Fehlerdiagnose - Siemens SIMATIC S7 Gerätehandbuch

Diagnose des fehlersicheren Signalmoduls (SM)

7.2 Fehlerdiagnose

7.2 Fehlerdiagnose
Die Diagnose erkennt Fehler, die die Integrität sicherheitsbezogener E/A beeinträchtigen
können. Die Fehler können im fehlersicheren SM, bei der Kommunikation mit der CPU oder
in externen Stromkreisen vorliegen. Diagnoseinformationen werden entweder einem
einzelnen Kanal oder dem gesamten fehlersicheren SM zugewiesen.
Die meisten Diagnosefunktionen werden ohne Anwenderauswahl durchgeführt. Sie können
die folgenden Diagnoseoptionen festlegen:
● Die Kurzschlussprüfung mit der Geberversorgung der digitalen Eingänge kann aktiviert
werden. Intervall und Dauer von Kurzschlussprüfungen sind konfigurierbar.
● Die Rücklesezeit für 24-V-DC-Digitalausgänge ist konfigurierbar.
● Die Timeout-Intervalle für Fehler in der Sicherheitskommunikation oder für den Ausfall
eines auszuführenden Sicherheitsprogramms sind konfigurierbar.
Eine vollständige Beschreibung dieser Optionen finden Sie in "Konfiguration der E/A von
fehlersicheren Signalmodulen (SM)" (Seite 131).
Die sicherheitskritische und validierte Aktion der Diagnose bei Erkennung von Fehlern ist die
Passivierung der E/A. Die Meldung von Status- und Diagnoseergebnissen mit Hilfe von LED-
Anzeigen und Diagnosemeldungen kann durch Einzelfehler in der Elektronik oder Software
beeinflusst werden. Diese Meldungen werden als Instandhaltungs- oder Testhilfen
angeboten, sind jedoch mit Vorsicht zu bewerten.
Bei Vorliegen von Einzelfehlern kann eine LED-Anzeige oder können alle LED-Anzeigen
eine falsche Anzeige liefern. Sie dürfen Ihre Sicherheitsentscheidungen nicht einzig auf das
Vorhandensein oder Fehlen von roten oder grünen LED-Anzeigen abstützen.
Bei Vorliegen von Einzelfehlern ist es möglich, dass Diagnosemeldungen nicht zugestellt
werden können oder die numerische Ereignis-ID oder Textmeldung falsch ist. Sie dürfen
Sicherheitsentscheidungen nicht einzig auf das Vorhandensein, Fehlen oder auf den Inhalt
von Diagnosemeldungen abstützen.
Diagnose- und Statusberichte in Form von LEDs und Textmeldungen können von
Einzelausfallfehlern beeinflusst sein.
Wenn Sie sich auf solche gemeldeten Informationen verlassen und anhand dessen
entscheiden bestimmen, dass sich ein System oder ein Eingang/Ausgang in einem sicher
gesteuerten Zustand befindet, kann dies zu Tod, schweren Verletzungen oder
Sachschaden führen.
Wenn Zweifel an der Integrität Ihres fehlersicheren Systems bestehen, müssen Sie
zusätzliche Maßnahmen wie Zugriffskontrolle oder Spannungsabschaltung durchführen,
um bei Instandhaltungs- und Testaktivitäten Gefahren zu beseitigen.
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WARNUNG
S7-1200 Handbuch zur funktionalen Sicherheit
Gerätehandbuch, V4.2, 09/2016, A5E03495505-AB