Produktbeschreibung
2.12 Checkliste Netzersatzbetrieb
Bei der Projektierung von BHKW-Anlagen im Netzer-
satzbetrieb sind folgende Punkte zu klären und mit
dem BHKW-Hersteller abzustimmen:
●
Fahrweise der Netzersatzanlage?
Mindestens ein Einstrich-Schema ist zur Klärung
vorzulegen. Die vom BHKW anzusteuernden
Schalter sind anzugeben bzw. im Plan zu kenn-
zeichnen.
●
Welche Lasten sind zu versorgen?
Eine Liste der leistungsstärksten Verbraucher mit
Angabe der Leistungen und Ströme ist vorzulegen.
Danach legt der BHKW-Hersteller die zulässige
Lastaufschaltung fest. Ggf. ist nach Klärung bausei-
tig eine Lastabwurfschaltung vorzusehen.
●
Schutzmaßnahme: Selektivität der Sicherungen
muss bauseits überprüft werden.
●
Die zulässige Heizwasserrücklauftemperatur bei
BHKW-Anlagen für Netzersatzbetrieb beträgt ma-
ximal 65°. Damit sind diese BHKW-Anlagen nicht
für die Versorgung von Absorptionskältemaschinen
geeignet.
●
Das Hauptgasmagnetventil, der Netzkuppelschalter
und der dazugehörige Arbeitsstromauslöser müs-
sen über eine batteriegepufferte Spannungsversor-
gung verfügen.
Eine 230 V Versorgungsspannung für das Haupt-
gas-Magnetventil oder den Netzkuppelschalter ist
nicht zulässig!
Das Haupt-Gasmagnetventil und der Antrieb des
Netzkuppelschalters werden nicht vom BHKW ver-
sorgt!
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Ansteuerung und Rückmeldungen der Schalter
werden mit dem bauseitigen Elektriker und dem
BHKW-Lieferanten aufgelegt.
●
Kann die bauseitig übergeordnete Regelung keine
automatische störungsfreie Wiedereinschaltung
nach Netzstörung sicherstellen, können bei Netz-
ausfall die Fehlermeldungen aus den bauseitigen
Anlagensystemen wie Heizung oder Lüftung das
BHKW zur Abschaltung, z. B. durch mangelnde
Wärmeabnahme, bringen. In diesem Fall ist die
übergeordnete Regelung mit einer separaten un-
terbrechungsfreien Spannungsversorgung (USV)
auszurüsten.
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●
Im unmittelbaren Anschluss an die BHKW-
Inbetriebnahme sollte auch der Netzersatzbetrieb
mit allen Beteiligten getestet werden. Sollte dies
nicht möglich sein, wird ein separater Termin gegen
Berechnung nach Aufwand notwendig.
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Die Versorgung einer Sprinklerpumpe unterliegt
den strengeren VdS-Vorschriften und kann mit ei-
nem BHKW in der Normalausführung nicht zugesi-
chert werden.
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Bei Einsatz von mehreren BHKW-Modulen im Net-
zersatzbetrieb ist eine entsprechende Leittechnik
(z.B. Multi-Modul-Management MMM) mit Wirklast-
verteilung vorzusehen.
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Die Aufschaltung des BHKW zu einem vorhande-
nen Notstrom-Dieselaggregat ist wegen unter-
schiedlicher Regelcharakteristik von Gas- und Die-
selmotoren nicht zu empfehlen! Grundvorausset-
zung wäre, dass das Notstrom-Dieselaggregat für
Parallelbetrieb mit anderen Stromaggregaten ent-
sprechend technisch ausgestattet ist (z.B. regelba-
re Generatorspannung, digitale Eingänge für
Wirklastverteilung an der Dieselaggregate-
Steuerung).
VITOBLOC 200 EM-199/263