n-Vi
Video-Übertragungsformate
9.7 Hintergrundinformationen zu den
Surroundsound-Formaten
Spielfilme mit Mehrkanaltonspuren, wie sie für den Surroundsound
erforderlich sind, gab es schon in den 50er Jahren. Erst seit Mitte
der 80er Jahre können jedoch die Vorteile des Surroundsounds
in Form von Heimkinoanlagen genutzt werden. Die Technik, die
es erstmals ermöglichte, vier Tonspuren aus dem Stereosignal
von Verbrauchermedien wie Videokassetten zu erzeugen, war
Dolby Surround Pro Logic. Seit der Einführung dieser Technik
– und insbesondere seit dem Erscheinen digitaler Produkte
wie der DVD – sind verbesserte Kodier- und Dekodierverfahren
eingeführt worden, mit deren Hilfe Medien mit mehr Tonspuren
und in höherer Klangqualität kodiert werden können. Dank
digitaler Kodierverfahren wie Dolby Digital und DTS Surround
können entsprechend kodierte Spielfilme, Musik und sogar
Computerspiele im Surroundsound mit voller Frequenzbandbreite
und bis zu acht Kanälen (Hauptkanäle links und rechts,
Centerkanal, Surroundkanäle links und rechts, zusätzliche
Surroundkanäle, tieffrequente Effekte) wiedergegeben werden.
Im Folgenden finden Sie eine kurze Beschreibung gängiger
Dekodierverfahren. Weitere Informationen finden Sie unter
www.dolby.com und www.dtsonline.com.
Hinweis:
Nicht alle hier beschriebenen Dekodierverfahren werden
vom n-Vi unterstützt.
9.7.1 Dolby Surround Pro Logic
Dolby Surround Pro Logic ist ein Matrix-Dekodierverfahren,
bei dem aus einem mit Dolby Surround kodierten analogen
Stereosignal vier Ausgangssignale erzeugt werden (Haupt-
kanäle links und rechts, Centerkanal, Surroundkanal). Für Dolby
Surround Pro Logic ist heute beinahe jedes Heimkinosystem
ausgelegt. Systembedingt verfügt der Surroundkanal beim Pro-
Logic-Verfahren über eine relativ geringe Frequenzbandbreite.
9.7.2 Dolby Surround Pro Logic II
Dolby Surround Pro Logic II ist ein erweitertes analoges Matrix-
Dekodierverfahren, das bei der Wiedergabe von Dolby-Surround-
Material eine höhere Klangqualität ermöglicht. Obwohl älteres
Surround-Programmmaterial mit Pro Logic II voll kompatibel ist,
können erst entsprechend kodierte Tonspuren die Vorteile des
erweiterten Verfahrens vollständig nutzen. Zu diesen Vorteilen
gehören getrennte Surroundkanäle (links und rechts) mit
voller Frequenzbandbreite. Pro Logic II bietet außerdem zwei
verschiedene Dekodierverfahren für Musik und Filme.
9.7.3 Dolby Digital
Dolby Digital ist ein volldigitales Dekodierverfahren
mit drei Haupt- und zwei Surroundkanälen (mit voller
Frequenzbandbreite) sowie einem Kanal für tieffrequente
Effekte. Dieses Format ist auch unter der Bezeichnung
„3/2.1" (oder „5.1") bekannt. Das Kodierverfahren für Dolby
Digital heißt Dolby AC-3. Dieses seit 1995 gebräuchliche
Format diente anfangs zur Herstellung von Video-Laser-Discs,
wird aber heute auch für DVDs verwendet. Dolby AC-3 wird
auch von Digitalfernsehanbietern eingesetzt. Neben der
Kodierung von sechs Audiokanälen bietet Dolby AC-3 auch
Kompressionsverfahren, die das Speichern und Übertragen
von Audiodaten vereinfachen; so findet beispielsweise ein
kompletter Spielfilm auf einer einzigen n-Vi Platz.
9.7.4 Dolby Digital 2/0
Dolby Digital 2/0 ist eine Variante von Dolby Digital 3/2.1.
Dolby 2/0 nutzt die Vorteile der durch Dolby AC-3 erzielten
Datenkompression, um den Speicherbedarf von Stereo-
Programmmaterial zu reduzieren. Die Bezeichnung „2/0" weist
darauf hin, dass lediglich zwei Audiokanäle verwendet werden
und der Kanal für tieffrequente Effekte fehlt. Programmmaterial
im Format „2.1" (zwei Hauptkanäle und ein Subwooferkanal)
ist ebenfalls erhältlich und kann mit dem Verfahren Dolby 2/0
dekodiert werden.
9.7.5 DTS Surround
DTS Surround ist ein weiteres digitales Audiokodierverfahren,
das unter Filmproduzenten mittlerweile sehr beliebt ist
und daher auf vielen DVDs zum Einsatz kommt. Der erste
Spielfilm, der mit DTS kodiert wurde, war 1993 Jurassic Park.
DTS ist aufgrund der eingesetzten Datenkompression dem
Dolby-Digital-Format 3/2.1 sehr ähnlich. Allerdings ist der
Kompressionsgrad bei DTS geringer als bei AC-3, wodurch DTS
eine höhere Klangqualität ermöglichen soll. Nachteilig wirkt sich
dies jedoch auf den Speicherbedarf aus.
10 Hintergrundinformationen zu den
Übertragungsformaten
In der Anfangszeit der Video- und Heimkinotechnik
waren Übertragungsformate und -schnittstellen kein
bedeutendes Thema, da es nur eine Möglichkeit
gab, einen Videorekorder an den Fernseher
anzuschließen: über ein Antennenkabel. Die
Verbreitung hochwertiger Videotechnik und einer
Vielzahl verschiedener Anzeigegeräte hat dieses
Thema, das einst nur im Profibereich von Bedeutung
war, in den Heimbereich getragen.
In den folgenden Abschnitten finden Sie Hintergrund-
informationen zur Videotechnik, die bei der Installation und
Bedienung des n-Vi nützlich sein können.
10.1 Interlaced (Halbbildtechnik) und
Progressive Scan
Die Videotechnik nutzt nacheinander angezeigte Standbilder,
die das Hirn aufgrund der Geschwindigkeit, mit der die
einzelnen Bilder aufeinander folgen, als fließende Bewegung
wahrnimmt. Das Videosignal enthält Informationen, die Farbe
und Helligkeit jedes darzustellenden Pixels (Bildelements)
definieren, sowie Informationen, die den zeitlichen Ablauf des
Bildaufbaus, die sogenannte Synchronisation, steuern. Jedes
Bild wird pixelweise von links nach rechts und zeilenweise
von oben nach unten abgetastet. Auch dieser Vorgang läuft
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