Handbuch für Lithium-Batterien
7. Batterie laden und entladen
Dieses Kapitel beschreibt den Lade-, Entlade- und Zellenausgleichsprozess ausführlicher für diejenigen, die sich für den techni-
schen Hintergrund interessieren.
7.1. Aufladen
Lithiumbatterien lassen sich leichter aufladen als Bleisäurebatterien. Die Ladespannung kann zwischen 14 V und 15 V für eine
12,8 V-Lithiumbatterie und 28 V bis 30 V für eine 25,6 V-Lithiumbatterie variieren, solange keine Zelle mehr als 4,2 V ausgesetzt
wird. Lithiumbatterien werden dauerhaft geschädigt, wenn sie überladen werden.
Sollte eine Zelle 4,2 V erreichen, was bei einem ordnungsgemäß installierten System unmöglich ist, wird die gesamte Ladung in
diese Zelle als Wärme abgeführt.
Wir empfehlen, die Konstantladespannung zwischen 14 V (28 V) und 14,4 V (28,8) und die Ladeerhaltungsspannung bei 13,5 V
(27 V) zu halten.
Aufgrund der Flexibilität bei den Ladespannungen können bis zu 5 Batterien ohne große Probleme parallel geschaltet werden. Es
treten keine Schäden auf, wenn es kleine Unterschiede in den einzelnen Batteriespannungen aufgrund unterschiedlicher Kabel-
widerstände oder interner Batteriewiderstände gibt.
Sobald die Konstantspannungsstufe abgeschlossen ist, geht das Batterieladegerät in Ladeerhaltung über. Wir empfehlen, die
Ladeerhaltungsspannung auf 13,5 V (27,0 V) einzustellen.
Die Speicherstufe wird bei einer Lithiumbatterie nicht per se benötigt, aber wenn das Ladegerät über einen Speichermodus ver-
fügt, stellen Sie die Speicherspannung auf den gleichen Wert wie die Ladeerhaltungsspannung ein.
Wir empfehlen einen Ladestrom von 0,5 C. Das bedeutet, dass es bei vollständig entladener Batterie 2 Stunden dauert, bis die
Batterie aufgeladen ist. Eine Ladeleistung von 0,5 C für eine 100 Ah-Batterie entspricht 50 A Ladestrom. Der maximale Lade-
strom beträgt 2 C, bei einer 100 Ah-Batterie sind es 200 A. Dies wird die Batterie in einer halben Stunde aufladen. Seien Sie sich
aber bewusst, dass die Batterien mehr Wärme produzieren, wenn hohe Ladeströme verwendet werden. Um die Batterien herum
ist mehr Belüftungsfläche erforderlich, und je nach Installation kann eine Warmluftabsaugung oder eine Zwangsluftkühlung erfor-
derlich sein.
Ladekurve für Lithiumbatterien
Das BMS schaltet alle Ladequellen ab, sobald eine Batteriezellenspannung 3,75 V erreicht oder wenn die Batterietemperatur
unter 5 °C sinkt oder über 75 °C steigt. Das bedeutet, dass alle Ladequellen, die an die Lithiumbatterie angeschlossen sind, vom
BMS gesteuert werden können müssen.
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