Die Umgebungstemperatur kann über den Parameter Voreingest. Temperatur fest eingestellt oder
gemessen werden. Der Parameter Minimaltemperatur begrenzt die eingekoppelte Umgebungstemperatur.
Wenn die gemessene Umgebungstemperatur kleiner ist als die Minimaltemperatur, dann wird im thermischen
Modell die Minimaltemperatur verarbeitet.
Die Umgebungstemperatur wird auf die Übertemperatur des Schutzobjektes, die sich bei Nennstrom einstellt,
bezogen (Parameter Übertemperatur bei Inenn).
Die gemessene Umgebungstemperatur wird über eine externe Thermobox (RTD = Resistance Temperature
Detector) oder eine Baugruppe IO111 erfasst und durch die Funktionen Thermobox Ether., Thermobox
seriell oder Temperaturbaugruppe IO111 der Funktionsgruppe Analoge Umformer bereitgestellt. Über den
Parameter Temperatursensor wird der entsprechende Temperatursensor ausgewählt.
Wenn die Temperaturmessung gestört ist, z.B. wegen einer Verbindungsunterbrechung zwischen Gerät und
Thermobox, wechselt der Bereitschaftszustand der Funktion Thermischer Überlastschutz, 1-phasig zu
Warnung . In diesem Fall wird entweder mit der zuletzt gemessenen Temperatur oder dem unter Parameter
Voreingest. Temperatur eingestellten Wert weiter gearbeitet, je nachdem, welcher Wert höher ist.
Strombeeinflussung
Das thermische Abbild nach dem Einkörpermodell ist für große Überströme (Kurzschlüsse) eingeschränkt
gültig. Um eine Überfunktion des Überlastschutzes zu vermeiden, muss das thermische Abbild bei Über-
strömen (Überschreiten von I
•
Einfrieren des thermischen Speichers
•
Begrenzung des Eingangsstromes für das thermische Abbild auf den eingestellten Strom. Hiermit wird die
Erwärmung bei großen Strömen abgebremst.
Warnschwellen
Die thermische Warnschwelle setzt eine Warnmeldung ab, bevor die Auslöseschwelle (Auslösetemperatur)
erreicht wird. Somit kann z.B. eine Last rechtzeitig reduziert und eine Abschaltung vermieden werden. Bei
einem üblichen K-Faktor von 1,1 stellt sich bei dauerhaft fließendem Nennstrom ein thermischer Speicher-
wert von 83 % ein.
Der Überlastschutz besitzt außer der thermischen Warnschwelle auch eine Stromwarnschwelle. Diese Strom-
warnschwelle kann frühzeitig einen Überlaststrom melden, bevor die Übertemperatur die Warn- oder Auslöse-
schwelle erreicht hat.
Rückfall der Auslösung
Wenn der thermische Speicher den Einstellwert der Rückfallschw. Auslösem. unterschritten hat, wird
bei Auslösung der Auslösebefehl zurückgenommen. Dagegen fallen die Stromwarnschwelle und die thermi-
sche Warnschwelle bei einem festen Rückfallwert zurück (siehe technische Daten).
Verhalten bei Hilfsspannungsausfall
Das Verhalten des thermischen Abbildes bei Hilfsspannungsausfall kann über den Parameter Speicherung
therm. Abb. gesteuert werden. Sie können den thermischen Zustand für eine Ausfallzeit von 500 min spei-
chern. Wenn die Versorgungsspannung wiederhergestellt ist, arbeitet das thermische Abbild mit dem gespei-
cherten thermischen Zustand weiter.
Wenn das thermische Abbild nicht gespeichert wird, wird es bei Ausfall der Hilfsspannung auf 0 zurückgesetzt.
Rücksetzen des thermischen Abbildes
Sie können den thermischen Speicher über die binäre Eingangsmeldung >Rücks. therm. Abbild zurück-
setzen. Der thermische Speicher erhält dann den Wert 0. Ein Umparametrieren führt ebenfalls zu einem Rück-
setzen des thermischen Speichers.
Blockierung der Funktion
Bei einer Blockierung wird eine angeregte Funktion zurückgesetzt. Eine Blockierung der Funktion über das
binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe von extern oder intern ist möglich.
SIPROTEC 5, Hochspannungs-Feldleitgerät, Handbuch
C53000-G5000-C015-B, Ausgabe 06.2019
) beeinflusst werden. Sie können dabei zwischen 2 Strategien auswählen:
grenz
Schutz- und Automatikfunktionen
7.27 Thermischer Überlastschutz, 1-phasig
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