Bi-Wiring und Bi-Amping
Das vierpolige Anschlussterminal ermöglicht Ihnen neben der klas-
sischen Anschlussart (siehe Seite 3) auch Bi-Wiring oder Bi-Amping.
n Bi-Wiring
Der klangliche Zugewinn von Bi-Wiring liegt häufig an der Gren-
ze der Wahrnehmbarkeit. Das Verfahren kann jedoch bei großen
Kabellängen durch die Verdopplung des Kabelquerschnitts Vorteile
bringen.
Dazu benötigen Sie pro Box zwei Kabel. Drehen Sie die vier
Schraubklemmen ab und entfernen Sie die beiden Verbindungs-
brücken zwischen den Anschlussklemmen von Bass/Mitten- und
Hochtonbereich. Drehen Sie die Schraubklemmen wieder auf die
Buchsen und schließen Sie jetzt die Kabel entsprechend der Grafik
an Box und Verstärker an. Dieses Anschlussprinzip ermöglicht die
getrennte Versorgung des Bass/Mitten- und des Hochtonbereichs
durch den Verstärker.
LS A
LS B
Verstärker
n Bi-Amping
Eine konsequente Verfolgung des Prinzips der getrennten Signal-
versorgung von Bass/Mitten- und Hochtonbereich führt zum Bi-
Amping (Bi-Amping = Doppelter Verstärker). Voraussetzung für
dieses relativ aufwändige Verfahren ist ein Vorverstärker, an den
zwei Stereo-Endverstärker angeschlossen werden können: einer
für den Bass/Mitten-, der andere für den Hochtonbereich. Vergessen
Sie hier auf keinen Fall, die Brücken am Anschlussterminal zu ent-
fernen! Bi-Amping soll zu einem kontrollierteren Antrieb der Chassis
und damit zu einer besseren Präzision führen. Aufwand und Ergeb-
nis sind hier genau abzuwägen.
Verstärker
Für gleich niedrige Kabelverluste (gegenüber konventioneller Tech-
nik) benötigt man sowohl bei Bi-Wiring als auch bei Bi-Amping den
doppelten Kabelaufwand. Jede der Leitungen für den Bass/Mit-
ten- und Hochton-Bereich erfordert den vollen Leitungsquerschnitt.
LS A
LS A
Basiswissen Lautsprecher
n Überlastung des Lautsprechers
Der angeschlossene Verstärker darf nur dann über einen längeren
Zeitraum mit voller Leistung betrieben werden, wenn seine Sinus-
leistung nicht höher liegt als die Nennbelastbarkeit der Box. Musik
und Sprache müssen dabei unverzerrt wiedergegeben werden.
Entgegen der landläufigen Meinung kann aber auch ein „30-Watt-
Verstärker" eine „100-Watt-Box" beschädigen. Wenn nämlich ein
Verstärker weit aufgedreht wird – und das passiert bei schmal-
brüstigen Modellen erfahrungsgemäß ziemlich oft – übersteuert er
(Fachwort „Clipping"). Dabei entstehen vor allem im Hochtonbereich
Verzerrungen, welche die Hochtonkalotte einer Box innerhalb von
Minuten zerstören können. Ist jetzt auch noch der Hochtonregler
aufgedreht und/oder die Loudness-Taste gedrückt, ist der Schaden
vorprogrammiert. Um dieser Gefahr vorzubeugen, besitzen alle
Nubert Lautsprecher selbstrückstellende Sicherungselemente, die
Lautsprechersysteme und Frequenzweiche der Box bei Gefahr vo-
rübergehend abschalten und wieder zuschalten, wenn die Gefahr
vorüber ist.
n Impedanz oder die Sache mit dem Ω
Der nuLine CS-44 ist eine echte 4-Ohm-Box und harmoniert auf-
grund seiner unkritischen Impedanz mit jedem modernen Stereo-
oder Surroundverstärker.
LS A
Achtung: Werden jedoch beispielsweise zwei 4-Ohm-Boxen pro
Kanal parallel angeschlossen, ist es für den Verstärker so, als ob er
eine 2-Ohm-Box antreiben müsste. Dann kann bei größeren Laut-
stärken der Klang leiden, oder der Verstärker schaltet durch die
LS A
dabei auftretende Überlastung ab.
Umfassende Informationen zum Thema Impedanz finden Sie in
unserer Broschüre „Technik satt" oder auf nubert.de in der Rubrik
Verstärker
Wissen > Technik satt bei den Downloads: Impedanz, 8-Ohm-Ver-
stärker mit 4-Ohm-Boxen?!
nuLine CS-44
3/2017 ·
7