Planungs- und Betriebshinweise
13.2 Betriebsweisen einer Solaranlage
Volumenstrom im Kollektorfeld
Kollektoranlagen können mit unterschiedlichen spezifischen Volu-
menströmen betrieben werden. Einheit dafür ist der Durchfluss in
l/(h·m
2
). Bezugsgröße ist die Absorberfläche. Ein hoher Volumen-
strom bedeutet bei gleicher Kollektorleistung eine geringe Tempera-
turspreizung im Kollektorkreis, ein niedriger Volumenstrom eine
große Temperaturspreizung.
Bei großer Temperaturspreizung steigt die mittlere Kollektortempera-
tur, d. h. der Wirkungsgrad der Kollektoren sinkt. Dafür wird bei nied-
rigen Volumenströmen weniger Energie für den Pumpenbetrieb
benötigt und die Rohrleitungen können kleiner dimensioniert werden.
Welche Betriebsweise ist sinnvoll?
Der spezifische Volumenstrom muss so hoch sein, dass eine sichere
und gleichmäßige Durchströmung des gesamten Feldes gewährleis-
tet ist. In Anlagen mit einer Viessmann Solarregelung stellt sich der
optimale Volumenstrom (bezogen auf die aktuellen Speichertempe-
raturen und die aktuelle Einstrahlung) im Matched-flow-Betrieb auto-
matisch ein. Einfeldanlagen mit Vitosol-FM/-F oder Vitosol-T können
problemlos bis etwa zum halben spezifischen Volumenstrom herab
betrieben werden.
Beispiel:
4,6 m
2
Absorberfläche
13.3 Installationsbeispiele Vitosol-FM/-F, Typ SV und SH
Bei der Planung der Kollektorfelder die Entlüftung berücksichtigen
(siehe Kapitel „Entlüftung" auf Seite 138).
High-flow-Betrieb — Einseitiger Anschluss
≤ 10
A Kollektortemperatursensor im Vorlauf
VITOSOL
(Fortsetzung)
A
Betriebsweisen:
■ Low-flow-Betrieb
Betrieb mit Volumenströmen bis zu ca. 30 l/(h·m
■ High-flow-Betrieb
Betrieb mit Volumenströmen größer als 30 l/(h·m
■ Matched-flow-Betrieb
Betrieb mit variablen Volumenströmen
Mit Viessmann Kollektoren sind alle Betriebsweisen möglich.
Gewünschter Volumenstrom: 25 l/(h·m
Daraus folgt: 115 l/h, also ca. 1,9 l/min
Bei 100 % Pumpenleistung muss dieser Wert erreicht werden. Eine
Einregulierung wird über die Solarregelung vorgenommen. Die
Solarregelung reduziert den Volumenstrom nach dem Start auf ein
eingestelltes Minimum und steigert mit ansteigender Temperaturdif-
ferenz zum Verbraucher die Drehzahl über ein PWM Signal schritt-
weise. Dadurch wird ein möglichst kontinuierlicher Pumpenbetrieb
angestrebt.
A
≤ 10
≤ 10
A Kollektortemperatursensor im Vorlauf
2
)
2
)
2
)
VIESMANN
127
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