4. LINE / MIC GAIN
Dieser Drehregler sitzt an oberster Stelle im
Kanalzug, weil seine Funktion in enger Verbindung
mit den MIC (#) und LINE (#2) Buchsen steht. Er
kontrolliert die Eingangsempfindlichkeit des Kanals,
wodurch der Pegel des externen Geräts (Mikrofons)
dem Mixer-internen Arbeitspegel angepasst wird.
Wird die Eingangsverstärkung zu hoch eingestellt,
verzerrt das Signal und der Kanal übersteuert. Ist sie
zu niedrig, ist die Signalstärke für die Ausgangssektion
des Mixers sowie die verschiedenen Ausspielwege
nicht ausreichend. Das hat zur Folge, dass in den
nachfolgenden Stufen innerhalb der Signalkette das
vorher Verlorene aufgeholt werden muss, wodurch
aber gleichzeitig die Nebengeräusche mit angehoben
werden – der Klang verschlechtert sich.
Um den Pegel korrekt einstellen zu können, müssen
Sie das Eingangssignal in der Pegelanzeige sichtbar
machen. Das gelingt Ihnen, indem Sie den SOLO
Schalter (#4) drücken.
Wird der Pegel korrekt eingestellt, arbeitet der Mixer
mit optimalem Betriebspegel. Dies ist der Fall, wenn
sich der Durchschnittspegel auf der Pegelanzeige
(#57) um die Marke „0" bewegt. Achten Sie auch
darauf, dass die CLIP Anzeige im Kanal (#3) nicht
aufleuchtet – seltene Ausnahmen bei sehr kurzen
und explosiven Signalen seien erlaubt. Dann haben
Sie den Kanal richtig eingepegelt (lesen Sie bitte
unbedingt das Kapitel „RICHTIG EINPEGELN").
5.
LOW CUT
Wenn Sie diesen Schalter drücken, bringen Sie
ein Hochpassfilter („Low Cut") bei 75 Hz mit 18 dB
/ Oktave in den Signalweg. Das bedeutet, dass
alle Frequenzen unterhalb von 75 Hz steilflankig
abgesenkt werden. Es sitzt schaltungstechnisch
hinter dem Eingangsverstärker, wirkt also auf beide
Eingänge, XLR und Line. Dieses Filter ist sehr
AM2442FX / AM3242FX
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nützlich bei Gesangsstimmen, weil es Trittschall
von Mikrofonstativen oder Poppgeräusche bei
Nahbesprechung wirkungsvoll reduziert. Ebenso
kann 50 Hz Brummen wirkungsvoll unterdrückt
werden.
Machen Sie ruhig Gebrauch von diesem Schalter,
wenn es sich bei dem Mikrofonsignal um eine
Sprech- oder Gesangsstimme handelt (oder auch
andere Instrumente, die nicht explizit im Bassbereich
beheimatet sind). Viele Musikinstrumente und der
menschliche Stimmumfang enthalten in der Regel
nicht so tiefe Frequenzen, wie sie von diesem Filter
unterdrückt werden. Zumindest sind sie nicht von so
musikalischen Gehalt, dass Sie das „Gerumpel" dafür
in Kauf nehmen müssten. Sie gewinnen dadurch an
Aussteuerungsreserven und Klarheit des Signals,
ohne den Gesamtklang negativ zu beeinflussen.
Tiefe Frequenzen verbrauchen nämlich sehr viel
Energie. Trittschall oder Griffgeräusche belasten
demnach nur die angeschlossene Endstufe (oder
verringern die Aussteuerungsreserven), tragen
jedoch nicht zur Qualität des Musiksignals bei.
Es ist ein klanglicher Unterschied, ob Sie die
tiefen (Stör-) Frequenzen mit dem Trittschallfilter
unterdrücken, oder ob Sie versuchen, dies
einfach mit dem Bassregler der Klangregelung
zu bewerkstelligen. Da die Klangregelung einen
wesentlich breiteren Frequenzbereich bearbeitet,
würden Sie mit dem Bassregler viel zu viele
Nachbarfrequenzen im Tiefmittenbereich bearbeiten,
und der Klang würde wesentlich ausgedünnt. Das
passiert mit dem Trittschallfilter nicht, da der eine
viel höhere Flankensteilheit aufweist.
6. HIGH 12 K (= HÖHEN)
Sie heben die hohen Frequenzen an, indem Sie diesen
Regler nach rechts drehen, um Becken, Stimmen und
elektronische Instrumente "silbriger" erscheinen zu
lassen. Nach links gedreht, unterdrücken Sie diesen
Frequenzbereich, mit dem Ergebnis, dass Zischlaute
unterdrückt werden. Der Regelbereich umfasst +/-
5 dB bei 2 kHz mit Kuhschwanz Charakteristik
(Shelving), was bedeutet, dass alle Frequenzen
jenseits der gesetzten Eckfrequenz angehoben bzw.
abgesenkt werden.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d.h.
in die Mitte auf "0" (2 Uhr), wenn Sie den Klang in
den Höhen unbeeinflusst lassen wollen.
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