15.3 Prüfungen an bestehende Ladeeinrichtungen mit verbautem SAM
Dieser Abschnitt beschreibt die Prüfprozesse für die Marktaufsicht, um die Eichrechtskonformität der
Ladeeinrichtung zu überprüfen.
Die Beschaffenheitsprüfung
kann anhand der Abbildung aus dem Kapitel „Produktbeschreibung" für die Ladeeinrichtung (weiter oben im
Dokument) und anhand von einem gesonderten Dokument, in dem die Ladesäulenfamilien detailliert
beschrieben sind, erfolgen.
Für eine detaillierte Überprüfung wie:
•
Verwendete Zähler/Messkapseln
•
Typenschildaufschriften
•
Stempelungen/Plombierungen/Versiegelungen
ist das Öffnen der Ladesäule nötig, dazu ist der Betreiber der Ladeeinrichtung zu kontaktieren.
Die funktionalen Prüfungen einschließlich Genauigkeitsprüfungen
können durch verschiedene vollständige Ladeprozesse durchgeführt werden. Als Identifizierungsmittel können
z.B. RFID-Transponder oder Smartphone-App (je nach Ausstattung) verwendet werden. Für die Prüfungen ist
ein Autosimulator für AC- und für DC-Ladevorgänge mit Anschlussmöglichkeit für eine geeignete Last, sowie ein
Dakks-kalibrierter Referenzzähler mit ausreichender Genauigkeit nötig. Im DC-Bereich ist eine geeignete
elektronische Last zur Einstellung verschiedener Arbeitspunkte empfehlenswert.
Der empfohlene Prüfprozess ist wie folgt:
AC-Ladepunkte:
Der erster Ladeprozess für die Genauigkeitsprüfung der elektrischen Arbeit und der Nutzungszeit,
anschließend der zweite Ladeprozess für die Leerlaufmessung und zum Schluss die Rechnungskontrolle.
DC-Ladepunkte:
Es werden Ladeprozesse an verschiedenen Arbeitspunkten (vorzugsweise gemäß den Empfehlungen in der
Baumusterprüfbescheinigung) für die Genauigkeitsprüfung der elektrischen Arbeit durchgeführt. Die
Genauigkeitsprüfung der Nutzungszeit kann parallel zu einem DC-Ladeprozess (vorzugsweise beim längsten
DC-Ladeprozess) erfolgen. Abschließend erfolgt die Rechnungskontrolle.
Pro Prozess erfolgen mindestens die folgenden Schritte:
1. Beginn des Geschäftsvorganges durch Anschließen des Fahrzeugsimulators und Authentifizierung des
Kunden (Prüfers) an der Ladesäule mit Identifizierungsmittel. Der Start der Stopp-Uhr beginnt mit Ende des sich
im Display aufbauenden Balkens.
2. Beobachten der Energieabgabe über die Live-Anzeige der Messkapsel, Stopp-Uhr läuft, bei Stromfluss erhöht
sich der Zählerstand.
3. Beenden des Geschäftsvorgangs durch Abziehen des Steckers, im Display erscheint die Zusammenfassung
zum Geschäftsvorgang und zeitgleich stoppt die Stopp-Uhr.
Für die Genauigkeitsprüfung für die elektrische Arbeit ist das Normalleistungsmessgerät bzw. der Prüfzähler
zwischen Ladepunkt und Fahrzeugsimulator zu schalten. Die über den Ladepunkt abgegebene Energie und
deren Genauigkeit sind bei AC-Ladepunkten in einem singulären Betriebspunkt für jeden Ladepunkt und bei
DC-Ladepunkten an verschiedenen Arbeitspunkten (vorzugsweise gemäß den Empfehlungen in der
Baumusterprüfbescheinigung) durchzuführen.
02 | 07.07.2020
Montage des SAMs
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