Funktionsüberblick
diesem Mischbetrieb können bestehende Fernwirknetze unter Verwendung zukunftssicherer
IP-Technik sukzessive modernisiert und ausgebaut werden.
Zahlreiche etablierte serielle Protokolle können mit diesem Verfahren übertragen werden,
unter anderem IEC 60870-5-101, Modbus, RP570/571, SEAB-1F und viele andere.
Durch Nutzung der seriellen Tunnelung können vorhandene, serielle Netze um die Vorteile von
paketorientierten IP-Netzen ergänzt werden: Ausfallsicherung durch redundante Anbindung
(Ringe, Backup-Verbindungen), Überwachung und Monitoring, sowie Übertragung über
moderne DSLoder Lichtwellenleiter-Verbindungen.
Die native Unterstützung von IEC 60870-5-101 und IEC 60870-5-104 macht sie besonders
geeignet für den zukunftsorientierten, sukzessiven Ausbau bei der Netzmodernisierung: Die
integrierte Konvertierungsfunktion zwischen IEC 60870-5-101 und IEC 60870-5-104 ermöglicht
den Einsatz einer modernen IEC 60870-5-104 basierten Leitstelle und die Umstellung
des Netzes auf paketorientierte IP-Übertragungstechnik, während die vorhandenen IEC
60870-5-101-RTUs durch Nutzung der Konvertierungsfunktion zunächst weiter eingesetzt
werden können. Für einen späteren Austausch dieser RTUs durch moderne IEC 60870-5-104
Geräte ist die Übertragungstechnik dann bereits vorhanden.
Die integrierte IEC 60870-5-104 Unterstützung der EDS500-Geräte ermöglicht darüber hinaus
eine direkte Überwachung der Kommunikationstechnik in einer IEC 60870-5-104 Zentrale.
Serielle Protokolle, welche die RS-232-Schnittstelle verwenden, können mit Hilfe der EDS500-
Geräte über paketorientierte IP-Netze übertragen werden. Der serielle Datenstrom wird in
Einzelpakete konvertiert und an eine oder mehrere Gegenstellen gesendet, welche die Pakete
wieder zu einem seriellen Datenstrom zusammenfügen. Um Datenverlust durch verloren
gegangene Pakete vorzubeugen, kann ein fehlerkorrigierendes Protokoll aktiviert werden.
3.3.2
Überwachungsmonitor und Schnittstellen-Abhängigkeiten
Die EDS500-Geräte unterstützen die Überwachung eines beliebigen Gerätes anhand dessen
IP-Adresse. Alternativ kann auch ein Eintrag in der Routing-Tabelle überwacht werden.
Diese Funktion wird als Monitor bezeichnet.
Der Monitor überprüft periodisch die Verfügbarkeit einer bestimmten IP-Adresse auf Basis
ihrer Antwort auf ICMP Echo-Request (Ping) Pakete. Das Abfrageintervall kann eingestellt
werden.
Mit Hilfe der Schnittstellen-Abhängigkeits-Funktionen lassen sich Port-Zustände an andere
Port- Zustände respektive den Monitor koppeln bzw. invers koppeln (Link Fault Pass Through).
Dadurch kann beispielsweise bei Ausfall der Primärverbindung eine Sekundärverbindung über
ein Wählmodem hergestellt werden.
3.3.3
Switching und Spanning Tree
Die vorrangige Verwendung der EDS500-Geräte ist die eines (Layer 2) Switches. Da die Geräte
jedoch nicht nur auf der Sicherungsschicht (Layer 2 des OSI Schichtenmodells) operieren,
sondern zusätzlich auch Daten der Vermittlungsschicht verarbeiten können (Layer 3, Routing),
werden sie auch als Multilayer-Switches bezeichnet.
In der Betriebsart eines (Layer 2) Switches verarbeitet das Gerät eingehende Ethernet-
Rahmen, indem diese abhängig von ihrer Zieladresse an bestimmte Ports weitergeleitet
werden. Dabei lernt die sog. MAC-Tabelle des Gerätes die Absenderadresse. Ethernet-Rahmen
mit bekannten Zieladressen werden nur an denjenigen Port weitergeleitet, von dem bekannt
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Systemkonzept
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