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Hirschmann RS2-16 Beschreibung Und Betriebsanleitung Seite 4

Industrieller ethernet switch

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1. Funktionsbeschreibung
Die Ports eines RS2-16 stellen für das ange-
schlossene LAN-Segment einen Endgeräte-
Anschluß dar. Sie können Einzelgeräte oder
ganze Netzsegmente anschließen.
1.1 FRAME-SWITCHING FUNKTIONEN
Store and Forward
Alle Daten, die ein RS2-16 empfängt, wer-
den gespeichert und auf ihre Gültigkeit ge-
prüft. Ungültige und fehlerhafte Datenpake-
te (> 1.522 Byte oder CRC-Fehler) sowie
Fragmente (< 64 Byte) werden verworfen.
Gültige Datenpakete leitet ein RS2-16 wei-
ter.
Multiadress-Fähigkeit
Ein RS2-16 lernt alle Quelladressen je Port.
Nur Pakete mit
– unbekannten Adressen
– diesen Adressen oder
– einer Multi-/Broadcast-Adresse
im Zieladressfeld werden an diesen Port
gesendet.
Ein RS2-16 kann bis zu 8000 Adressen ler-
nen. Dies wird notwendig, wenn an einem
oder mehreren Ports mehr als ein Endgerät
angeschlossen ist. So können mehrere
eigenständige Subnetze an ein RS2-16
angeschlossen werden.
Adressen lernen
Ein RS2-16 überwacht das Alter der gelern-
ten Adressen. Adresseinträge, die ein
bestimmtes Alter (300 Sekunden, Aging
Time) überschreiten, löscht der RS2-16 aus
seiner Adresstabelle.
Hinweis: Ein Neustart löscht die gelernten
Adresseinträge.
Priorisierung
Der RS2-16 unterstützt zwei Priority Queues
(Traffic Classes nach IEEE 802.1D).
Die Zuordnung von empfangenen Daten-
paketen zu diesen Klassen erfolgt durch die
im VLAN-Tag enthaltene Priorität des Daten-
paketes.
Mit dieser Funktion wird verhindert, daß
Datenverkehr höherer Priorität in Zeiten
starker Verkehrslast durch anderen Verkehr
gestört wird. Der Verkehr niedrigerer Prio-
rität wird verworfen, wenn der Speicher
oder Übertragungskanal überlastet ist.
Tagging (IEEE 802.1Q)
Für die Funktionen VLAN und Priorisierung
sieht der Standard IEEE 802.1 Q vor, daß in
einen MAC-Datenrahmen das VLAN-Tag
eingebunden wird. Das VLAN-Tag besteht
aus 4 Bytes (2 Bytes Tag Protocol Identifier
TPID, 2 Bytes Tag Control Information TCI).
Es wird zwischen dem Quelladreßfeld und
dem Typfeld eingefügt. Datenpakete mit
VLAN-Tag werden vom RS2-16 unverändert
übertragen.
1.2 SPEZIFISCHE FUNKTIONEN
DER TP/TX-SCHNITTSTELLE
Leitungsüberwachung (Link Control)
Mit regelmäßigen Link-Test-Pulsen gemäß
der Norm IEEE 802.3 10/100BASE-T/TX
überwacht der RS2-16 die angeschlossenen
TP/TX-Leitungssegmente auf Kurzschluß
oder Unterbrechung. Der RS2-16 sendet
keine Daten in ein TP/TX-Segment, von dem
es keinen Link-Test-Puls empfängt.
4
Hinweis: Eine nicht belegte Schnittstelle
wird als Leitungsunterbrechung bewertet.
Ebenso wird die TP/TX-Strecke zu einem
ausgeschalteten Endgerät als Leitungsun-
terbrechung bewertet, da der stromlose
Buskoppler keine Link-Test-Pulse senden
kann.
Polaritätsumkehrung
(Auto Polarity Exchange)
Ist das Empfangsleitungspaar falsch ange-
schlossen (RD+ und RD- vertauscht), dann
erfolgt automatisch die Umkehrung der
Polarität.
Autonegotiation
Autonegotiation ist ein Verfahren, bei dem
der Switch automatisch den Betriebsmodus
seiner 10/100 RJ-45-Ports wählt. Beim
ersten Verbindungsaufbau erkennt der
Switch die Geschwindigkeit (10 oder 100
