2.3.6
Wartungsmodus DAS+
Ein Störlichtbogen kann als eine Gasentladung mit Plasmabildung und Temperaturen bis
20.000 K beschrieben werden, bei dem der elektrische Strom über unbeabsichtigte
dynamische Pfade fließt. Neben den extremen Temperaturen entstehen auch sehr hohe
Drücke.
Mögliche Ursachen für Lichtbogenereignisse sind:
• Menschliches Versagen
Z. B. durch unbeabsichtigten Kontakt mit Spannungen über Massepotenzial, nach der
Wartung zurückgelassenes Werkzeug oder Abfallmaterial oder durch unsachgemäße
Montage
• Nicht ausreichende Instandhaltung für die vorherrschenden Betriebs- oder
Umgebungsbedingungen
• Isolationsfehler aufgrund von Alterung, umweltbezogener Zersetzung, Tieren in der
Anlage (z. B. Schlangen oder Ratten) oder Betrieb nicht entsprechend der
Produktbemessungsdaten
Nach der Zündung wandelt der Lichtbogen seine Umgebung durch Ionisierung der Luft und
Umwandlung metallischer Materialien in leitfähiges Plasma und dehnt sich bei extremer
Wärmeentwicklung explosionsartig aus. Je mehr Material verdampft wird, desto stärker ist
der Lichtbogen.
Wartungsmodus DAS+
Um den Mitarbeiter bei Arbeiten in unmittelbarer Nähe von spannungsführenden Teilen zu
schützen, ist eine schnelle Auslösung der Leistungsschalter und Löschung des Lichtbogens
äußerst wichtig. Zu diesem Zweck arbeitet der Wartungsmodus DAS+ mit einem eigenen
Schutzparametersatz, um die Abschaltschwelle zu verringern und so für die Auslösung des
Leistungsschalters bei einem niedrigeren Grenzwert und ohne Verzögerungszeiten zu sorgen,
als er für den normalen Betrieb erforderlich wäre.
Offener Leistungsschalter 3WA
Gerätehandbuch, 08/2021, 92310000001-04
Beschreibung
2.3 Schutzsystem
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