2.8 Richtwerte für die Wasserbeschaffenheit
Heizungsanlagen mit zulässigen Vorlauftemperaturen über 100 ºC (VdTÜV MB 1466)
Betriebsweise mit salzarmem Kreislaufwasser
Als Füll und Ergänzungswasser kommt
nur salzarmes Wasser, wie entsalztes
Wasser, Permeat oder Kondensat in
Frage.
Betriebsweise mit salzhaltigem Wasser
Als Füll und Ergänzungswasser sollte
möglichst Wasser mit niedrigem Salz
gehalt verwendet werden, das mindes
tens von Erdalkalien befreit (enthärtet) ist.
El. Leitfähigkeit bei 25 ºC
Allg. Anforderungen
pH Wert bei 25 ºC
Sauerstoff (O
)
2
Erdalkalien (Ca + Mg)
*1
Phosphat (PO
)
4
Bei Einsatz von Sauerstoffbindemitteln:
*5
Natriumsulfit (Na
SO
)
2
3
*1
Sollen die Bestimmungen der Trinkwasser Verordnung/Trinkwasseraufbereitungs Verordnung eingehalten werden, dürfen der
*
pH Wert 9,5 und die PO
Konzentration von 7 mg/Liter nicht überschritten werden.
4
*2
Im Dauerbetrieb stellen sich normalerweise deutlich niedrigere Werte ein.
*3
Werden geeignete anorganische Korrosionsinhibitoren verwendet, kann die Sauerstoffkonzentration im Kreislaufwasser bis zu
*
0,1 mg/Liter betragen.
*4
Für Viessmann Heißwassererzeuger ist als untere Phosphat Konzentration der halbe Maximalwert von 2,5 bzw. 5 mg/Liter PO
*
einzuhalten.
*5
Die Verwendung anderer geeigneter Produkte wird nicht ausgeschlossen. Dabei sind die jeweiligen Richtlinien der Lieferfirma zu
*
berücksichtigen.
Vermeidung von Schäden durch wasserseitige Korrosion
Die heizwasserseitige Korrosionsbestän
digkeit der in Heizungsanlagen und Wär
meerzeugern eingesetzten Eisenwerk
stoffe beruht auf der Abwesenheit von
Sauerstoff im Heizungswasser. Der mit
der Erstbefüllung und bei Nachfüllungen
mit dem Wasser in die Heizungsanlage
gelangende Sauerstoff reagiert, ohne
Schäden zu verursachen, mit den Werk
stoffen der Anlage. Die charakteristische
Schwarzfärbung des Wassers nach eini
ger Betriebszeit zeigt an, dass hier kein
freier Sauerstoff mehr vorhanden ist. Die
Technischen Regeln, insbesondere die
VDI Richtlinie 2035 2 empfehlen daher,
Heizungsanlagen so auszulegen und zu
betreiben, dass der ständige Zutritt von
Sauerstoff in das Heizungswasser nicht
möglich ist.
Der Zutritt von Sauerstoff während des
Betriebs kann üblicherweise nur
erfolgen:
H über durchströmte offene Ausdeh
nungsgefäße
H durch Unterdruck in der Anlage
H über gasdurchlässige Bauteile
24
Bei Systemen mit Mischkondensation
stellt sich salzarmes Wasser in der Regel
selbst ein, wenn kein Kesselwasser zur
Alkalisierung zurückgeführt wird.
µS/cm
10 bis 30
klar, ohne Sedimente
mg/Liter
mmol/Liter
mg/Liter
mg/Liter
Geschlossene Anlagen z.B. mit Mem
bran Ausdehnungsgefäß bieten bei rich
tiger Größe und richtigem Systemdruck
einen guten Schutz vor dem Eindringen
von Sauerstoff aus der Luft in die Anlage.
Der Druck muss an jeder Stelle der Hei
zungsanlage, auch an der Saugseite der
Pumpe, und bei jedem Betriebszustand
über dem Druck der umgegebenden
Atmosphäre liegen. Der Vordruck des
Membran Ausdehnungsgefäßes ist min
destens bei der jährlichen Wartung zu prü
fen. Zu Druckhaltesystemen und Korrosion
siehe auch Kapitel 2.1 Allgemeine Pla
nungshinweise". Der Einsatz von gas
durchlässigen Bauteilen, z.B. nicht diffu
sionsdichte Kunststoffleitungen in
Fußbodenheizungen, ist zu vermeiden.
Werden sie doch verwendet, dann ist eine
Systemtrennung vorzusehen. Diese muss
das durch die Kunststoffrohre fließende
Wasser durch einen Wärmetauscher aus
korrosionsbeständigem Material von den
anderen Heizkreisen
z.B. vom Wärmeer
zeuger trennen.
Bei einer korrosionstechnisch geschlosse
nen Warmwasser Heizungsanlage, bei der
die vorgenannten Punkte berücksichtigt
wurden, sind zusätzliche Korrosionsschutz
salzarm
u30 bis 100
klar, ohne Sedimente
*1
9 10
9 10,5
*2
t0,1
t0,05
t0,02
t0,02
*4
t5
t10
maßnahmen nicht erforderlich. Besteht
jedoch die Gefahr des Sauerstoff−
einbruchs, dann sind zusätzliche Schutz
maßnahmen durchzuführen, z.B. durch
Zugeben von Sauerstoffbindemittel Natri
umsulfit (5 − 10 mg/Liter im Überschuss).
Der pH Wert des Heizungswassers soll
8,2 − 9,5 betragen.
Sind Bauteile aus Aluminium vorhanden,
gelten davon abweichende Bedingungen.
Werden Chemikalien zum Korrosions
schutz eingesetzt, empfehlen wir, sich die
Unbedenklichkeit der Zusätze gegenüber
den Kesselwerkstoffen und den Werkstof
fen der anderen Bauteile der Heizungsan
lage vom Hersteller der Chemikalien
bescheinigen zu lassen.
Wir empfehlen, sich bei Fragen der Was
seraufbereitung an entsprechende Fachfir
men zu wenden.
Weitere detaillierte Angaben sind in der
VDI Richtlinie 2035 2 zu finden.
VITOPLEX/VITOROND/VITOMAX
salzhaltig
u100 bis 1 500
klar, ohne Sedimente
*1
*1
9 10,5
*2
*2 *3
t0,02
t0,02
*4
t15
t10
4