ANHANG PV-SCALING (PROZESSWERT-SKALIERUNG)
Der Vorgang PV-Scaling (Prozesswert-Skalierung) kann
verwendet werden, um den „Nullpunkt/Messanfang" des
Prozesses mit der „Messanfangs"-Anzeige des Messumformers
abzugleichen. Dieser Vorgang kann nur per digitaler
Kommunikation mit einem Konfigurations-Tool durchgeführt
werden.
Es gibt zwei verschiedene Verfahren für das PV-Scaling.
Verfahren 1: An den Messumformer einen Druck anlegen, der
dem Skalierwert (dem Offset-Wert) entspricht, dann dem vom
Messumformer gelesenen Wert zuwenden und mit dem
Konfigurations Tool und mit dem Konfigurations-Tool den PV-
Scaling-Vorgang durchführen. Dieser Vorgang hat die
Bezeichnung SET PV ZERO (siehe Beispiel 1).
Verfahren 2: Den Skalierwert (Offset-Wert) berechnen und
mittels PV-Scaling-Vorgang mit dem Konfigurations-Tool in
den Messumformer schreiben. Mit diesem Verfahren kann
eine Skalierung auch für einen anderen Wert als Null durchführt
werden. Dieser Vorgang hat die Bezeichnung SET PV VALUE
(siehe Beispiel 2).
Funktion des PV-Scaling-Vorgangs:
Die Funktion dieser Skalierung lässt sich am besten an
Beispielen erklären.
Beispiel 1
Der Messumformer ist auf folgende Werte kalibriert:
Messbereichsanfangswert LRV = 0 mbar
Messbereichsendwert URV = 200 mbar
Der Messumformer hat folgende Messbereichsgrenzen:
Untere Messbereichsgrenze LRL = -400 mbar
Obere Messbereichsgrenze URL = +400 mbar
Bedingt durch die Montage eines Messumformers mit
Druckfühlem an einen Tank, liegt bei leerem Tank ein Druck
von 80 mbar an, d. h., dass der Messumformer bei leerem Tank
bereits 80 mbar anzeigt. Um den von der Flüssigkeit in den
Kapillaren erzeugten Druck zu eliminieren, kann ein PV-Scaling
durchgeführt werden, mit dem der Anzeigewert um diese 80
mbar kompensiert/skaliert wird. Dieser Vorgang hat folgendes
Ergebnis:
Der Messumformer zeigt jetzt 0 mbar an.
Der Offset-Wert beträgt -80 mbar und ist zu berücksichtigen,
während die Messbereichsgrenzen des Messumformer
unverändert bleiben:
Untere Messbereichsgrenze LRL = -400 mbar
Obere Messbereichsgrenze URL = +400 mbar
und die Kalibrierung ebenfalls nicht verändert wird:
Messbereichsanfangswert LRV = 0 mbar
Messbereichsendwert URV = 200 mbar.
Mit dem Konfigurations-Tool können jetzt die neuen operativen
Einsatzgrenzen ermittelt werden:
Operative untere Messbereichsgrenze LRL = -480 mbar
Operative obere Messbereichsgrenze URL = +320 mbar
Beispiel 2
Der Messumformer ist kalibriert auf:
Messbereichsanfangswert LRV = 0 mbar
Messbereichsendwert URV = 200 mbar.
Der Messumformer hat folgende Messbereichsgrenzen:
Untere Messbereichsgrenze LRL = -400 mbar
Obere Messbereichsgrenze URL = +400 mbar
Der Messumformer zeigt an:
PV = 100 mbar
und es ist bekannt, dass der tatsächliche Prozesswert 50 mbar
beträgt.
Jetzt können diese 50 mbar durch das PV-Scaling mit dem
gleichen Effekt wie im vorhergehenden Beispiel berücksichtigt
werden:
PV-Anzeige = 50 mbar
Offset-Wert = 50 mbar
Das bedeutet, während die Daten des Messumformers
unverändert bleiben:
LRL = -400 mbar
URL = +400 mbar
und sich die Kalibrierung nicht verändert, ermöglicht das
Konfigurations-Tool die Anzeige der neuen Einsatzgrenzen:
Operative LRL = -450 mbar
Operative URL = +350 mbar
Bei Bedarf kann der aktuell als Offset-Wert eingestellte Wert
rückgesetzt werden.
Wenn ein Offset-Wert festgelegt wurde, sind die Abgleich-
Optionen deaktiviert und können nur durch Rücksetzen
der Skalierung wieder aktiviert werden, d. h. indem der
Offset-Wert auf Null gesetzt wird.
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