Testbericht
Junge Meister
klassischer Schule
Jahrelang als schlechter Kompromiss
verschrien, erfreuen sich Stereoreceiver seit
einiger Zeit wieder großer Beliebtheit. Nicht
zuletzt wegen des mangelnden Platzangebo-
tes in vielen Wohnzimmern und exzellenter
Klangqualität steigen die Verkaufszahlen
dieser Gerätekategorie stetig. Apropos, haben
Sie schon mal vom Vincent SV-123 gehört?
Dann wird es jetzt definitiv Zeit!
Sollte das AV-Magazin nur nach Aussehen
und Anfassqualität entscheiden, hat der
Vincent-Receiver schon jetzt einen Platz an
der Spitze verdient. Mit klassischem Design
und einer Bedienung, die sich intuitiv
erschließt, punktet die silberne Maschine auf
ganzer Linie. Locker bringt uns dieser
Umstand über den Punkt hinweg, dass unse-
rem Testgerät nur eine englischsprachige
Bedienungsanleitung beiliegt und die Fern-
bedienung ein einfaches Plastikteil ist. Was
sich freilich leicht verschmerzen lässt, da es
sich beim SV-123 um ein klassisches Gerä-
tekonzept handelt. Das bedeutet, Verstärker
und Radio in einem Gehäuse, Fernbedienung
und Anschlussmöglichkeiten für zwei Laut-
sprecher. Komplett verpackt in ein solides
Metallgehäuse, dessen Frontpartie auch
Stereo-Receiver Vincent SV-123
deutlich kostspieligeren Geräten gut zu
Gesicht stehen würde. Keine Bildschirmme-
nüs, keine Software, keine Videosektion sind
vorhanden, stattdessen bietet er ein über-
schaubares Anschlussfeld. Das Gerät ist eben
nicht zum Spielen da, sondern zum Musik-
hören. Einzige Ausnahme ist hier vielleicht
die Kaltgerätebuchse für die Stromversor-
gung. Sie bietet den klaren Vorteil, hochwer-
tigere Netzleitungen anzuschließen und auf
diese Weise musikalisches Vergnügen weiter
zu steigern. Dann nähern wir uns doch die-
sem scheinbaren Anachronismus mal über
die Technik.