ANHANG
Tutorial
Bei der Verwendung der digitalen Ausgänge müssen Sie das
Dithering auf der Out-Seite entsprechend einstellen. Die erforder-
liche Einstellung ergibt sich aus dem Gerät, das im Signalweg
auf das DBMAX folgt.
Als Ausgangspunkt für Unity Gain-Betrieb in einer EBU-konfor-
men Konfiguration laden Sie zuerst das EBU Broadcast-Setup
und anschließend das EBU Limiter-Preset.
Der 5 Band-Limiter bietet bei Eingangssignalen mit bis zu 0
dBFS oder +18 dBu vollen Schutz an den Ausgängen.
Als Beispiel sehen Sie nachfolgend die Verzerrungswerte beim
digitalen I/O-Betrieb mit dem EBU Limiter-Preset und dem EBU
Broadcast-Setup.
THD+N bei 40 Hz: -124 dB bei -18 dBFS in, -96 dB bei -9
dBFS in, -90 dB bei 0 dBFS in.
THD+N bei 1 kHz: -124 dB bei -18 dBFS in, -99 dB bei -9
dBFS in, -96 dB bei 0 dBFS in.
THD+N bei 20 kHz: -124dB bei -18 dBFS in, -124 dB bei -9
dBFS in, -122dB bei 0dBFS in.
Für ein Monosignal verwenden Sie das Preset »EBU 90 degree«.
Sie können dieses Preset durch weitere Inserts (beispielsweise
AGC, EQ, De-Esser) ergänzen.
Alle Presets liegen in zwei Versionen vor. Die »On Air«-Versio-
nen sind mit einem Brickwall-Limiter entsprechend dem Abs.
Peak Max-Parameter ausgestattet. Die »Production«-Versionen
verarbeiten Pegelspitzen nach DIN45406 mit einer Einstellung
von -3 dB zum Abs. Peak Max.-Parameter.
Wenn Sie eine Klangregelung an leiseren Signalen
beziehungsweise Signalanteilen durchführen wollen, verwenden
Sie die Band Levels-Parameter auf Seite 2 des Kompressor-
Blocks.
Wenn Sie eine Klangregelung an lauteren Signalen
beziehungsweise Signalanteilen durchführen wollen, verwenden
Sie die Threshold- und Ratio-Parameter auf Seite 2 des Kompres-
sor-Blocks.
Sendebetrieb
Für Anwendungen im Rundfunkbereich sollten Sie zunächst die
Ref. Levels-Seite aufrufen und ein passendes Setup laden,
beispielsweise »EBU Broadcast« oder »Digital TX«. Das Delay
auf Input-Seite 1 sollte angeschaltet und auf einen Wert zwischen
2 und 3 ms eingestellt sein. Der High Cut-Filter auf Input-Seite 2
sollte aktiv und korrekt eingestellt sein.
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Beim Einsatz im DAB-Bereich sollte der High Cut-Filter
abgeschaltet werden.
Beim Einsatz im NICAM-Bereich sollte normalerweise nur der
Low Cut-Filter auf In-Seite 1 angeschaltet werden.
Bei FM-Sendungen empfehlen wir, den Low Cut-Filter zwischen
20 und 40Hz einzustellen. Wenn Sie einen digitalen Composite-
Generator verwenden, sollten Sie in der Regel den DBMAX zum
Erzeugen von Emphasis, für HF-Limiting und Softclipping
verwenden, um den Pegel zu maximieren und Überschwingen zu
verhindern. Zum Erzeugen von Emphasis sollten Sie die Thresh-
old/Ratio-Einstellungen der Frequenzbänder 3 bis 5 und den
Transmission-Limiter (Insertpunkt 4) kombinieren.
FM-Sendungen stellen immer einen Kompromiß zwischen Pegel,
HF-Anteilen und Verzerrungen dar. Wenn Sie sich auf maximale
Lautstärke konzentrieren, beachten Sie bitte, daß ein oft
geclipptes und in mehreren Frequenzbereichen manipuliertes Sig-
nal für das Gehör wesentlich anstrengender und ermüdender ist.
Wahrscheinlich erzielen Sie ein besseres Ergebnis, wenn Sie auf
ein paar dB verzichten, dafür aber ein transparenteres Klangbild
erzielen.
Wenn Sie die integrierten Dynamic Emphasis-Funktionen des
DBMAX nutzen, beachten Sie bitte, daß Emphasis an den digi-
talen Ausgängen nicht angezeigt wird, da 50µs oder 75µs
Emphasis in der AES/EBU-Spezifikation nicht definiert sind.
Bei digitaler Ausstrahlung (wie NICAM oder DAB) sollten Sie
eine geeignete Dithering-Einstellung entsprechend dem Gerät
wählen, das im Signalweg auf den DBMAX folgt.
Als Absicherung im Sendebetrieb dient ein Relay, das im Fall
eines Stromausfalls am DBMAX das am Eingang anliegende
Signal an den Ausgang durchschleift.
Wir bewerten derzeit verschiedene digitale Stereogeneratoren,
um den DBMAX an die Charakteristika der entsprechenden
Rekonstruktionsfilter anzupassen.
Wenn Sie hier bestimmte Anforderungen haben oder uns über
Ihre Konfiguration informieren wollen, können Sie TC Electronic
gerne unter der E-Mail-Adresse info@tcelectronic.com kontak-
tieren.
Das DBMAX stellt ein sehr leistungsfähiges Masteringwerkzeug
dar. Sie sollten die Pegeloptimierung daher nicht auf die Spitze
treiben, nur »weil es möglich ist«. Ein zu »dichtes« Klangbild
ermüdet das Ohr.