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Bresser 20x-1280x Gebrauchsanweisung Seite 25

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Beachten Sie:
Bei veränderter Vergrößerungseinstellung (Okular- oder
Objektivwechsel, Herausziehen der Barlowlinse) muss die
Bildschärfe am Scharfeinstellungsrad (Abb. 1, 9) neu eingestellt
werden. Gehen Sie hierbei sehr vorsichtig vor. Wenn Sie den
Mikroskoptisch zu schnell hinauffahren, können sich Objektiv
und Objektträger berühren und beschädigt werden!
7. Beobachtungsobjekt –
Beschaffenheit und Präparierung
7.1 Beschaffenheit des Beobachtungsobjekts
Mit diesem Gerät, einem Auflicht- und Durchlichtmikroskop, können
durchsichtige sowie undurchsichtige Objekte beobachtet werden. Das
Bild des jeweiligen Beobachtungsobjektes wird über das Licht "trans-
portiert". Daher entscheidet die richtige Beleuchtung darüber, ob Sie
etwas sehen können oder nicht!
Betrachten Sie undurchsichtige (opake) Objekte (z.B. kleinere Tiere,
Pflanzenteile, Steine, Münzen, usw.) mit diesem Mikroskop, so fällt
das Licht auf den zu betrachtenden Gegenstand. Von dort wird das
Licht zurück geworfen und gelangt durch Objektiv und Okular (bewirkt
die Vergrößerung) ins Auge (Auflichtmikroskopie).
Bei durchsichtigen (transparenten) Objekten (z.B. Einzeller) hingegen
scheint das Licht von unten durch die Öffnung im Mikroskoptisch und
dann durch das Beobachtungsobjekt. Der Weg des Lichts führt weiter
durch Objektiv und Okular, wo wiederum die Vergrößerung erfolgt und
gelangt schließlich ins Auge (Durchlichtmikroskopie).
Viele Kleinlebewesen des Wassers, Pflanzenteile und feinste tierische
Bestandteile haben nun von Natur aus diese transparente Eigen-
schaft, andere müssen erst noch entsprechend präpariert werden. Sei
es, dass wir sie mittels einer Vorbehandlung oder Durchdringung mit
geeigneten Stoffen (Medien) durchsichtig machen oder dadurch, dass
wir feinste Scheibchen von ihnen abschneiden (Handschnitt,
Microcutschnitt) und diese dann untersuchen. Mit diesen Methoden
wird uns der nachfolgende Teil vertraut machen.
7.2 Herstellen dünner Präparatschnitte
Wie bereits vorher ausgeführt, sind von einem Objekt möglichst dünne
Schnitte herzustellen. Um zu besten Ergebnissen zu kommen, benöti-
gen wir etwas Wachs oder Paraffin. Nehmen Sie z.B. einfach eine
Kerze. Das Wachs wird in einen Topf gegeben und über einer Flamme
erwärmt. Das Objekt wird nun mehrere Male in das flüssige Wachs
getaucht. Lassen Sie das Wachs hart werden. Mit einem MicroCut
(Abb. 6, 24) oder Messer/Skalpell (Vorsicht!!!) werden jetzt feinste
Schnitte von dem mit Wachs umhüllten Objekt abgeschnitten. Diese
Schnitte werden auf einen Glasobjektträger gelegt und mit einem
Deckglas abgedeckt.
7.3 Herstellen eines eigenen Präparats
Legen Sie das zu beobachtende Objekt auf einen Glasobjektträger
und geben Sie mit einer Pipette (Abb. 6, 22b) einen Tropfen destillier-
tes Wasser auf das Objekt (Abb. 7).
Setzen Sie ein Deckglas senkrecht am Rand des Wassertropfens an,
so dass das Wasser entlang der Deckglaskante verläuft (Abb. 8).
Senken Sie nun das Deckglas langsam über dem Wassertropfen ab.
Hinweis:
Das mitgelieferte „Gum-Media" (Abb. 6, 25b) dient zur
Herstellung von Dauerpräparaten. Geben Sie dieses anstelle
von destilliertem Wasser hinzu. Das „Gum-Media" härtet aus,
so daß das Objekt dauerhaft auf dem Objektträger verbleibt.
8. Experimente
Wenn Sie sich bereits mit dem Mikroskop vertraut gemacht haben,
können Sie die nachfolgenden Experimente durchführen und die
Ergebnisse unter Ihrem Mikroskop beobachten.
8.1 Zeitungsdruck
Objekte:
1. ein kleines Stückchen Papier einer Tageszeitung mit dem Teil eines
Bildes und einigen Buchstaben
2. ein ähnliches Stückchen Papier aus einer Illustrierten
Um die Buchstaben und die Bilder beobachten zu können, stellen Sie
von jedem Objekt ein zeitlich begrenztes Präparat her. Stellen Sie nun
bei Ihrem Mikroskop die niedrigste Vergrößerung ein und benutzen Sie
das Präparat mit der Tageszeitung. Die Buchstaben sehen zerfranst
und
gebrochen
aus,
da
minderwertigerem Papier gedruckt wird. Die Buchstaben der
Illustrierten erscheinen glatter und vollständiger. Das Bild der
Tageszeitung besteht aus vielen kleinen Punkten, die etwas schmutzig
erscheinen. Die Bildpunkte (Rasterpunkte) des Illustriertenbildes
zeichnen sich scharf ab.
die
Tageszeitung
auf
rauhem,
8.2 Textilfasern
Objekte und Zubehör:
1. Fäden von verschiedenen Textilien: Baumwolle, Leine, Wolle, Seide,
Kunstseide, Nylon usw.
