4. Einstellen
4.6 Sentio und Wärmepumpe
Was spricht für diese Kombination?
Das Sentio System bietet die Möglichkeit, eine Wärmepumpe
als Wärme-/Kälteerzeuger zu nutzen. Generell können alle Arten
von Wärmepumpen eingesetzt werden, solange die Kommuni-
kationsschnittstelle die Anforderungen der Sentio Regelung
erfüllt.
Der Anschluss einer Wärmepumpe als Wärmeerzeuger ist auf-
grund der begrenzten Höchsttemperatur nur bei Heizungssys-
temen möglich, die mit niedrigen Wassertemperaturen arbeiten
(Hydronik-Strahlungsheizung, Fußbodenheizung). Systeme,
die mit hohen Wassertemperaturen arbeiten, erfordern andere
Wärmeerzeuger.
Das Sentio System regelt die Wärmepumpe basierend auf den
Anforderungen der Sentio Zonenregelung so, dass sie aus-
reichend Heiz-/Kühlenergie bereitstellt.
Wird eine Wärmepumpe angeschlossen, sind einige Besonder-
heiten bezüglich der Schnittstelle mit dem Sentio System zu
beachten. Da die Wärmepumpe mit einer bestimmten Mindest-
kapazität arbeitet, sollte zwischen den Heiz-/Kühlkreisläufen
und der Wärmepumpe ein Puffer installiert werden.
Für eine Fußbodenheizung (und -kühlung) kann als Kälte-
erzeuger eine Wärmepumpe mit passiver Kühlfunktion ein-
gesetzt werden. Um diese Option zu nutzen, muss im Schritt
EIN STELLEN das passende Sentio Profil ausgewählt werden.
Das Kühlen per Fußbodenheizung ist nicht ganz einfach und
hat bestimmte Grenzen. Erstens arbeitet die Kühlung weniger
effizient als die Heizung, da die Differenz zwischen Vor- und
Rücklauftemperatur kleiner ist als beim Heizen. Zweitens gibt
es Taupunkt-bedingte Grenzen für die Vorlauftemperatur (in
Abhängigkeit von der Raumtemperatur und der relativen Luft-
feuchtigkeit).
Das Sentio System bietet zwei Möglichkeiten für das
Umschalten zwischen Heizen und Kühlen:
1) Der Anwender kann das System manuell mit einem physi-
schen Schalter von Winter- auf Sommerbetrieb umschalten.
2) Der Anwender kann das System manuell per digitalem Schal-
ter am Touchscreen oder in der mobilen APP umschalten.
3) Das System kann sich selbsttätig, in Abhängigkeit von der
Außentemperatur der letzten Tage, umschalten.
4) Das System kann manuell, mittels Modbus, durch ein
Gebäudemanagementsystem umgeschaltet werden
(siehe Modbus-Anleitung im Anhang).
58
Sentio Technisches Handbuch
Voraussetzungen für den Einsatz
Wenn eine kombinierte Flächenheizung und -kühlung eingesetzt
wird, muss man wissen, das dieses System langsam reagiert.
Das bedeutet, dass das Umschalten von Heizen auf Kühlen und
umgekehrt einen gewissen Reaktionszeitraum beansprucht.
Außerdem muss die Wärmepumpe das System nach dem Um-
schalten stabilisieren können. Daher ist die Software für dieses
Profil so ausgelegt, dass das System nur so oft umgeschaltet
werden kann, wie es die Spezifikation der Pumpe zulässt.
Wavin empfiehlt generell, nicht mehrmals täglich zwischen
Heizen und Kühlen umzuschalten, da das System nur langsam
reagiert.
Anschließen
Die Kommunikation zwischen der Wärmepumpe und dem
Sentio System erfolgt in der Regel über die beiden spannungs-
freien Relais (VFR) und das analoge Signal (AO/GN).
Diese Kombination wird zurzeit noch weiterentwickelt, um sie
zu verbessern und zu erweitern.
Beim Einsatz einer Wärmepumpe muss aus Gründen der
System optimierung ein Außensensor installiert werden
(zusätzlich zum Fühler der Wärmepumpe). Der Anschluss
dieses Außensensors ist im Abschnitt ANSCHLIESSEN
beschrieben.
Einstellen
Das richtige Profil für die Kommunikation mit der Wärmepumpe
kann per Touchscreen oder PC-Tool ausgewählt werden, wie
im Abschnitt EINSTELLEN dieses Handbuchs beschrieben
(Die Software steht auf der Website von Wavin zum Download
bereit, und ein PC-Anschlusskabel kann bei Wavin bestellt
werden).
Wird Sentio mit einer Wärmepumpe kombiniert, muss das
passende Profil eingestellt sein. Eine Liste der verfügbaren
Profile finden Sie unter Punkt 4.2.
Tel. +49 5936 12-0 | info@wavin.de