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Akustik-Simulation Mit Den Effekten - Zoom 9120 Bedienungsanleitung

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Eine Einführung in Prinzipien der Halltechnik
Der ZOOM 9 120 Klangfeld-Prozessor kann sehr unterschiedliche akustische Raumverhältnisse auf
digitale Weise simulieren und erlaubt gleichzeitig eine flexible Kontrolle über die einzelnen Parameter.
Akustik-Simulation mit den
Effekten
und l1Roorn1l
Nachhall (Englisch: reverberation) ist ein akustisches
Phänomen, das auftritt, wenn Schallwellen an den
Oberflächen eines geschlossenen Raums, also Boden,
Wände, Decke usw. reflektiert werden. Da sich Schall in
viele Richtungen ausbreitet, treten zahlreiche derartige
Reflexionen in komplexer Wechselwirkung auf, mit
unterschiedlichem Pegel und unterschiedlicher
Zeitverzögerung, bis die Schallenergie schließlich
abklingt.
Auch nachdem die Schallquelle selbst verstummt ist, wird
also noch für einige Zeit Schall wahrgenommen, wobei
die Dauer des Nachhalls unter anderem von der
Beschaffenheit der reflektierenden Oberflächen und von
der Größe des Raums abhängt. Die Zeit bis zum
Verstummen der Reflexionen wird als Nac hhalldauer
bezeichnet (reverberation time
=
RevT).
In kleineren bis mittelgroßen Räumen von normaler
Oberfläc henbeschaffenheit ist die Nac hhalldauer
normalerweise kurz (0,3
-
1,4 Sekunden), in Konzertsälen
und Opernhäusern dagegen längcr (1,8
-
3,O Sekunden),
und in sehr großen leeren Hallen oder Kirchen sehr lang
(3,4 - 7,O Sekunden).
Der ZOOM 9120 bildet die Parameter solcher Räume
nach, aber er bietet auch die Möglichkeit, noch weiter zu
gehen und sehr ungewöhnliche Nachhalleffekte mit bis zu
10 Sekunden Dauer zu erzeugen.
Nachhall besteht also aus einer Reihe von Einzelcchos,
welche den ursprünglichen Schall verstärken, aber auch
schnelle Pegeländerungcn wie zum Beispiel bei
perkussiven Klängen verwischen können. Meistens sind
wir uns beim Anhören eines akustischen Ereignisses des
Nachhalls gar nicht bewußt, da dieser aus so vielen
unterschicdlichen E inzelelemen ten besteht, daß das
Endergebnis wie ein harmonisches Ganzes wirkt.
Besonders in kleinen und mittleren Räumen bleibt
Nachhall oft völlig unbemerkt. Wenn man sich zum
Beispiel in einem normalen Zimmer unterhält, würde man
das "unnatürliche" Fehlen des Nachhalls erst bemerken,
wenn der Raum plötzlich ganz schalltot gemacht würde.
Manchmal kommt es auch vor, daß aufgrund von
ungünstigen akustischen Verhältnissen in einem Zimmer
Resonanzen (sogenannte stehende Wellen) auftreten, die
bei bestimmten Frequenzen den Schall verstärken und sich
dadurch unangenehm bemerkbar machen. Die im 9120
gespeicherten Nachhall-Algorithmen sind natürlich völlig
frei von solchen Problemen.
Wenn man sehr dicht bei jemand steht, mit dem man sich
unterhält, hört man den Direktschall, also die Stimme des
Gegenübers, deutlich vor den später das Ohr erreichenden
Reflexionen. Je weiter man sich jedoch von der
Schallquelle entfernt, desto geringer wird der Unterschied.
Bei großer Entfernung können der Direktschall und die
Reflexionen u.U. gleichzeitig das Ohr erreichen. Dies ist
der Fall zum Beispiel in einem großen Konzertsaal. In den
vorderen Reihen sind Direktschall und Reflexionen
zeitlich getrennt, während sie sich im hinteren Teil des
Saales zu einem fast homogenen Gemisch vereinen. Mit
digitalen Effek tgeräten kann die Zei tdauer bis zum
Einsetzen des Nachhalls problemlos eingestellt werden. Im
9 120 wird dies als Vorverzögemngsdauer (Pre-delay time
=
PreD) bezeichnet. Durch geeignete Wahl dieses
Parameters kann nicht nur eine bestimmte Raumgröße und
Hörposition simuliert werden, sondern man kann auch
erreichen, daß die Anfangsattacke im Klang eines
Musikinstruments deutlich vernehmbar ist, bevor der
Nachhall ein diffuseres Klangbild erzeugt.
Früher oder später geht die Energie des reflektierten
Schalls ganz auf Null zurück. In Räumen mit harten
Oberflächen wie Glas oder Keramikfliesen dauert dies
relativ lang, da bei jeder Reflexion der Schall nur wenig an
Energie verliert. Im Gegensatz hierzu verschlucken weiche
Materialien wie dicke Vorhänge, Teppiche usw. die
Schallenergie viel schneller. Hierbei verlieren besonders
die hohen Frequenzen, also hohe Töne, schneller Energie
als lange Schallwellen, d.h. tiefe Töne. Im 9120 können
Sie diesen Effekt mit Hilfe des Parameters für
Hochtondämpfung (high damping
=
HDmp) kontrollieren.
(In Jazz-Clubs und Konzertsälen werden durch die
-
P
-
Abschnitt 111
:
Effekte und ihre Parameter
9

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