21 - STANDARD-WARTUNG
Klimageräte und -systeme müssen von entsprechend qualifizierten
Kältetechnikern instandgehalten werden. Routineprüfungen können vor
Ort von spezialisierten Technikern ausgeführt werden. Siehe Norm EN 378-
4.
Das Befüllen, Entnehmen und Entleeren von Kältemittel ist nur
qualifizierten Technikern erlaubt, die hierfür zum Gerät passende
Vorrichtungen verwenden müssen. Inkorrekte Handhabung kann
zum unkontrollierten Entweichen von Flüssigkeit oder Druck führen.
ACHTUNG: Vor der Durchführung von Arbeiten die gesamte
Stromversorgung zum Gerät abschalten. Wird der Kältekreislauf
geöffnet, muss er evakuiert, neu gefüllt und auf Lecks getestet
werden. Ehe an einem Kältekreislauf gearbeitet wird, die gesamte
Kältemittelfüllung des Gerätes mit einem Kältemittel-
Rückgewinnungsgerät entfernen.
Einfache vorbeugende Instandhaltung garantiert beste Leistung Ihres
Klimagerätes:
• Verbesserte Kühlleistung
• reduzierter Stromverbrauch
• Vermeidung von Bauteilausfällen
• Vermeidung von größeren zeitraubenden und kostspieligen
Eingriffen
• Umweltschutz
Es gibt fünf Wartungsebenen für Klimageräte, die in der AFNOR X60-010-
Norm definiert sind.
21.1 - Wartungsebene 1
Siehe Hinweis in Kapitel 21.3.
Einfache Vorgänge, die vom Benutzer wöchentlich ausgeführt werden
können:
• Sichtprüfung auf Ölspuren (Zeichen eines Kältemittellecks)
• Reinigung der Luftwärmetauscher (Verflüssiger) - siehe Kapitel
„Empfehlungen zur Wartung und Reinigung von Mikrokanal-
Verflüssigerregistern (MCHE)",
• Kontrolle, ob Schutzvorrichtungen entfernt wurden und ob Türen/
Abdeckungen richtig geschlossen sind
• Überprüfen des Alarmprotokolls, wenn das Gerät nicht funktioniert
(siehe Handbuch der Regelung 30RB/30RQ Touch Pilot Junior).
• Allgemeine Sichtprüfung auf Anzeichen von Schäden,
• Überprüfung der Kältemittelfüllmenge am Schauglas,
• Kontrolle, ob die Temperaturdifferenz zwischen Wärmetauschereintritt
und -austritt in Ordnung ist.
21.2 - Wartungsebene 2
Für diese Stufe sind Fachkenntnisse in den Bereichen Elektrik, Hydraulik
und Mechanik erforderlich. Diese können vor Ort vorhanden sein: Im
Bereich einer Wartungsabteilung, eines Industriebetriebs oder über eine
beauftragte Spezialfirma.
Die Häufigkeit dieser Wartungsebene kann je nach Prüfungstyp monatlich
oder jährlich sein.
Unter diesen Bedingungen werden folgende Wartungsvorgänge
empfohlen.
Alle Maßnahmen der Stufe 1 durchführen, dann:
Elektrische Kontrollen
• Mindestens einmal jährlich die elektrischen Netzstromanschlüsse
nachziehen (siehe Tabelle mit den Anzugsmomenten).
• Alle Steuerkabelanschlüsse kontrollieren und nachziehen (siehe
Tabelle mit den Anzugsmomenten).
• Den Staub entfernen und bei Bedarf das Innere der Schaltkästen
reinigen.
• Den Status der Schaltschütze, Trennschalter und Kondensatoren
kontrollieren.
• Prüfen, ob alle elektrischen Schutzvorrichtungen vorhanden und
in gutem Zustand sind.
• Die ordnungsgemäße Funktion aller Elektroheizungen kontrollieren.
• Überprüfen, ob Wasser in den Schaltkasten eingedrungen ist.
• Bei Geräten, die mit einem drehzahlgeregelten Antrieb ausgestattet
sind, regelmäßig die Sauberkeit der Filtermedien überprüfen, um
den erforderlichen Luftvolumenstrom aufrechtzuerhalten.
