Nachteile:
Werden mehr als ein Antrieb gleichzeitig angesteuert, wird der gewünschte Mittelwert zur Stellgröße und
somit die geforderte Raumtemperatur nur sehr schlecht bzw. mit größeren Abweichungen eingestellt.
Durch den kontinuierlichen Wasserfluss durch das Ventil und somit durch die stetige Erwärmung des An-
triebs verändern sich die Totzeiten der Antriebe bei der Öffnungs- und Schließphase. Bedingt durch die
kurze Zykluszeit unter Berücksichtigung der Totzeiten wird die geforderte Stellgröße (Mittelwert) nur mit
einer u. U. größeren Abweichung eingestellt. Damit die Raumtemperatur nach einer gewissen Zeit kon-
stant eingeregelt werden kann, muss der Regler durch kontinuierliche Anpassung der Stellgröße die
durch die kurze Zykluszeit herbeigeführte Mittelwertverschiebung ausgleichen. Gewöhnlich sorgt der im
Regler implementierte Regelalgorithmus (PI-Regelung) dafür, Regelabweichungen auszugleichen.
Diese Einstellung zur Zykluszeit ist für schnell reagierende Heizsysteme (z. B. Flächenheizkörper) zu
empfehlen.
12.2.4 2-Punkt-Regelung
Die 2-Punkt-Regelung stellt eine sehr einfache Art einer Temperaturregelung dar. Bei dieser Regelung
werden zwei Hysterese-Temperaturwerte vorgegeben. Die Stellglieder werden über Ein- und Ausschalt-
Stellgrößenbefehle (1 Bit) vom Regler angesteuert. Eine stetige Stellgröße wird bei dieser Regelungsart
nicht berechnet.
Dem Vorteil der sehr einfachen 2-Punkt-Raumtemperaturregelung steht die bei dieser Regelung ständig
schwankende Temperatur als Nachteil gegenüber. Aus diesem Grund sollten keine schnell reagierenden
Heiz- oder Kühlsysteme durch eine 2-Punkt-Regelung angesteuert werden, da es hierbei zu einem sehr
starken Überschwingen der Temperatur und somit zu einem Komfortverlust kommen kann. Bei der Fest-
legung der Hysterese-Grenzwerte sind die Betriebsarten zu unterscheiden.
Einzelbetriebsarten „Heizen" oder „Kühlen":
Der Regler schaltet bei Heizbetrieb die Heizung ein, wenn die Raumtemperatur unter eine festgelegte
Grenze gefallen ist. Die Regelung schaltet bei Heizbetrieb die Heizung erst dann wieder aus, sobald ei-
ne eingestellte Temperaturgrenze überschritten wurde.
Im Kühlbetrieb schaltet der Regler die Kühlung ein, wenn die Raumtemperatur über eine festgelegte
Grenze gestiegen ist. Die Kühlung wird erst dann wieder ausgeschaltet, sobald eine eingestellte Tempe-
raturgrenze unterschritten wurde. Dabei wird in Abhängigkeit des Schaltzustands die Stellgröße „1" oder
„0" ausgegeben, wenn die Hysterese-Grenzwerte unter/oder überschritten werden.
Die Hysterese-Grenzwerte beider Betriebsarten können in der ETS konfiguriert werden.
Es ist zu beachten, dass die Meldeobjekte für Heizen oder Kühlen bereits dann aktiv werden, sobald
der Temperatur-Sollwert des aktiven Betriebsmodus beim Heizen unterschritten oder beim Kühlen
überschritten wird. Dabei wird die Hysterese nicht berücksichtigt!
KNX Raumcontroller LS TOUCH
Produktdokumentation
Raumtemperaturregelung
Regelalgorithmen und Stellgrößenberechnung
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