Motorregelung konfigurieren
U/f-Kennliniensteuerung für Asynchronmotor (VFC open loop)
Pendeldämpfung einstellen
9.3.6
Pendeldämpfung einstellen
Aufgabe der Pendeldämpfung ist eine Verringerung von Schwingungen im Leerlauf, die auf
Energiependelungen zwischen dem mechanischen System (Massenträgheit) und dem elektri-
schen System (Zwischenkreis) zurückzuführen sind. Des Weiteren kann die Pendeldämpfung
auch zur Kompensation von Resonanzen verwendet werden.
Die Funktion ist gleichermaßen verwendbar für die U/f-Kennliniensteuerung mit
Rückführung (VFC closed loop).
Einschränkungen
Beachten Sie folgende Einschränkungen:
Es können nur konstante Schwingungen in einem stationären Betriebspunkt bedämpft
•
werden.
Sporadisch auftretende Schwingungen können nicht bedämpft werden.
•
Für Schwingungen bei dynamischen Vorgängen (z. B. Beschleunigungen oder Lastwechsel)
•
ist die Pendeldämpfung nicht geeignet.
Die Pendeldämpfung ist nur aktiv, wenn die Solldrehzahl größer 10 r/min ist und die Zwi-
•
schenkreisspannung einen Wert von 100 V überschreitet.
Details
Zur Ermittlung der Pendelung wird der Wirkstrom herangezogen. Um den Wechselanteil aus
dem Wirkstrom zu extrahieren, wird dieser Strom differenziert. Dieses Signal wird anschlie-
ßend über ein PT1-Filter geführt.
Identifizierung der Pendelschwingung
Bevor die Pendeldämpfung parametriert werden kann, muss die Pendelschwingung identifi-
ziert werden. Eine Möglichkeit ist die Betrachtung des Motorstroms bei ausgeschalteter Pen-
deldämpfung (Verstärkung = 0 %). Im stationären Betrieb stellt sich ein konstanter Strom ein.
Falls der Antrieb schwingt, zeigt sich dieses Schwingen auch im Motorstrom. Somit ist es mög-
lich, anhand des Wechselanteils im Motorstrom die Frequenz und die Amplitude der Schwin-
gung zu ermitteln. Im Folgenden wird dieser Wechselanteil mit "Stromschwingung" bezeich-
net.
Parametrierung
Stellen Sie die Verstärkung des Schwingungssignals nach folgender Gleichung ein:
0x2B0A:001
= Stromamplitude * 100 % / (Ö
Die voreingestellte Zeitkonstante des PT1-Filter ist für die meisten Anwendungen ausreichend.
Im Bedarfsfall ist eine Anpassung der Zeitkonstante nur mit dem »EASY Starter« möglich.
Generell muss die Zeitkonstante so eingestellt werden, dass die Schwingung bedämpft wird
und höherfrequente Anteile dabei aus dem Signal herausgefiltert werden. Die Zeitkonstante
ergibt sich aus dem Kehrwert der doppelten Frequenz der Stromschwingung:
0x2B0A:002
= 1 / (2 * Schwingfrequenz)
Parameter
Adresse
Name / Einstellbereich / [Voreinstellung]
0x2B0A:001
Pendeldämpfung: Verstärkung
-400 ... [150] ... 400 %
0x2B0A:002
Pendeldämpfung: Filterzeit
1 ... [30] ... 600 ms
84
2
* Gerätemaximalstrom)
Info
Verstärkung des Schwingungssignals.
• Bei Einstellung 0 ist die Pendeldämpfung deaktiviert.
Zeitkonstante des PT1-Filter.