Invasionsfront, allerding in Focke Wulf Fw 190 A. Im dem für seine schlechten Special Effects
zu zweifelhaftem Ruhm gekommenen Film „633 Squadron" fliegt eine Bf 108 einen
Abfangeinsatz gegen angreifende Mosquitos. Es sollte an dieser Stelle erwähnt werden, daß
die Bf 108 niemals mit Waffen ausgerüstet war.
Heute gibt es noch ein knappes Dutzend Bf 108 weltweit sowie etwa 40 Nord 1001/1002 aus
französischer Nachkriegsproduktion. Durchweg alle Maschinen wurden bezüglich der Instru-
mentierung auf die Wünsche der jeweiligen Halter und die Anforderungen des modernen
Flugbetriebs angepaßt, sodaß es heute keine zwei auch nur annähernd identischen Taifuns
gibt. In Deutschland gibt es drei Taifuns in flugfähigem Zustand. Eine davon, die D-EBFW einer
Haltergemeinschaft aus dem hessischen Bad Nauheim, war Vorbild für unsere Flight Simulator
Reproduktion. Sie wurde im Jahre 2003 aus Dänemark nach Deutschland geholt und hier von
ihren neuen Eigentümern in liebevoller Arbeit restauriert und weitestgehend in ihren
historischen Originalzustand zurück versetzt. Damit ist die Maschine mit der Werknummer
1561 die älteste flugfähige Messerschmitt-Maschine weltweit und die einzige Bf 108, die tech-
nisch noch weitestgehend einer Original-Maschine aus den dreißiger Jahren entspricht.
Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Eigentümern Hans Jürgen Storck, Benno
Herrmann und Hermann Kerzendorf , ohne deren großartige Unterstützung die Verwirklichung
dieses Projektes nicht möglich gewesen wäre.
Ursprünglich war die D-EBFW, wie die meißten Bf 108 B und D, mit einem luftgekühlten,
hängenden 8 Zylinder Reihenmotor Argus AS10C mit 240 PS Startleistung ausgerüstet.
Man entschied sich in Bad Nauheim aber dafür, den etwas stärkeren AS10E mit 270 PS
Startleistung einzubauen. Als Luftschraube wird seit einiger Zeit auch ein original
Messerschmitt Me P-7 Verstellpropeller verwendet, der in der zivilen Vorkriegsversion
vereinzelt, in der militärischen Ausführung aber regelmäßig verbaut wurde.
Das Fahrwerk wird mit etwa 40 Hüben and der Ratsche zwischen den Vordersitzen manuell
ein- und ausgefahren, Klappen und Höhenrudertrimmung werden über Räder and der
linken Kanzelwand bedient. Der Verstellpropeller bedarf ständiger Aufmerksamkeit und
Bedienung, um die Drehzahl innerhalb der Begrenzungen zu halten. Treibstoffmessung
während des Fluges erfolgt mittels einer pneumatischen Anlage. Hierfür bedient man eine
Luftpumpe, die sich im Gerätebrett befindet und so kurzzeitig die Messanlage unter Druck
setzt. Ein genaues Ablesen kann nur im Geradeausflug erfolgen.
Nach etwa 185 Metern hebt die Maschine bei gut 100km/h ohne große Aufregung ab.
Jetzt wird es etwas hektisch, da das Fahrwerk mit etwa 40 Hüben an der Ratsche
eingefahren werden muß, Trimm- und Klappenräder und vor allem der Verstellpropeller
nahezu gleichzeitig bedient werden wollen.
Bei etwa 130 km/h fahren die Handley-Page-Vorflügel automatisch ohne Geräuche und
ohne merkbare Veränderung im Flugverhalten durch den Luftdruck ein. Die Steuerung ist
gut harmonisiert und direkt in der Ansprache.
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