5. BETRIEBSARTEN
5.3.1 Betriebsart U/f-Kennlinie (P077 = 0 oder 2)
Diese Betriebsart wird für Synchronmotoren oder für Gruppenantriebe (mehrere parallel geschaltete und
einzeln abgesicherte Motoren) verwendet. Weiterhin können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden
wenn Antriebe mit quadratischer Momentenkennlinie (Pumpen, Lüfter) in der Betriebsart P077=2 betrieben
werden.
In vielen Fällen wird unter Beibehaltung der werkseitig voreingestellten Parameter P089, Statorwiderstand und
P085, Nennleistung, keine weitere Einstellung mehr notwendig sein. Weichen die Nennleistung des Umrichters
und des Motors voneinander ab, sollten die Parameter P080 bis P085 entsprechend eingetragen werden und
danach durch die Einstellung P088 =1 eine automatische Statorwiderstand-Kalibrierung gestartet werden. Die
"Kontinuierliche Stromanhebung" (P078) und das "Losbrechmoment" (P079) hängen vom Wert des
Statorwiderstands ab - ein zu hoher Wert kann zu Überstromabschaltungen (F002) oder Motorüberhitzung
führen.
5.3.2 Betriebsart Flux Current Control, FCC (P077 = 1)
In dieser Betriebsart wird der magnetische Fluß im Motor überwacht und so gesteuert, daß er immer konstant
bleibt. Dieses gewährleistet ein gutes Betriebsverhalten und einen sehr guten Wirkungsgrad. Die FCC-
Regelung ist nicht so komplex wie die Vektorregelung und daher leichter einzustellen und zu betreiben.
5.3.3 Betriebsart Geberlose Vektorregelung, SVC (P077 = 3)
In der Betriebsart Vektorregelung (P077=3) benutzt der Umrichter ein internes mathematisches Motormodell,
das zusammen mit einer sehr genauen Stromerfassung in der Lage ist, Rotorlage und Rotorgeschwindigkeit zu
berechnen. Dadurch wird für jeden Lastpunkt die jeweils optimale Spannung und Frequenz erzeugt und somit
eine hohe Drehzahlgenauigkeit erreicht.
Sollwert
Bild: 5.3.3: MICROMASTER Vector: Geberlose Vektorregelung
Weil für Rotorlage und Rotorgeschwindigkeit kein externer Geber verwendet wird, müssen die Motordaten
exakt eingegeben und die Reglerparameter optimal eingestellt werden. Der Regelkreis wird gebildet, in dem die
Istwerte (Strom, Spannung, Frequenz, Drehmoment) mit den Sollwerten vom internen Motormodell verglichen
werden und die daraus sich ergebenden Differenzen ausgeregelt werden.
Einstellung der Vektorregelung
1. Motordaten in Parameter P080 bis P085 eintragen.
2. Betriebsart Vektorregelung anwählen, P077=3.
3. Bei kaltem Motor den Umrichter starten (z.B. EIN-Rechtslauf). Die Anzeiget meldet mit CAL den Start des
Kalibriervorganges. Nach Beendigung der Autokalibrierung läuft der Motor bis zur gewünschten Drehzahl
© Siemens plc 1999
(P386, P387)
Regel-
differenz
Istwerte vom Motormodell: Drehzahl, Rotorlage und
Drehmoment
P-, I-
Internes
Regler
Motormodell
37
Deutsch
Ausgang zum
Motor
G85139-H1751-U530-D1
05/08/99