Reparaturanleitung für MZ-Motorräder Saxon 500 Fahrgestell
beispielsweise, daß die Düsennadel mit der dritten Kerbe von oben in die Klemmfeder (14) eingehängt ist. Zur Höhenverstellung wird die Düsennadel
um 90° gedreht und nach oben oder unten geschoben, wobei die Klemmfeder in die nächste Raste der Düsennadel einschnappt. Eine höher hängende
Nadel bedeutet fetteres Gemisch und umgekehrt.
Die Einstellung des Hauptreguliersystems erfolgt also mit Hauptdüsen und Nadeldüsen unterschiedlicher Durchmesser, sowie Düsennadeln, Kolben und
Federn verschiedener Ausführungen.
Zwischen Hauptdüse (1) und Düsenstock (10) liegt eine Scheibe (12), die zusammen mit der Schwimmerkammer einen ringförmigen Spalt bildet. Dieser
sorgt dafür, daß bei besonders rauhem Betrieb der Kraftstoff nicht von der Hauptdüse weggeschleudert wird.
Der Düsenstock (10) ist gegen das Vergasergehäuse mit einem Gummiring (11) abgedichtet, so daß kein Kraftstoff unter Umgehung der Hauptdüse
über das Gewinde angesaugt werden kann.
LEERLAUFSYSTEM
Bei Leerlauf und geringer Last des Motors ist die Drosselklappe (23) so weit geschlossen, daß die Luftströmung unter dem Kolben (13) keinen
ausreichenden Unterdruck mehr bildet. Die Kraftstoffzufuhr zur angesaugten Luft erfolgt dann über ein Hilfssystem, das Leerlaufsystem, bestehend aus
der Leerlaufdüse (5), der Leerlaufluftdüse (LLD) - kein Ersatzteil - und der Mengenregulierschraube (7), die mit dem Gummiring (9) gegen das
Vergasergehäuse abgedichtet und mit der Feder (8) gegen selbständiges Lösen gesichert ist. Der Kraftstoff durchflieBt die Leerlaufdüse (5), deren
Düsenbohrung die Kraftstoffmenge bestimmt. Hinter der Düsenbohrung wird durch Querbohrungen im Düsenhals Luft beigemischt, die durch den
Leerlaufluftkanal zugeführt und deren Menge durch die Größe der Leerlaufluftdüse am Eintritt in diesen Kanal bestimmt wird. Das gebildete
Vorgemisch gelangt durch die Leerlaufaustrittsbohrung (LA), deren Querschnitt mit der Mengenregulierschraube (7) verändert werden kann und die
By-Pass- oder Übergangsbohrungen (BP) in den Vergaserdurchlaß, wo es mit der angesaugten reinen Luft weiter vermischt wird.
Die Leerlaufeinstellung wird grundsätzlich nur am warmen Motor vorgenommen. Zunächst wird die Mengenregulierschraube (7) durch Rechtsdrehung
ganz eingeschraubt und um die für den Motor angegebene Anzahl Umdrehungen durch Linksdrehung geöffnet, Rechtsdrehung ergibt ein ärmeres,
Linksdrehung ein reicheres Gemisch. Die jeweils angegebene Leerlaufeinstellung gilt nur als Richtwert. Die optimale Einstellung wird meist davon
etwas abweichen. Man wählt zunächst mit der Leerlaufanschlagschraube (34) die gewünschte Leerlaufdrehzahl. Beim anschließenden Verstellen der
Mengenregulierschraube - ausgehend von der Grundeinstellung - wird sich in beiden Richtungen ein Drehzahlabfall bemerkbar machen. Man findet die
optimale Einstellung gewöhnlich in der Mitte zwischen den beiden Stellungen, in welchen der Abfall beobachtet wurde.
Zur Erleichterung der Leerlaufeinstellung an Motoren mit mehreren Vergasern, wobei es auf die gleichmäßige Einstellung der Vergaser untereinander
ankommt, kann an einem Nippel unterhalb der Drosselachsenlagerung, der im Normalbetrieb mit der Schraube (39) verschlossen ist, ein Druckmesser
(im einfachsten Fall " U-Rohr-Manometer") angeschlossen werden. Zur Wahl der Leerlaufdrehzahl wird in diesem Fall die Leerlaufanschlagschraube
(34) so eingestellt, daß für alle Vergaser der gleiche Unterdruck angezeigt wird. Bei leichtem Öffnen der Drosselklappe über Drehgriff oder Gashebel
kann man zusätzlich die gleichmäßige Einstellung der Seilzüge bzw. Gestänge durch Unterdruckvergleich überprüfen.
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WWW.PlandeGraissage.ORG
http://www.mz-b.de/miraculis/aw/mz/text/mz50r1/mz50r1.html
03.11.2008 02:04