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Reiseoptimierte Sollfahrt Nach Mccready - Brauniger IQ-Compeo+ Bedienenanleitung

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Im Gegensatz zu den Segelfliegern, bei denen eine einmal vom Hersteller des Flugzeugs
vermessene Polare über lange Zeit Gültigkeit hat, so ist beim Drachen und noch mehr beim
Gleitschirm die Polare abhängig vom Alter der Fläche, vom Zustand des Segeltuchs, vom Gewicht
des Piloten, von dessen Gurtzeug und weiteren Bedingungen.
Um die bestmögliche Nutzung der Sollfahrt im späteren Flug zu ermöglichen, ist es erforderlich,
die Polare so exakt wie möglich einzugeben, was bedeutet, sie sollte vom Piloten selbst erflogen
werden. Es versteht sich von selbst, dass so ein Messflug bei möglichst ruhigen Luftverhältnissen
die besten Ergebnisse bringt.
Besonders interessant sind Wertepaare (Speed u. dazugehörendes Sinken) im oberen Drittel der
Geschwindigkeitsskala (die max. Geschwindigkeit bringt nichts !), in der Gegend des besten
Gleitens und die Geschwindigkeit des min. Sinkens. Jede Geschwindigkeit sollte über mehrere
Sekunden gleichmäßig beibehalten werden.
Mit Hilfe der Flychart Software lassen sich einfach und genau die erflogenen Daten analysieren
und eine Polare bestimmen.
Diese kann nun von Hand im Set-Modus als Polare ins COMPEO+ eingetragen werden.
Zur Eingabe sind nur 2 Polarenpunkte erforderlich.
1.) Die Geschwindigkeit (km/h) und der Wert des geringsten Sinkens (m/s). An dieser Stelle
verläuft die Polare horizontal
2.) Ein Wertepaar im oberen Geschwindigkeitsbereich
Es macht keinen Sinn sich hier in die eigene Tasche schwindeln zu wollen, eine zu gute Polare
wird im Endergebnis zu hohe Sollfahrt verlangen.
Weil die Eingabe der beiden Polarenpunkte immer als "wahre" Werte erfolgt, muss zusätzlich auch
noch die mittlere Höhe, in der die Polare erflogen wurde mit erfasst werden. In der vom Instrument
errechneten Polarentabelle (ein Wertepaar für jeden km/h) sind alle abgelegten Polarenpunkte
umgerechnet und als "Indicated" gespeichert. Das heißt, diese Polare gilt für alle Höhen.

11.5.2 Reiseoptimierte Sollfahrt nach McCready

Im Gegensatz zur einfachen Sollfahrt, die es uns erlaubt, ein Ziel mit möglichst geringem
Höhenverlust zu erreichen, (was gleichbedeutend ist mit max. Sicherheit vor dem Absaufen) kann
man mit Hilfe der McCready-Theorie ein Ziel in möglichst kurzer Zeit erreichen. Deshalb müssen
sich Wettkampf- oder Rekord-Piloten mit dieser Theorie auseinandersetzen.
Befindet sich ein Pilot beim Aufkreisen in der Thermik um danach ein Ziel anzufliegen (das kann
ein Wendepunkt, der Landeplatz oder auch die nächste Thermikquelle sein), so wird er überlegen,
ob er so früh wie möglich den Bart verlässt, um dann mit bestem Gleiten das Ziel anzusteuern,
oder ob es besser ist, bei starker Thermik, höher aufzukreisen und dann mit größerer
Geschwindigkeit auf dem Gleitpfad zum Ziel unterwegs zu sein.
McCready hat herausgefunden, dass es bei gegebener Polare nur eine Abflughöhe gibt, die das
Ziel in kürzester Zeit erreichen lässt. Diese Abflughöhe ist bedingt durch das mittlere Steigen im
Bart und von der herrschenden Windkomponente. Die Endanflugsgeschwindigkeit ist in erster Linie
vom mittleren Steigen im Bart abhängig.
Technisches Manual COMPEO+
Bräuniger GmbH

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