Der SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) ist ähnlich wie die JAZ eine Kennzahl zur Bewertung der saisonalen
Effizienz von Wärmepumpen. Die relevante Norm hierfür ist die EN 14825, welche im Unterschied zur VDI 4650 vor allem
die Prüfung und Leistungsbemessung unter Teillastbedingung berücksichtigt. Damit ergibt sich vor allem für Wärmepum-
pen mit variabler Leistungsabgabe eine verbesserte Systemeffizienz bei unterschiedlichen Lastanforderungen. Weitere
Unterschiede zwischen EN 14825 und VDI 4650 sind:
•
Klimadaten in der EN 14825 um durchschnittlich 1 °C niedriger
•
Keine Berücksichtigung von Stromverbrauch im jeweiligen Betriebsmodus („Temperaturregler Aus", Bereitschafts-
modus, im Modus mit Kurbelgehäuseheizung und im Modus „Aus" in der VDI 4650.
2.5
Erzeugeraufwandszahl (e
Die Erzeugeraufwandszahl e
Jahresarbeitszahl für Wärmepumpen. Sie beschreibt das Verhältnis von benötigter Endenergie zu erzeugter Nutzwärme.
Verluste für die Bereitstellung des Energieträgers wie zum Beispiel Transport, werden hierbei nicht berücksichtigt. Für
einen alten Gasheizkessel mit einem Jahresnutzungsgrad von 75 % ergibt sich eine Aufwandszahl mit 1/0,75 = 1,33 und
für eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,0 ergibt sich eine Aufwandszahl mit 1/3,0 = 0,33. Je niedri-
ger die Erzeugeraufwandszahl, desto besser fällt die energetisch Bewertung aus.
2.6
Anlagenaufwandszahl (e
Die EnEV 2014 (siehe Kapitel „2.1.5 Energieeinsparverordnung (EnEV)" auf Seite 14) begrenzt den maximal zulässigen
Primärenergiebedarf Q
für neu zu errichtende Gebäude. Der Primärenergiebedarf setzt sich aus dem Heizwärmebedarf
P
und dem Wärmebedarf für die Trinkwassererwärmung zusammen und wird mit der Anlagenaufwandszahl multipliziert.
= (
) *
+
Die Anlagenaufwandszahl e
ist damit ein anlagenspezifischer Kennwert, der je nach Gebäudeart und verwendeter Anlagentechnik unterschiedlich sein
kann. Im Unterschied zur Erzeugeraufwandszahl berücksichtigt die Anlagenaufwandszahl auch Verlust für die Bereitstel-
lung des Energieträger wie z.B. Transport. Für die Berechnung wird unter anderem auch die Erzeugeraufwandszahl (e
des Wärmeerzeugers benötigt. Die DIN 4701-10 stellt hierfür drei Verfahren zur Auswahl:
•
Tabellenverfahren
Berechnung anhand von Standardwerten aus den Tabellen der DIN 4701-10, welche sich besonders in der Entwurfs-
phase zum Vergleich verschiedener Systeme eignet, ohne dass bereits konkrete Wärmeerzeuger feststehen müssen.
•
Diagrammverfahren
Grafische Ermittlung anhand von Diagrammen aus dem entsprechenden Beiblatt der Norm für verschiedene Anlagen-
konfigurationen. Anhand der Werte für den Jahresheizwärmebedarf und der Bewertung der Anlagentechnik kann die
Anlagenaufwandszahl abgelesen werden.
•
Detailliertes Verfahren
Berechnung der Aufwandszahl anhand konkreter Produktkennwerte, tatsächlicher Leitungslängen, Dämmstärken und
abweichender Systemtemperaturen.
)
g
ist in der EnEV 2014 definiert als Kehrwert des Jahresnutzungsgrades für Heizkessel bzw.
g
)
P
stellt damit das Verhältnis von erforderlicher Primärenergie zu erzeugter Nutzwärme dar. Sie
P
Q
Bezugs-Jahresheizlast [kWh]
H
Q
Jahresstromverbrauch [kWh]
HE
Q
Primärenergiebedarf
P
Q
Heizwärmebedarf
h
Q
Trinkwasserwärmebedarf
tw
Planungshandbuch Ecodan 2015/2016 / 17
GRUNDLAGEN
)
g