Protokollbeschreibung
4.4.4.2. Fernsynchronisierung
Die Uhrzeitsynchronisation der Unterstationen kann - gesteuert von der Protokollfirmware der
Zentralstation über die serielle Kommunikationsleitung durchgeführt werden.
Die Aussendung der Fernsynchronisierung erfolgt (sofern "Fernsynchronisation" verwendet
wird)
·
spontan nach firmwareinternem Zeitsetzvorgang
·
zyklisch 1 x pro Minute
Bei Fernsynchronisierung wird von der Protokollfirmware der Zentralstation ein Schnittstellen-
Prüftelegramm mit einer Zeitinformation (= Restzeit der Minute) "broadcast" an die
angeschlossenen Unterstationen gesendet.
Bei freigegebener Funktion wird dieses Telegramm in Abhängigkeit der eingestellten Baudrate
möglichst am Ende der laufenden Minute (typisch zwischen der 50. und 55. Sekunde)
hochprior zu den Unterstationen ausgesendet. Der Sendezeitpunkt wird so gewählt, dass
alle Mehrfachaussendungen vor Minutenwechsel vollständig ausgesendet werden können.
Als Zeitinformation wird die "Restzeit der Minute" (in Einheiten von 10ms) übertragen.
Dazu wird in der Zentralstation die firmwareinterne Uhrzeit verwendet. Die Aussendung des
Echtzeit-Fernsynchronisierungstelegramm erfolgt nach der eingestellten Pausenzeit "tp" und
nach der eingestellten Vorlaufzeit "tv" synchronisiert mit dem nächsten 10ms Takt. Die
"Restzeit" im Telegramm wird erst zu diesem Zeitpunkt in das Telgramm eingetragen (betrifft
jedes selektive Telegramm der Mehrfachsendungen). Zusätzlich wird diese Restzeit um die
Telegrammlaufzeit in Abhängigkeit der eingestellten Baudrate in Senderichtung korrigiert.
D.h. in den Unterstationen wird die "absolute Restzeit der Minute" empfangen und an die
entsprechende Verarbeitung in der Unterstation weitergegeben.
In der Unterstation wird der 10ms System-Timer mit dieser Restzeit geladen und nach Ablauf
dieser Zeit der Minutenwechsel generiert.
Achtung
Von der Protokollfirmware wird eine "Restzeit der Minute" im Bereich 10 - 50ms nicht ausgesendet und
dafür anstelle "Restzeit der Minute = 0" ausgesendet.
Der Bereich 10ms - 50ms liegt zu Nahe am kurz bevorstehenden Minutenwechsel – wenn in der
Unterstation wegen unterschiedlicher Toleranzen der Quarze bereits ein Minutenwechsel durchgeführt
wurde, könnte sonst ein weiterer Minutenwechsel durchgeführt werden.
("Restzeit der Minute = 0" wird in der Unterstation nicht zur Fernsynchronisierung verwendet.)
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SICAM RTUs • Ax 1703, Systemelement-Handbuch SM-x551/SKSZA0
Ausgabedatum 04.2017, DC0-070-2.02