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Betriebshandbuch für Nevada2
welche sehr schnell abnehmen kann. Die erreichbaren Sinkwerte liegen bei 16 bis 18 m/s oder mehr.
Während der Spirale sind der Pilot und der Schirm einer extremen Belastung durch die Zentrifugalkraft
ausgesetzt. Die erreichte Zentrifugalkraft kann über 3 g liegen. Der Schirm ist diesen Belastungen ebenfalls
ausgesetzt.
Einleitung: Richte deinen Blick in die Kurveninnenseite, gebe die Außenbremse komplett frei und ziehe
langsam die kurveninnere Bremse immer weiter herab, so daß der Schirm aus einer normalen Kurve immer
steiler kurvt. Die Einleitung sollte durch Gewichtsverlagerung unterstützt werden. Achte beim
Bremsleinenzug auf den Bremsdruck. Sollte er abnehmen, ist das ein Zeichen von Strömungsabriss,
welcher Trudeln zur folge haben kann. Sobald der Schirm beschleunigt und auf die Nase kippt, kontrollierst
du die Steilspirale über dosierten Zug an der äußeren Bremse. Ein guter Anhaltspunkt ist der Winkel
zwischen deiner Spannweite und dem Horizont, der zwischen 30° und 45° betragen sollte.
Ausleitung: Durch stärkeres Ziehen der Außenbremse wird die Spirale ausgeleitet. Das Gewicht sollte
dabei auf eine neutrale Position zurückgenommen werden und lasse dem Schirm Zeit nachzudrehen und
beende die Spirale in sicherer Höhe. Bei starken Spiralen können die Steuerkräfte auf ein sehr hohes Maß
ansteigen.
Achtung: Achte auf Deine Position im Gurtzeug: eine leichte Verlagerung des Gewichtes nach innen kann
die Ausleitung massiv verzögern.
6.4. Besondere Flugmanöver
Unabhängig davon welchen Schirm mit welcher Kategorisierung Du fliegst, in starken thermischen und
turbulenten Bedingungen kann es zu allen möglichen Arten von Klappern kommen. Der Nevada2 verhält
sich in diesen Situation unkritisch, er verhält sich in diesen Situationen durchaus selbständig stabilisierend
und bringt eine überdurchschnittliche Sicherheitsreserve mit sich.
Trotz allem, beachte alle Sicherheitsvorkehrungen beim Üben der besonderen Flugmanövern, z. B. solltest
Du den Umgang mit deinem Rettungssystem geübt haben und sicherstellen, dass Du das Rettungssystem
in jeder Situation werfen kannst. Beachte vor allem die Sicherheitshöhe.
Für Kunstflug ist der Nevada2 nicht zugelassen!
6.4.1. Asymmetrischer Klapper
Einleitung: Nimm die äußerste A-Leine auf einer Seite in die Hand (der Bremsgriff sollte in der Hand
bleiben, kontrolliere, daß Du die richtige Leine in der Hand hast). Ziehe die Leine nach unten und halte sie
fest. Je nachdem wie weit die Leinen nach unten gezogen werden wird mehr oder weniger von Flügelende
deformiert. Durch leichtes Gegenbremsen kannst Du die Richtung halten.
Du kannst die Übung dann mit zwei A-Leinen wiederholen.
Ausleitung: wie beim Ohrenanlegen nur einseitig. Zum Halten der Richtung sollte auch mit
Gewichtssteuerung (zur offenen Seite hin) gearbeitet werden.
Achtung: Es ist sehr wichtig, dieses Manöver vorsichtig auszuführen. Aufgrund der sehr kompakten Kappe
und der hohen Klappstabilität ist es schwierig, die richtige Intensität zum ziehen eines Klappers zu finden.
Dies gilt insbesondere voll beschleunigt.