2.2.4
Holzbrennstoffe im Vergleich
Menge
Einheit
Wassergehalt (W)
Gewicht (bei W)
kg/BE
Aschegehalt
Heizwert (bei W)
kWh/kg
Heizwert (bei W)
kWh/BE
l (Öl)/BE
Energie-Äquivalenz-
menge
3
m
(Gas)/BE
Tab. 2
Vergleichswerte von Scheitholz, Hackschnitzeln und Holzpellets
1) In der Praxis häufig höhere Wassergehalte und damit niedrigere Heizwerte
2) Bezugseinheit BE: RM = Raummeter, SRM = Schüttraummeter
2.3
Holzpellets
2.3.1
Geschichtliche Entwicklung der Holzpellets
Pellets aus gepressten Sägespänen und Holzresten wur-
den als Brennstoff zunächst in industriellen Anlagen ein-
gesetzt. Erst durch die weltweite Ölkrise in den 70er-
Jahren wurde diese Idee aufgegriffen, da verstärkt nach
alternativen und kostengünstigeren Energiequellen
gesucht wurde. Die erste Pelletfabrik entstand Mitte der
70er-Jahre im US-Bundesstaat Oregon.
Angetrieben von der Frage, wie eine umweltfreundliche
Holzheizung hinsichtlich des Komforts ebenso wie eine
Öl- oder Gasheizung betrieben werden könnte, entwi-
ckelte 1983 der amerikanische Flugzeugingenieur Jerry
Whitfield den ersten Pelletofen für den privaten
Gebrauch. 1984 präsentierte er auf einer Messe in
Nevada seinen Prototypen. Er konnte mit seiner Idee über
1000 Interessenten überzeugen und verdeutlichen, wie
der Brennstoff Holz auch ohne anstrengendes Holzha-
cken einsetzbar ist.
Der europäische Pelletmarkt entwickelte sich zunächst in
Skandinavien. Vor allem Schweden und Dänemark über-
nahmen eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung der Pellet-
heizung. Anfang der 90er-Jahre wurden Pellets in den
meisten Ländern zunächst in Großanlagen eingesetzt,
jedoch nach und nach auch für den privaten Gebrauch
genutzt.
Nachdem Mitte der 90er-Jahre österreichische Kunden
den Brennstoff für sich entdeckten, sorgten bald darauf
auch immer häufiger in Deutschland Pellets für Wärme.
6 720 643 422 (2011/04) – Planungsunterlage Pellet-Heizkessel Logano SP161 und SP261
Scheitholz
Buche
lufttrocken
[RM]
%
15–20
2)
474
%
~ 0,6
4,0
2)
1896
2)
190
2)
19
Hackschnitzel
Fichte
Buche
lufttrocken
lufttrocken
[RM]
[SRM]
322
271
~ 0,8
~ 0,5–10
4,2
4,0
1342
1084
134
108
13
11
2.3.2
Was sind Holzpellets?
Holzpellets bestehen zu 100 % aus naturbelassenem
Holz. Sie werden überwiegend aus Hobel- und Sägespä-
nen hergestellt, einem Nebenprodukt der holzverarbeiten-
den Industrie. Da nur Rohstoffe aus der Region
Verwendung finden, sind die Transportwege besonders
kurz.
Holzpellets sind ein genormter Brennstoff (Deutschland
DIN 51731 und DIN Plus, Österreich Ö-Norm M7135,
M7136, M7137). Zukünftig werden Pellets gemäß der
EU-Norm EN 14961-2 (Ausgabe 2010) in drei Klassen
aufgeteilt. Für den privaten Verbraucher relevant sind die
Qualitätsklassen A1 und A2. Klasse A1 ist die höchste
Qualitätsklasse, mit dem niedrigsten Aschegehalt und
den strengsten Werten. Für Klasse A2 darf ein breiteres
Rohstoffspektrum verwendet werden, dies bedingt einen
höheren Aschegehalt.
Der Verbraucher kann die Pelletqualität auch am Zertifikat
ENplus des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) erkennen.
Das DEPI entwickelte sein ENplus-Zertifizierungssystem
für einen umfassenden Verbraucherschutz:
Um eine lückenlose Qualitätssicherung und Transparenz
vom Produzenten bis zum Verbraucher sowie eine inter-
nationale Vergleichbarkeit zu ermöglichen, prüft es nicht
nur die Pelletqualität sondern auch Handel und Logistik.
ENplus-Pellets erfüllen damit künftig strengere Qualitäts-
kriterien als in den bisherigen nationalen Standards
gefordert.
Grundlagen
(nach EN 14961-2 A1)
Fichte
lufttrocken
[SRM]
[m
1)
15–20
184
650
~ 0,5–10
4,2
767
2990
77
309
8
31
2
Holzpellets
3
]
[t]
≤ 10
1000
≤ 0,7
≥ 4,6
4600
475
48
7