die max. Betätigungs-
kraft des Kraftspannfutters nicht überschritten wird.
Die durch den Druck auf die Kolbenfläche eingeleitete axiale Betätigungskraft des Spannzylinders wird
über die im Futterkolben angeordneten Keilflächen auf die entsprechend ausgebildeten Keilführungen
der Grundbacken übertragen, die sich während des Spannvorganges ineinander verkeilen. Über die
Aufsatzbacken baut sich die entsprechende Spannkraft radial am Werkstück auf.
Zugkraft am Futterkolben bewirkt Backenhub nach innen (Außenspannung des Werkstückes), Druck-
kraft am Futterkolben bewirkt Backenhub nach außen (Innenspannung von Hohlwerkstücken). Die
Kraftspannfutter Type 3 QL... sind für beide Spannrichtungen gleich gut geeignet.
Die Überwachung des Spannweges erfolgt durch radial angeordnete Grenztaster am Spannzylinder.
Werden die Aufsatzbacken auf einen bestimmten Spanndurchmesser eingestellt, müssen die Backen-
befestigungsschrauben, durch zwei Umdrehungen mit dem Sechskantstiftschlüssel (nach DIN 911),
gelöst und die Aufsatzbacke mit den Nutensteinen und Schrauben auf den entsprechenden Spann-
durchmesser verschoben werden.
Erfolgt ein Wechsel der Aufsatzbacken von Außen- auf Innenspannung,
Änderung der Bewegungsrichtung der Aufsatzbacken beachten,
oder werden die Aufsatzbacken von z.B. harten Aufsatzbacken Type HB für Schruppbearbeitung, auf
weiche Aufsatzbacken Type WBL für Schlichtbearbeitung gewechselt, so müssen die Backenbefesti-
gungsschrauben durch zwei Umdrehungen (mit dem Sechskantstiftschlüssel) gelöst und die Aufsatz-
backen komplett aus den Grundbacken herausgenommen werden.
Vor dem Abnehmen der Aufsatzbacken von den Grundbacken Futterbohrung und
Grundbacken von evtl. Spänen oder Schmutz säubern!
5. Aufbau und Wirkungsweise
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BA - Nr.: 271.50.05.05D
Ausgabe: 11 / 2010
Hohlspannung