Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens Siprotec Handbuch Seite 108

Inhaltsverzeichnis

Werbung

Funktionen
2.9 Vektorsprung
Messprinzip
Bei 3-phasigem Spannungsanschluss wird der Zeiger der Mitsystemspannung berechnet. Bei 1-phasigem
Spannungsanschluss wird die angeschlossene Spannung verwendet. Über ein Deltaintervall von 2 Perioden
wird die Phasenwinkelveränderung des Spannungszeigers bestimmt. Tritt ein Phasenwinkelsprung auf, so
muss sich der Stromfluss schlagartig verändert haben. Das Grundprinzip zeigt das Bild 2-32. Die linke Darstel-
lung zeigt den stationären Zustand und im rechten Bild ist die Zeigerveränderung nach einer Lastabschaltung
zu sehen. Deutlich zu erkennen ist der Vektorsprung.
Bild 2-32
Spannungszeiger nach einer Entlastung
Um eine Überfunktion zu vermeiden, sind Zusatzmaßnahmen implementiert wie:
• Korrektur stationärer Abweichungen von der Nennfrequenz
• Begrenzung des Frequenzarbeitsbereiches auf f
• Erfassung der geräteinternen Umschaltung der Abtastfrequenz (Abtastfrequenznachführung)
• Freigabe ab einer Mindestspannung
• Blockierung bei Zuschaltung bzw. Abschaltung der Spannung
Logik
Die Logik ist in Bild 2-33 dargestellt. Das Winkelvergleichsverfahren bestimmt die Winkeldifferenz und ver-
gleicht sie mit dem Einstellwert. Wird dieser überschritten, erfolgt eine Speicherung des Vektorsprungs in
einem RS-Flip-Flop. Mit der nachgeschalteten Zeitstufe können die Auslösungen verzögert werden.
Die gespeicherte Anregung kann über einen Binäreingang oder automatisch über ein Zeitglied (Adresse 4604
T RESET) zurückgesetzt werden.
Die Vektorsprungfunktion ist unwirksam, wenn das zulässige Frequenzband verlassen wird. Gleiches gilt für
die Spannung. Hier sind die Begrenzungsparameter U MIN und U MAX.
Wird das Frequenz- und/oder Spannungsband nicht eingehalten, generiert die Logik eine logische „1" und der
Rücksetzeingang ist dauerhaft aktiv. Das Ergebnis der Vektorsprungmessung wird unterdrückt. Wird z.B. die
Spannung zugeschaltet und das Frequenzband stimmt, dann erfolgt ein Wechsel von logisch „1" nach „0". Mit
dem rückfallverzögerten Timer T SPERR wird für eine bestimmte Zeit der Rücksetzeingang noch betätigt und
damit eine Anregung über den Vektorsprung verhindert.
Sinkt infolge eines Kurzschlusses die Spannung schlagartig auf einen kleinen Wert, dann wird unverzögert die
Blockierung über den Rücksetzeingang eingeleitet. Eine Auslösung über die Vektorsprungfunktion wird verhin-
dert.
108
± 3 Hz
N
C53000-G1100-C233-1, Ausgabedatum 10.2010
SIPROTEC, 7RW80, Handbuch

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis