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ZX0.2 GASISOLIERTE MITTELSPANNUNGSSCHALTANLAGEN
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11. Gebäudeplanung
11.1 Bauseitige Voraussetzungen
Die Schaltanlage kann
auf einem Betonboden oder
auf einem Zwischenboden
aufgestellt werden.
Betonboden
Für einen Betonboden ist ein Flureisenrahmen
erforderlich, der in den Estrich eingelassen wird.
Die Ebenheits- und Geradheitstoleranzen der
Unterlage der Schaltanlage werden durch den
Flureisenrahmen gewährleistet.
Bodenöffnungen für Stromkabel können als
Durchbrüche für jedes Feld, als durchgehende
Durchbrüche (je einer für Strom- und Steuerkabel)
oder als Bohrungen ausgeführt werden. Die
Bodenöffnungen müssen frei von Wirbelströmen
sein (Bohrungen für Stromkabel dreiphasig - ohne
Zwischenstege).
Zwischenboden
Unterhalb der Schaltanlage dienen die tragenden
Profile des Zwischenbodens als Unterlage für die
Schaltfelder. Ein Flureisenrahmen ist in der Regel
nicht erforderlich. Die Bodenplatten müssen auf
dem Traggestell des Zwischenbodens befestigt
werden.
Druckbelastung des Schaltanlagenraumes
Bei einer Druckentlastung innerhalb des
Schaltanlagenraumes oder zum Kabelkeller ist im
sehr unwahrscheinlichen Fall eines inneren
Störlichtbogens mit einem Druckanstieg im Raum
zu rechnen. Dies ist bei der Planung des Gebäudes
zu berücksichtigen.
Baustoffe
Bei der Auswahl geeigneter Baustoffe sind die
jeweils geltenden Landesvorschriften zu beachten.
Wir empfehlen grundsätzlich nicht brennbare
Baustoffe der Klasse A2 gemäß EN 13501-1.
Belüftung des Schaltanlagenraumes
Eine Querbelüftung des Schaltanlagenraumes wird
empfohlen.
Betriebsbedingungen
Die Betriebsbedingungen nach IEC 62271-1 für
Innenraum-Schaltanlagen sind einzuhalten.
Die Umgebungsluft ist nicht wesentlich durch
Staub, Rauch, korrodierende und / oder
entzündliche Gase, Dämpfe oder Salze
verunreinigt.
Die Bedingungen für die Luftfeuchtigkeit sind
folgende:
• Der Mittelwert der relativen Luftfeuchtigkeit,
gemessen über einen Zeitraum von 24 Stunden,
überschreitet nicht 95 %.
• Der Mittelwert des Wasserdampfdrucks über
einen Zeitraum von 24 Stunden darf 2,2 kPa nicht
überschreiten.
• Der Mittelwert der relativen Luftfeuchtigkeit über
einen Zeitraum von einem Monat übersteigt nicht
90 %.
• Der Mittelwert des Wasserdampfdrucks über
einen Zeitraum von einem Monat überschreitet
nicht 1,8 kPa.
In den Niederspannungsräumen sind Heizungen
einzubauen, um Kondensation (außerhalb der
gasdichten Gehäuse) infolge starker und
kurzzeitiger Temperaturschwankungen und
entsprechender Luftfeuchtigkeit auszuschließen.
Die vorgeschriebenen Temperaturbedingungen
nach IEC 62271-1 (> -15 °C) sind zudem durch eine
Raumheizung sicherzustellen.
11.2 Raumbedarf
Die Möglichkeiten, die Schaltanlage in geringem
Abstand zur Schaltanlagenraumwand rückwärtig
oder freistehend aufzustellen, sind ebenso zu
berücksichtigen wie die beiden Möglichkeiten zur
Druckentlastung der Schaltanlage. Die
Druckentlastung kann in den Schaltanlagenraum
oder über einen Druckentlastungskanal nach außen
erfolgen. Daraus ergeben sich vier Varianten:
1. Druckentlastung in den Schaltanlagenraum /
Wandaufstellung
2. Druckentlastung in den Schaltanlagenraum /
Freiaufstellung
3. Druckentlastung mittels Druckentlastungskanal
nach außen / Wandaufstellung
4. Druckentlastung mittels Druckentlastungskanal
nach außen / Freiaufstellung