DAS KONZEPT DES EVOLUTION CD2
Der CD2 ist auf sicheres und extrem jitterarmes Auslesen der Digitalinformation optimiert, wobei die
Informationsmenge durch das CD-Format von 16 Bit
I
44, 1kHz am Wandlereingang eindeutig definiert ist.
Zusätzliche Information im Sinne einer höheren Auflösung oder eines erweiterten Frequenzbereichs kann
nicht gewonnen werden. Die meisten derzeit gebräuchlichen DIA-Wandler sind jedoch aus folgenden
Gründen nicht in der Lage, die von der CD angebotenen Informationen vollständig in analoge Signale zu
wandeln.
Systembedingt entsteht bei der Rückwandlung von Digitalinformation das sogenannte Quantisierungs-
rauschen. Dieses kommt daher, daß die diskret vorliegenden Werte leichte Ungenauigkeiten gegenüber dem
analogen Origianlsignal haben. Beim CD-Format sind diese Ungenauigkeiten durch die 16 Bit Wortbreite defi·
niert, d.h. daß bei der CD-Produktion einem Analogsignal ein digitales Pendant mit einer Auflösung von max.
65536 Stufen zugeordnet wird. Wenn nun ein Analogsignal zwischen diesen Stufen liegt, entsteht bereits bei
der Aufnahme ein prinzipieller Fehler, der die erzielbare Klangqualität limitiert.Aufnahmeseitig wird deshalb
mit einer vielfach höheren Auflösung gearbeitet als letztlich auf der CD gespeichert werden kann. Dadurch
kann der prinzipielle Fehler minimiert werden.
Dieser verbleibende Fehler ist statistisch verteilt und äußert sich bei der Rückwandlung als gleichmäßig über
das Nutzband verteiltes Rauschen. Dieses Rauschen begrenzt die Dynamik nach unten und führt zur
Verschleierung von auf der CD enthaltener Feininformation.Wird das Digitalsignal vor der Rückwandlung auf
eine höhere Frequenz upgesampelt, verteilt sich das Quantisierungsrauschen über ein breiteres
Frequenzspektrum. Da jedoch die Rauschenergie konstant ist, bedeutet die höhere Rauschbandbreite ein nie-
drigeres Rauschniveau. Ein großer Teil des Rausehens liegt nun außerhalb des interessierenden Audio-
Frequenzbandes und kann relativ einfach weggefiltert werden. Dadurch wird zwar keine neue Information
gewonnen, jedoch der Teil der Information, der vorher vom Rauschen verdeckt wurde, hörbar gemacht.
Aus diesem Grund wird beim CD2 das Digitalsignal vor der DIA-Wandlung auf 24 Bit I 96 kHz upgesam-
pelt. Durch die Erhöhung der Wortbreite auf 24 Bit, kann das Quantisierungsrauschen des DIA-Wandlers
deutlich reduziert werden.
Am Bandende muß das NF-Signal gefiltert werden, um Aliasing-Komponenten vom Nutzsignal zu trennen.
Diese Filterung verursacht unter normalen Bedingungen drastische Phasenverschiebungen. Dadurch kann die
räumliche Abbildung beeinträchtigt werden. Beim Standard-CD·Format treten Aliasing-Komponenten bereits
ab einer Frequenz von 22 kHz auf. Dies erfordert den Einsatz von steilflankigen Analogfiltern höherer
Ordnung, was ein Anstieg der Phasen· und Amplitudenverzerrungen mit sich bringt. Im Vergleich dazu treten
beim Upsampling auf 96 kHz Aliasing-Komponenten erst ab einer Frequenz von 48 kHz auf. Dadurch kön-
nen impulsoptimierte Filter eingesetzt werden, die innerhalb des Hörbereichs sehr schonend mit dem
Analogsignal umgehen. Es treten keine Phasen· und Amplitudenverzerrungen auf. Das Klangbild bleibt stimmig
und stabil.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine Minimierung des Jitters gelegt. Unter Jitter versteht man
Schwankungen im Takt des Digitalsignals. Diese Schwankungen, die größtenteils laufwerksbedingt sind, haben
zur Folge, daß die anliegenden Daten zum falschen Zeitpunkt verarbeitet werden. Dadurch entstehen im
Analogbereich Verzerrungen und Rauschen, die ihrerseits verantwortlich sind für eine verwaschene, leicht
aufgerauhte Klangcharakteristik.
Um die exakte zeitliche Abfolge der angelieferten Daten zu gewährleisten, gibt es viele Ansätze. AVM
hat hier einen sehr radikalen und konsequenten Weg beschritten: Alle zur Signalverarbeitung notwendigen
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