Mbit/s) und den Übertragungsmodus (halb-
duplex oder vollduplex) des verbundenen
Netzes.
Autocrossing
Der RS2-16 erkennt das Sende- und Em-
pfangsleitungspaar. Der RS2-16 schaltet
automatisch den Portausgang und Portein-
gang auf die entsprechenden Leitungspaa-
re. Somit spielt es keine Rolle, ob Sie zum
Anschluß eines Gerätes ein gekreuztes
(cross-over) oder ungekreuztes Kabel ver-
wenden.
1.3 SPEZIFISCHE FUNKTIONEN
DER LWL-SCHNITTSTELLE
LWL-Überwachung
Gemäß der Norm IEEE 802.3 100BASE-FX
überwacht ein RS2-16 die angeschlossenen
LWL-Leitungen auf Unterbrechung.
1.4 WEITERE FUNKTIONEN UND
EIGENSCHAFTEN
Reset
Der RS2-16 wird durch folgendes Ereignis
zurückgesetzt:
– Unterschreiten der Eingangsspannung
Nach einem Reset wird folgende Aktion
durchgeführt:
– Initialisierung
1.5 ANZEIGENELEMENTE
Gerätestatus
Diese LEDs geben Auskunft über Zustände,
die Auswirkung auf die Funktion des
gesamten RS2-16 haben.
P1 – Power 1 (Grüne LED)
– leuchtet:
– Versorgungsspannung 1
liegt an
– leuchtet nicht: – Versorgungsspannung 1
ist kleiner 18 V
P2 – Power 2 (Grüne LED)
– leuchtet:
– Versorgungsspannung 2
liegt an
– leuchtet nicht: – Versorgungsspannung 2
ist kleiner 18 V
FAULT – Fehler (Rote LED)
– leuchtet:
– Der Meldekontakt ist
offen, d.h. er meldet
einen Fehler.
– leuchtet nicht: – Der Meldekontakt ist
geschlossen, d.h. er mel-
det keinen Fehler.
Portstatus
Diese LEDs zeigen portbezogene Informa-
tionen an.
DA/STAT 1 bis 16 – Daten, Linkstatus
(grün/gelbe LED)
– leuchtet nicht: – keine gültige Verbindung
– leuchtet grün: – gültige Verbindung
– blitzt gelb:
– Daten senden/empfangen
1.6 BEDIENELEMENTE
16poliger DIP-Schalter
Mit dem 16poligen DIP-Schalter auf der
Frontblende des RS2-16
– kann die Meldung der Linkstati über den
Meldekontakt portweise unterdrückt wer-
den. Mit den Schaltern LA1 bis LA16
wird die Meldung der Linkstati der Ports 1
bis 16 unterdrückt. Auslieferungszustand:
Schalterstellung 1 (On), d.h. Meldung
nicht unterdrückt.
1
0
LA16
Port 16
LA15
Port 15
LA14
Port 14
Meldung des Linkstatus
über den Meldekontakt
unterdrücken
LA3
Port 3
LA2
Port 2
LA1
Port 1
Abb. 2: 16poliger DIP-Schalter beim RS2-16
1.7 SCHNITTSTELLEN
10/100 Mbit/s-Anschluß (TP-Ports)
Die 10/100 Mbit/s Ports 1 bis Port 14/15,16
(8polige R45-Buchsen) ermöglichen den
Anschluß von Endgeräten oder unabhängi-
gen Netzsegmenten nach den Standards
IEEE 802.3 100BASE-TX / 10BASE-T. Diese
Ports unterstützen Autonegotiation, Auto-
polarity und Autocrossing.
Die Gehäuse der Buchsen sind galvanisch
mit der Frontblende des RS2-16 verbunden.
Die Pinbelegung entspricht MDI-X.
– Pinbelegung der RJ45-Buchse:
– Ein Leitungspaar: Pin 3 und Pin 6
– Ein Leitungspaar: Pin 1 und Pin 2
– Restliche Pins: nicht belegt.
Pin 8
Pin 7
Pin 6
Pin 5
Pin 4
Pin 3
Pin 2
Pin 1
Abb. 3: Pinbelegung einer
TP/TX-Schnittstelle
100 Mbit/s-Anschluß (FX-Ports)
Die 100 MBit/s-Ports (DSC-Buchsen, Port
15/16) ermöglichen den Anschluß von End-
geräten oder unabhängigen Netzsegmenten
nach dem Standard IEEE 802.3 100BASE-
FX. Diese Ports unterstützen den Volldu-
plex-Modus.
Hinweis: Stellen Sie sicher, daß Sie LH-
Ports nur mit LH-Ports, SM-Ports nur mit
SM-Ports und MM-Ports nur mit MM-Ports
verbinden.

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