Mechanische Kontrollen
• Befestigungsschrauben von Ventilatorturm, Ventilator,
Verdichter und Schaltkasten auf korrekten Anzug überprüfen.
Kontrollen am Wasserkreis
• Bei Arbeiten am Wasserkreis immer vorsichtig vorgehen und
sicherstellen, dass der in der Nähe sitzende Verflüssiger nicht
beschädigt wird.
• Wasseranschlüsse überprüfen
• Ausdehnungsgefäß auf Zeichen übermäßiger Korrosion oder
Gasdruckverlust überprüfen und bei Bedarf ersetzen.
• Den Wasserkreislauf entlüften (siehe Kapitel „Regelung des
Wasservolumenstroms").
• Reinigen Sie den Wasserfilter (siehe Kapitel "Vorgehensweise
bei der Regelung des Wasservolumenstroms").
• Die Stopfbuchsen der Pumpe alle 15000 Betriebsstunden mit
Frostschutzlösung bzw. nach 25000 Betriebsstunden mit
Wasser austauschen.
• Die Funktion des Strömungswächters für zu geringen
Wasservolumenstrom kontrollieren.
• Den Zustand der Wärmeisolierung überprüfen.
• Überprüfen Sie die Konzentration des Frostschutzmittels
(Ethylenglykol oder Propylenglykol).
Kältekreis
• Reinigen Sie bei MCHE-Wärmetauschern die Oberfläche des
Verflüssigers, indem Sie das Register gleichmäßig von oben
nach unten im rechten Winkel mit einem Wasserstrahl
abspritzen. Der Wasserdruck darf nicht höher als 6200 kPa (62
bar) und der Winkel zum Register nicht größer als 45° sein.
Die Düse muss mindestens 300 mm von der Registeroberfläche
entfernt sein. Der Druck muss unbedingt kontrolliert und darauf
geachtet werden, dass die Lamellen nicht beschädigt werden.
• Die Geräteparameter überprüfen und mit den vorherigen
Werten vergleichen.
• Testen Sie das Öl auf Verunreinigungen. Falls erforderlich, das
Öl austauschen.
• Überprüfen Sie den Betrieb der Überdruckschalter. Ersetzen
Sie sie, wenn Sie eine Störung feststellen.
• Den Filtertrockner auf Verschmutzungen kontrollieren. Bei
Bedarf ersetzen.
• Ein Wartungsprotokoll führen und aktualisieren, das an jedem
HLK-Gerät angebracht ist.
B e i a l l d i e s e n A r b e i t e n m ü s s e n d i e e n t s p r e c h e n d e n
Sicherheitsmaßnahmen strengstens beachtet werden:
individuelle Schutzausrüstung, Einhaltung der fachtechnischen
Vorschriften, Einhaltung aller örtlich geltenden Vorschriften und
ein von Vernunft geleitetes Handeln.
21.3 - Wartungsebene 3 und höher
Die Wartungsarbeiten dieser Ebene erfordern spezielle Fähigkeiten,
Zulassungen oder Kenntnisse und nur der Hersteller, sein Vertreter
oder ein Vertragshändler dürfen diese Arbeiten ausführen. Diese
Wartungsarbeiten betreffen z. B.:
• Austausch eines wichtigen Bauteils (Verdichter, Verdampfer),
• Alle Eingriffe am Kältekreis (Umgang mit Kältemitteln),
• Änderung von werkseitig einstellten Parametern (Änderung
der Anwendung),
• Ausbau oder Zerlegung eines HLK-Gerätes,
• Arbeiten infolge einer nicht durchgeführten, vorgesehenen
Wartungsarbeit,
• Alle unter die Garantie fallenden Eingriffe.
Um Abfall zu reduzieren, Kältemittel und Öl entsprechend den
gültigen Bestimmungen unter Verwendung von Methoden zur
Begrenzung von Kältemittellecks und Druckverlusten und mit
für diese Produkte geeigneten Mitteln umpumpen.
Alle aufgetretenen Lecks müssen sofort repariert werden.
Das während der Wartung entfernte Verdichteröl enthält
Kältemittel und muss entsprechend behandelt werden.
Unter Druck stehendes Kältemittel darf nicht in die Luft
abgelassen werden.
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