2. zwei Nadeln
Jeder Faden wird auf einen Glasobjektträger gelegt und mit Hilfe der
beiden Nadeln aufgefasert. Die Fäden werden angefeuchtet und mit
einem Deckglas abgedeckt. Das Mikroskop wird auf eine niedrige
Vergrößerung eingestellt. Baumwollfasern sind pflanzlichen Ursprungs
und sehen unter dem Mikroskop wie ein flaches, gedrehtes Band aus.
Die Fasern sind an den Kanten dicker und runder als in der Mitte.
Baumwollfasern sind im Grunde lange, zusammengefallene Röhrchen.
Leinenfasern sind auch pflanzlichen Ursprungs, sie sind rund und ver-
laufen in gerader Richtung. Die Fasern glänzen wie Seide und weisen
zahllose Schwellungen am Faserrohr auf. Seide ist tierischen
Ursprungs und besteht im Gegensatz zu hohlen pflanzlichen Fasern
aus massiven Fasern von kleinerem Durchmesser. Jede Faser ist glatt
und ebenmäßig und hat das Aussehen eines kleinen Glasstabes.
Wollfasern sind auch tierischen Ursprungs, die Oberfläche besteht aus
sich überlappenden Hülsen, die gebrochen und wellig erscheinen.
Wenn es möglich ist, vergleichen Sie Wollfasern von verschiedenen
Webereien. Beachten Sie dabei das unterschiedliche Aussehen der
Fasern. Experten können daraus das Ursprungsland der Wolle bestim-
men. Kunstseide ist wie bereits der Name sagt, durch einen langen
chemischen Prozess künstlich hergestellt worden. Alle Fasern zeigen
harte, dunkle Linien auf der glatten, glänzendenen Oberfläche. Die
Fasern kräuseln sich nach dem Trocknen im gleichen Zustand.
Beobachten Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
8.3 Wie entsteht Brotschimmel?
Objekt: ein altes Stück Brot
Die Sporen der Pilzart, die unser Brot befallen, sind überall in der
Atmosphäre anzutreffen. Legen Sie das Brot auf einen Objektträger
und spritzen Sie vorsichtig etwas Wasser darauf. Befeuchten Sie das
Brot nur und lassen es sich nicht vollsaugen! Legen Sie nun das Brot
in ein Gefäß mit Schraubverschluss und stellen es in einen Schrank, in
den nur wenig Licht einfällt und in dem eine warme Temperatur
herrscht. In kurzer Zeit bildet sich der schwarze Brotschimmel.
Betrachten Sie das Brot jeden Tag. Als erstes vom Schimmel zeigt
sich ein weißer, glänzender Flaum. Nehmen Sie ihn auf einen
Objektträger zur Beobachtung. Das Material stellt sich als eine ver-
wickelte Fadenmasse heraus, die in ihrer Gesamtheit den Pilzkörper
bildet. Das Ganze bezeichnet man als Mycelium. Jeder Faden ist eine
Hyphe. Bald treten einige Rhizoiden auf, die den Schimmelpilz mit
dem Brot verankern, um dadurch Wasser und Nährstoffe zum
Wachstum des Myceliums zu erhalten. Im Laufe der Zeit färben sich
die Rhizoiden bräunlich. Vertikal über diese Gruppe wachsen Hyphen
wie lange schlanke Stengel, die in einer winzig kleinen, weißen Kugel
enden. Den Stengel bezeichnet man als Sporangiophore (Träger der
Sporkapsel), die Kugel ist ein Sporangium oder eine Sporenkapsel.
Bald nehmen diese Kugeln eine schwarze Farbe an. Die im Inneren
befindlichen Sporen reifen. Wenn nun die Sporenkapsel aufbricht, so
setzt sie die Sporen frei, die nun an die Luft treten und anderes Brot
infizieren. Mit bloßem Auge können Sie die reifen Sporenkapseln als
winzig schwarze Flecken erkennen. Sie sind auf der Schimmelpilz-
oberfläche verstreut und geben somit der Pilzart seinen Namen. Es
gibt aber noch andere Arten von Schimmelpilzen. Sie können rosa, rot,
blau oder grün sein. Stellen Sie sich Präparate aller Stadien des
Brotschimmels her.
8.4 Salzwassergarnelen
Zubehör:
1. Garneleneier (Abb. 6, 25d)
2. Seesalz (Abb. 6, 25c)
3. Garnelenbrutanlage (Abb. 6, 23)
4. Hefe (Abb. 6, 25a)
8.4.1 Der Lebenszirkel der Salzwassergarnele
Die Salzwassergarnele oder „Artimia Salina", wie sie den
Wissenschaftlern bekannt ist, durchläuft einen ungewöhnlichen und
interessanten Lebenszirkel. Die von den Weibchen produzierten Eier
werden ausgebrütet, ohne jemals von einer männlichen Garnele
befruchtet worden zu sein. Die Garnelen, die aus diesen Eiern ausge-
brütet werden, sind alles Weibchen. Unter ungewöhnlichen
Umständen, z. B. wenn der Sumpf austrocknet, können den Eiern
männliche Garnelen entschlüpfen. Diese Männchen befruchten die
Eier der Weibchen und aus der Paarung entstehen besondere Eier.
Diese Eier, sogenannte „Wintereier", haben eine dicke Schale, die das
Ei schützt. Die Wintereier sind sehr widerstandsfähig und bleiben
sogar lebensfähig, wenn der Sumpf oder See austrocknet und
dadurch der Tod der ganzen Garnelenbevölkerung verursacht wird, sie
können 5-10 Jahre in einem „schlafenden" Zustand verharren. Die Eier
brüten aus, wenn die richtigen Umweltbedingungen wieder hergestellt
sind. Die mitgelieferten Eier (Abb. 6, 25d) sind von dieser
Beschaffenheit.
- 25 -
GB
IE
NL
BE
HU
PL
SI
DE
AT
CH
BE

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