Messprinzip
Das vorliegende Messgerät dient zur ungefähren Bestimmung
des Material- oder Holzfeuchtegehaltes nach dem
Widerstandsverfahren. Einsatzgebiete sind die
Holzfeuchteerfassung bei Schnitt- und Brennholz. Des Weiteren
lässt sich das Messgerät zur Erfassung der Feuchte bei weichen
Baustoffen wie Gips oder Putz einsetzen.
Das Widerstandsverfahren ist eine indirekte Messmethode, bei
der über die elektrische Leitfähigkeit des Messguts auf dessen
Feuchtegehalt zurückgeschlossen wird.
Einflussgrößen, welche geeignet sind, die Leitfähigkeit zu
verändern, zum Beispiel elektrisch leitende Materialien oder
gelöste Salze, beeinflussen somit auch unmittelbar die
ermittelten Messwerte. Deshalb sind die angezeigten
Messwerte nur als Indikator für den Feuchtegehalt anzusehen.
Verwendungshinweise für die Holzfeuchtemessung:
Zur Holzfeuchtemessung ist im Gerät eine Kalibrierkurve
hinterlegt, welche dem Durchschnitt der in Europa relevanten
Holzsorten auf Basis einer Holztemperatur von 20 °C entspricht.
Daher sind für eine schnelle ungefähre Ermittlung des
Holzfeuchtegehaltes keine weiteren Einstellungen notwendig.
Sind exakte Holzfeuchtewerte bei anderen Holztemperaturen
oder unter Berücksichtigung von Art und Rohdichte eines
bestimmten Holzes notwendig, empfiehlt sich eine zusätzliche
Kontrollmessung nach dem Darr-Verfahren oder unter
Verwendung eines Holzfeuchtemessgerätes mit
Temperaturabgleichfunktion und Auswahlmöglichkeit der
spezifischen Holzsortenkalibrierung.
• Positionieren Sie die Messspitzen immer quer zur
Holzfaserrichtung. Die Leitfähigkeit quer zur Faserrichtung
ist geringer als entlang der Faser.
• Beachten Sie bei der Wahl der Messpositionen folgende
Punkte:
– Messen Sie immer an drei Messpositionen die Feuchte
des Messguts, um über das arithmetische Mittel eine
hinreichende Genauigkeit zu erzielen.
– Messen Sie nicht an der Stirnseite, da dort trockene
Bereiche vorliegen.
– Messen Sie möglichst nicht über Rissen, Ästen und
Harzgallen.
• Ölige und / oder wässrige Holzschutzmittel beeinflussen
das Messergebnis.
• Messen Sie möglichst kein Holz mit einer Holztemperatur
unter -5 °C. Zu niedrige Holztemperaturen verfälschen das
Messergebnis.
• Vermeiden Sie statische Aufladung des Messguts durch
Reibung. Statische Aufladung verfälscht das Messergebnis.
DE
• Bei einer Holzfeuchte, die niedriger als 10 % r.F. ist,
können am Messgut elektrostatische Kräfte auftreten.
Dadurch kann das Messergebnis verfälscht werden.
Erfahrungsgemäß tritt dies am Ausgang von
Furniertrocknungsanlagen auf. Beseitigen Sie die statische
Aufladung durch geeignete Erdungsmaßnahmen.
• Die Genauigkeit der Messung ist abhängig vom
Anpressdruck der Messspitzen. Die Messspitzen müssen
mit dem Holz so gut verbunden sein, dass der
Übergangswiderstand gegenüber dem Messwiderstand
klein ist.
Verwendungshinweise für die Materialfeuchtemessung:
Zur schnellen Ermittlung der Materialfeuchte sind keine
weiteren Einstellungen am Gerät notwendig. Bei der Beurteilung
der Messergebnisse muss jedoch berücksichtigt werden, dass
erhöhte Vorkommnisse von löslichen Salzen im Messgut das
Messergebnis verfälschen können. Je mehr Salze vorhanden
sind, desto höher ist die Leitfähigkeit des Materials und umso
höher fällt die Messwertanzeige aus.
Beachten Sie zudem Störeinflüsse durch elektrisch leitende
Materialien:
Enthält ein Baustoff ein elektrisch leitendes Material, hat der
Baustoff einen niedrigeren Widerstandswert, welcher hohe
Feuchtewerte vortäuscht. Bei der Messung wird dadurch ein zu
hoher Messwert angezeigt.
Durch Sichtkontrolle ist nicht immer zu erkennen, ob elektrisch
leitende Materialien im Baustoff vorhanden sind.
Zu den größten Fehlerquellen zählen hierbei insbesondere
Bewehrungen, Metallkaschierungen und leitende Dämmstoffe
wie Schlacken in Holzbalkendecken. Insbesondere bei
Dämmstoffen mit Metallkaschierungen kommt es bei der
Widerstandsmessung immer wieder zu Fehlinterpretationen der
Messwerte. Quantitative Aussagen zum Feuchtegehalt des
mineralischen Messgutes sind nur mithilfe des Darr-Verfahrens
oder der CM-Methode möglich.
Feuchtemessgerät BM22
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