9.2 Messunsicherheit
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Quarzkristall-3-Komponenten Dynamometer Typ 9255C
Systematische Fehler, Genauigkeit
Die Genauigkeit ist das Ausmass der Übereinstimmung
zwischen dem Messwert und einem wahren Wert der
Messgrösse. Sie wird bei einer piezoelektrischen Messkette
von vielen systematischen Fehlern bestimmt, z.B.
Linearität des Sensors
Hysterese des Sensors
Übersprechen anderer Messgrössen
Linearität des Ladungsverstärkers
Störgrössen (Kräfte, Momente)
Störgrössen (Umwelteinflüsse, z.B. Temperatur)
Zeitdauer der Messung
etc.
Mit einer Messkette bestehend aus Sensor, Kabel und
Ladungsverstärker wird erfahrungsgemäss eine
Genauigkeit im Bereich von 1 ... 2 % des Messbereichs
erreicht. In diesem Wert nicht enthalten sind Fehler durch
von aussen auf die Messkette wirkende Einflussgrössen,
z.B. durch die mechanische Adaption des Sensors und
Umwelteinflüsse. Für höchste Genauigkeitsansprüche
empfehlen wir die Kalibrierung von anwendungsspe-
zifischen Messbereichen.
Messunsicherheit von Ladungsverstärkern
Wenn die zufälligen und die systematischen Fehler
zusammen als Streuung ausgewiesen werden, so ergibt
sich daraus die Messunsicherheit. Bei Ladungsverstärkern
hängt diese hauptsächlich vom Typ ab. Es gelten folgende
typische Werte:
Labor-Ladungsverstärker
Industrie-Ladungsverstärker
Eine höhere Genauigkeit kann mit folgenden Massnahmen
erreicht werden:
Kalibrieren bei Kistler
Kalibrieren mit Ladungskalibrator Typ 5395A
Einschränkung des Temperaturbereichs
Zufällige Fehler, Präzision, Reproduzierbarkeit
Die Präzision oder Reproduzierbarkeit ist das Ausmass der
Übereinstimmung zwischen unter festgelegten Bedingun-
gen erhaltenen, unabhängigen Messwerten.
Wiederholbarkeit
Unter Wiederholbarkeit versteht man die "Präzision in der
Serie", d.h. die Übereinstimmung zwischen mehreren
Messwerten in Folge, bei im Wesentlichen unveränderten
Bedingungen.
±0,2 ... 0,5 % FSO
±1 % FSO
9255C_002-615d-07.24