SIGNALVERARBEITUNG IM C400XL
bevor der Kompressor anspricht. Ein Limiter mit einer
Attackzeit von nur 0,1 ms und einem Kompres-
sionsverhältnis von 1:unendlich verhindert
Übersteuerungen durch solche Pegelspitzen.
Je nach Anwendung werden verschieden Arten von
Limitern verwendet. Der C400XL ist mit einem Peak-
Limiter ausgestattet, der automatisch als Bestandteil
aller Programme aktiv ist, die den Multiband-Kompres-
sionsalgorithmus verwenden. Weitere Informationen
finden Sie auf den Seiten 14 bis 15.
Der beim C400XL zur Verfügung stehende
Headroom gewährleistet, dass Sie »am Limit«
arbeiten können: Extreme Pegelspitzen
werden dennoch effektiv abgefangen.
Comp/Limiter-Modus
Breitband-Kompressor
Bei den für Schlagzeug gedachten Programmen
kommt der Breitband-Kompressor zum Einsatz. Bei
diesem Kompressionsverfahren steuert der Pegel des
gesamten Signals die Kompression.
Multiband-Kompressor
Ein Breitband-Kompressor eignet sich am Besten für
Signale, die sich auf einen bestimmten
Frequenzbereich beschränken. Die Multiband-
Kompression hingegen eignet sich eher für komplexes
Material, das einen großen Frequenzbereich abdeckt.
Hierzu gehören bereits zusammengemischte Signale,
aber auch Einzelsignale wie Stimmen,
Blasinstrumente und Gitarren. Denn obwohl sie eine
einfache Struktur haben, kann hier dennoch das
unerwünschte »Pumpen« auftreten, bei dem die
Kompression der tieferen Frequenzbänder auch die
höheren Frequenzen hörbar beeinflusst.
Bei der Multiband-Kompression wird das Signal in drei
Frequenzbereiche aufgeteilt, die dann unabhängig
voneinander komprimiert werden können. Die
wichtigen Kompressionsparameter Attack- und
Release-Zeit sind beim C400XL bereits als Bestandteil
der einzelnen Programme auf geeignete Werte
vorprogrammiert.
Die Parameter Threshold (Schwellwert) und Ratio
(Kompressionsverhältnis) stellen Sie mit den
entsprechenden Reglern an der Vorderseite des
Gerätes ein.
De-Esser
Ein De-Esser dient dazu, Zischlaute aus dem Signal
zu entfernen, die oft viel zu laut und aufdringlich
wirken. Auch dieser Programmtyp profitiert von der
Multiband-Kompression. Hier kann zielgerichtet der
Frequenzbereich komprimiert werden, in dem die
Zischlaute auftreten.
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Gate/Expander-Modus
Um den Gate/Expander-Modus zu aktivieren,
stellen Sie den Modusumschalter auf »Gate/Exp«.
Ob Zischen, Brummen oder Hintergrundrauschen:
Jedes Störgeräusch lässt sich grundsätzlich
beschreiben und mit den entsprechenden Parametern
eingrenzen. Zunächst sollten Sie natürlich versuchen,
die Störung dort zu beseitigen (oder auf ein Minimum
zu begrenzen), wo sie auftritt. Aber mit einem dem
Gate/Expander können Sie auch das Rauschen eines
Audiokanals reduzieren, wenn dieser kein oder kein
verwertbares Signal führt.
Grundlagen
Ein Gate dient dazu, das Signal abzuschwächen,
wenn dieses Signal unter einen bestimmten
Schwellwert fällt. Die Parameter Attack und Release
stehen bei einem Noisegate in einem anderen
Zusammenhang:
– Die Anstiegszeit (Attack) ist die Zeit, in der das
Gate sich wieder öffnet, wenn das Signal den
Schwellwert (Threshold) überschreitet.
– Die Freigabezeit (Release) ist die Zeit, die
erforderlich ist, bis das Gate die vorgegebene
Signalabschwächung ausgeführt hat.
Gate-Programme des C400XL
Wenn Sie den Modusumschalter auf »Gate/Exp«
stellen, können Sie mit dem Program-Regler
Gate/Expander-Programme aufrufen, die speziell auf
die entsprechenden Signalarten abgestimmt sind.
Ausnahmen sind die Presets »Hiss« und »Hum«.
»Hiss«- und »Hum«-Presets
Diese beiden Presets dienen dazu, zwei bestimmte
Arten von Störgeräuschen zu entfernen: Zischen und
Brummen.