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Prüfen der Abschaltbedingungen
von Überstrom-Schutzeinrichtungen,
Messen der Schleifenimpedanz und Ermitteln
des Kurzschlussstromes (Funktion Z
Das Prüfen von Überstrom-Schutzeinrichtungen umfasst Besich-
tigen und Messen. Zum Messen verwenden Sie den
PROFITEST INTRO.
Messverfahren
Die Schleifenimpedanz Z
L-PE
schlussstrom I
wird ermittelt, um zu prüfen, ob die Abschaltbe-
K
dingungen der Schutzeinrichtungen eingehalten werden.
Die Schleifenimpedanz ist der Widerstand der Stromschleife
(EVU-Station – Außenleiter – Schutzleiter) bei einem Körper-
schluss (leitende Verbindung zwischen Außenleiter und Schutzlei-
ter). Der Wert der Schleifenimpedanz bestimmt die Größe des
Kurzschlussstromes. Der Kurzschlussstrom I
DIN VDE 0100 festgelegten Wert nicht unterschreiten, damit die
Schutzeinrichtung einer Anlage (Sicherung, Sicherungsautomat)
sicher abschaltet.
Aus diesem Grunde muss der gemessene Wert der Schleifenim-
pedanz kleiner sein als der maximal zulässige Wert.
Tabellen über die zulässigen Anzeigewerte für die Schleifenimpe-
danz sowie die Kurzschlussstrom-Mindestanzeigewerte für die
Nennströme verschiedener Sicherungen und Schalter finden Sie
in den Hilfe-Seiten sowie im Kap. 19 ab Seite 54. In diesen Tabel-
len ist der max. Gerätefehler gemäß VDE 0413 berücksichtigt.
Siehe auch Kapitel 8.2.
Um die Schleifenimpedanz Z
abhängig von der anliegenden Netzspannung und Netzfrequenz,
mit einem Prüfstrom von 3,7 A bis 7 A (60 ... 550 V) und einer
Prüfdauer von max. 1200 ms bei 16 Hz.
Tritt während dieser Messung eine gefährliche Berührungsspan-
nung (> 50 V) auf, dann erfolgt Sicherheitsabschaltung.
Aus der gemessenen Schleifenimpedanz Z
spannung errechnet das Mess- und Prüfgerät den Kurzschluss-
strom I
. Bei Netzspannungen, die innerhalb der Nenn-
K
spannungsbereiche für die Netz-Nennspannungen 120 V, 230 V
und 400 V liegen, wird der Kurzschlussstrom auf diese Nenn-
spannungen bezogen. Liegt die Netzspannung außerhalb dieser
Nennspannungsbereiche, dann errechnet das Gerät den Kurz-
schlussstrom I
aus der anliegenden Netzspannung und der
K
gemessenen Schleifenimpedanz Z
Messverfahren mit Unterdrückung der RCD-Auslösung
PROFITEST INTRO bieten die Möglichkeit, die Schleifenimpedanz in
Anlagen zu messen, die mit RCD-Schutzschaltern ausgerüstet
sind.
Das Prüfgerät
I
/mA
F
erzeugt hierzu einen
Gleichstrom, der
den magnetischen
Kreis des RCD-
Schalters in Sätti-
gung bringt.
Mit dem Prüfgerät
wird dann ein Mess-
strom überlagert,
der nur Halbwellen
der gleichen Polari-
tät besitzt. Der
RCD-Schalter kann
Unterdrückung der RCD-Auslösung
diesen Messstrom
bei pulsstromsensitiven RCD-Schutzschaltern
dann nicht mehr
erkennen und löst folglich während der Messung nicht mehr aus.
GMC-I Messtechnik GmbH
L-PE
wird gemessen und der Kurz-
darf einen nach
K
zu messen, misst das Gerät,
L-PE
und der Netz-
L-PE
.
L-PE
t1
t2
Messen
Betrieb
RCD außer Funktion!
Start
Messfunktion wählen
Z
L-PE
und I
)
K
Anschluss
Schuko/3-polig
(länderspezifisch)
Anschluss 2-polig
Hinweis
Der Schleifenwiderstand sollte je Stromkreis an der ent-
ferntesten Stelle gemessen werden, um die maximale
Schleifenimpedanz der Anlage zu erfassen.
Hinweis
Vormagnetisierung
Eine Unterdrückung der RCD-Auslösung über eine Vor-
magnetisierung durch Gleichstrom ist nur über den län-
derspezifischen Messadapter z. B. PRO-Schuko-
Messadapter (Z503K) oder den KS-PROFITEST INTRO
(Z503L) für 3-Pol-Messung (N-Leiter erforderlich) mög-
t
lich.
t3
Hinweis
Beachten Sie die nationalen Vorschriften, z. B. die Not-
wendigkeit der Messung über RCD-Schalter hinweg in
Österreich.
Drehstromanschlüsse
Bei Drehstromanschlüssen muss zur einwandfreien Kontrolle der
Überstrom-Schutzeinrichtung die Messung der Schleifenimpe-
danz mit allen drei Außenleitern (L1, L2, und L3) gegen den
Schutzleiter PE ausgeführt werden.
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