3.7. ERDUNGSMESSUNG UNTER SPANNUNG (ZA, RA)
Diese Funktion misst den Erdungswiderstand an Objekten, wo eine 3P-Erdungsmessung unmöglich ist oder wo die Trennstelle
am Schutzpotentialausgleich nicht geöffnet werden kann, was vor allem im Stadtgebiet oft der Fall ist.
Für diese Messung braucht der zu messende Erder nicht abgetrennt zu werden und es ist nur eine Sonde erforderlich, was im
Vergleich zu einer herkömmlichen Erdungsmessung mit Hilfserder und Sonde viel Zeit spart.
In TT-Systemen lässt sich der Erdungswiderstand mit dieser Messung ganz einfach bestimmen.
Auch in IT-Systemen lässt sich damit der Erdungswiderstand ganz einfach messen, wenn:
der Versorgungstranformator nicht von der Erde isoliert sondern über eine Impedanz damit verbunden ist,
und wenn die Installation nicht mit einem ersten Isolationsfehler behaftetet ist. Beachten Sie die Angaben der Isolationsübe
rwachungseinrichtung (IMD).
Wenn man im TN-Netzsystem die einzelnen Werte der Parallelerder messen möchte, muss eine selektive Erdungsmessung unter
Spannung mit einer Stromzange vorgenommen werden (siehe Abs. 3.8). Ohne die Stromzange entspricht der ermittelte Messwert
dem gesamten Erdungswiderstand des Versorgungsnetzes und ist daher nicht aufschlussreich.
Besser ist es in einem solchen Fall, die Schleifenimpedanz zu messen, um die Sicherungen und Schutzschalter zu bestimmen;
zur Kontrolle des Personenschutzes misst man die Fehlerspannung.
3.7.1. BESCHREIBUNG DES MESSPRINZIPS
Zuerst misst das Gerät die Schleifenimpedanz Z
Dann misst es das Potenzial zwischen PE-Leiter und Sonde. Daraus wird R
Stromstärke).
Höhere Genauigkeit erzielt man, wenn die Messung mit hohem Prüfstrom erfolgt (TRIP-Modus) – dabei kann aber die
Schutzeinrichtung der Installation ausgelöst werden.
3.7.2. DURCHFÜHRUNG EINER MESSUNG
Wahlschalter in Stellung
Z
(R
/S
) bringen.
S
A
EL.
SET UP
OFF
TT-Netzsystem
R
L
L
R
N
N
Rb
Ra
> 25 m
(siehe Abs. 3.5) mit je nach Anwenderwunsch hohem oder niedrigem Strom.
S
Schließen Sie die dreiadrige Messleitung an das Gerät und an das Messobjekt an.
Wenn der Installationstester angeschlossen ist, kontrolliert er automatisch
die Lage des Außenleiters (L) und des Neutralleiters (N) gegenüber dem
Schutzleiter (PE), das Ergebnis wird angezeigt. Gegebenenfalls werden die
Buchsen L und N vom Gerät umgepolt, sodass die Schleifenmessung auch
ohne Änderungen am Geräteanschluss möglich ist.
Wenn möglich sollte das Netz, an dem die Erdungsmessung unter Spannung ge-
messen wird, vorher von allen Verbrauchern abgetrennt werden.
Wenn Sie die Messung mit einem Messstrom von 6 mA durchführen (wodurch
Installationen mit 30 mA FI-Schutzschalter ein Fehlerstrom bis 9 mA tolerieren), ist
das Abtrennen der Verbraucher nicht erforderlich.
Den Hilfserder in über 25 Meter Abstand zum Erdungsanschluss einstechen und an
die Gerätebuchse
PE
= U
/ I abgeleitet (I = vom Anwender gewählte
A
PI-PE
(R
S
) anschließen. Das Symbol
A
EL
R
L
L
R
N
N
Z
Ra
> 25 m
27
wird angezeigt.
IT-Netzsystem
PE