• In der ersten Kalibrierphase werden beide Analogeingänge mit einer Eingangsspannung von 0 mV
(Null-Kalibrierung [} 11]) beaufschlagt. Somit können die Nullpunkte beider Analogeingangsstufen
ermittelt werden. Hierbei wird eine System-Offset-Kalibrierung des A/D-Wandlers durchgeführt. Bei
dieser Messung sind einerseits der jeweilige Absolutwert, sowie auch die gegenseitige Abweichung der
Kanäle von Interesse.
• In der zweiten Kalibrierphase werden beide Analogeingänge mit einer Eingangsspannung von ca.
24 mV (End-Kalibrierung [} 11]) beaufschlagt, die aus der Spannungsversorgung der Lastmessdose
abgeleitet wird. Hier interessiert nicht mehr der Absolutwert der Messergebnisse, sondern nur noch die
eventuelle Abweichung der Werte beider Analogeingänge. Hierbei wird der Gain des 1. Kanals an den
des 2. Kanals angepasst. Entscheidend ist, dass die Kalibrierungen auf demselben
Gleichspannungspotential der Operationsverstärkereingänge erfolgen wie im normalen Messbetrieb.
Durch die Kalibrierung der Eingangsstufen in den beiden Arbeitspunkten (Nullpunkt und Endwert) werden
die Geraden beider Messkanäle aufeinander abgeglichen (Soll-Kennlinie), so dass sie deckungsgleich sind.
Abb. 2: Kennlinien zur Kalibrierung
Während die Klemme eine Kalibrierung durchführt, ist im Register 0 (Status-Wort) das Bit R0.2 [} 44]
gesetzt.
Prüfung der Messverstärker
Um zusätzlich eine Funktionsprüfung der Analogeingangskreise und der Referenzspannungsquelle
vornehmen zu können, besteht zusätzlich zur beschriebenen Kalibrierung die Möglichkeit, das interne
Referenzspannungssignal von 2,5 V als Eingangssignal aufzuschalten. Zu diesem Zweck wird vor der
eigentlichen Referenzspannungsmessung ein Differenzspannungssignal von 0 V bei einem
Gleichspannungspotential von 0 V angelegt. Anschließend erfolgt die Messung des Differenzsignals 0 V bei
einem Gleichspannungspotential von 2,5 V. Mit Hilfe der daraus resultierenden Messwerte kann der
CommonMode-Einfluss der beiden Eingangsstufen bei der Eingangsspannung von 1,25 V berechnet und bei
der abschließenden Referenzspannungsmessung berücksichtigt werden. Bei der Messung der
Referenzspannungsquelle müssen beide Operationsverstärker dasselbe Messsignal liefern, das darüber
hinaus auch mit einer sehr geringen Toleranz vorhergesagt werden kann. Überschreitungen dieser Toleranz
werden als Hardwaredefekt eingestuft werden und in Bit SW.8 [} 44] im Status-Wort angezeigt.
Wenn die Klemme eine Prüfung durchführt, ist im Register 0 (Status-Wort) das Bit R0.2 [} 44] gesetzt.
KL3356 und KS3356
Version: 2.4.0
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