Alarme/Diagnosemeldungen/Diagnosen
6.1 Reaktionen auf Fehler
Sie können die Wiedereingliederung als automatischen oder manuellen Vorgang
konfigurieren. Sie können diese Auswahl in der Gerätekonfiguration für jeden Kanal
vornehmen. Modulübergreifende Fehler, wie PROFIsafe-Kommunikationsfehler oder
Versorgungsspannungsfehler müssen immer manuell wieder eingegliedert werden. Bei
schweren Diagnosefehlern ist ein Aus- und Wiedereinschalten nach erfolgreicher Diagnose
erforderlich, um die Wiedereingliederung durchführen zu können.
Automatisch
Kanäle, für die Sie die automatische Wiedereingliederung ausgewählt haben, werden
unmittelbar nach Behebung des Fehlers wieder eingegliedert.
Manuell
Ausgewählte Kanäle, die manuell wieder eingegliedert werden sollen, werden nach
Behebung des Fehlers auch in Ihrem Programm quittiert.
Das Bit "ACK_REQ" für dieses Modul wird WAHR und zeigt an, dass eine Wiedereingliederung
möglich ist. Nachdem das Bit "ACK_REQ" nach WAHR gewechselt hat, kann Ihr Programm das
Bit "ACK_REI" setzen. Dies ermöglicht die Wiedereingliederung aller Modulkanäle, die für die
Wiedereingliederung bereit sind.
Sie können auch alle Fehler in einer F-Ablaufgruppe mit dem Eingang "ACK_REI_GLOB" der
Anweisung "ACK_GL" quittieren.
Wiedereingliederung nach hoch belastenden Ereignissen
Hohe Temperatur, hohe Spannung oder übermäßige Strombelastung kann die Elektronik
beschädigen und die Zuverlässigkeit verringern, wobei die Komponenten scheinbar wie
erwartet funktionieren. Durch die Passivierung werden potenziell schädigende Einflüsse von
hohen Umgebungstemperaturen oder hoher Spannung nicht behoben. Ausgänge der Solid-
State-Schalter können vor Aktivierung von Schutzvorrichtungen durch hohe Ströme
beschädigt werden. Bei den Berechnungen der PFD- und PFH-Zuverlässigkeit wird davon
ausgegangen, dass das fehlersichere Modul im Rahmen seiner angegebenen
Betriebsparameter betrieben wird. Wenn ein Modul aufgrund hoher Belastung passiviert
wurde, kann die Wahrscheinlichkeit eines künftigen gefährlichen Ausfalls zugenommen
haben, auch wenn das Modul scheinbar richtig funktioniert und sämtliche Diagnosen
erfolgreich besteht.
Es ist möglich, einen Kanal oder ein Modul wieder einzugliedern, auch wenn noch ein
Fehler vorliegt, der von der Moduldiagnose nicht sofort erkannt wird.
Die Wiedereingliederung eines fehlerhaften Systems kann unerwartetes Betriebsverhalten
einer Maschine oder eines Prozesses verursachen, was zu tödlichen oder schweren
Verletzungen und/oder zu Sachschaden führen kann.
Nach jedem gemeldeten Fehler müssen die Schritte durchgeführt werden, die in diesem
Kapitel und in den für Ihr System geltenden Sicherheitsnormen beschrieben werden, um zu
gewährleisten, dass der Fehler vor der Wiedereingliederung vollständig analysiert und
behoben wurde.
Eine genaue Liste der Fehler für das Modul finden Sie unter "Fehlertypen, Ursachen und
Korrekturmaßnahmen (Seite 71)".
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WARNUNG
Digitales Peripheriemodul F-DI 4+F-DQ 2x24VDC/2A, 4xM12 (6ES7146-5FF00-0BA0)
Gerätehandbuch, V1.0, 05/2021, A5E51082354-AA