System - Konfigurationen
und Gerätetypen
BK3xxx/LC3100
Mit PROFIBUS-DP können Mono- oder Multi - Master Systeme realisiert
werden. Dadurch wird ein hohes Maß an Flexibilität bei der Systemkonfigu-
ration ermöglicht. Es können maximal 126 allgemeine Geräte (Master oder
Slaves) an einem Bus angeschlossen werden. Mit den Buskopplern
BK3xx0 kann eine Stationsadresse zwischen 0 und 99 gewählt werden.
Die Festlegungen zur Systemkonfiguration beinhalten die Anzahl der Stati-
onen, die Zuordnung der Stationsadresse zu den E/A - Adressen, Daten-
konsistenz der E/A – Daten, Format der Diagnosemeldungen und die ver-
wendeten Busparameter. Jedes PROFIBUS-DP System besteht aus un-
terschiedlichen Gerätetypen. Entsprechend der jeweiligen Aufgabenstel-
lung werden drei Gerätetypen unterschieden:
DP - Master Klasse 1 (DPM1), z.B. eine FC3101
Hierbei handelt es sich um eine zentrale Steuerung, die in einem festgeleg-
ten Nachrichtenzyklus Informationen mit den dezentralen Stationen (DP -
Slaves) austauscht. Typische Geräte sind z.B. speicherprogrammierbare
Steuerungen (SPS), Numerische Steuerungen (CNC) oder Roboter Steue-
rungen (RC).
DP - Master Klasse 2 (DPM2)
Geräte dieses Typs sind Programmier-, Projektierungs- oder Diagnose -
Geräte. Sie werden bei der Inbetriebnahme eingesetzt um die Konfigurati-
on des DP - Systems zu erstellen.
DP - Slave z.B. der Profibuskoppler BK3000
Ein DP - Slave ist ein Peripheriegerät (Sensor/Aktor), das Eingangsinfor-
mationen einliest und Ausgangsinformationen an die Peripherie abgibt. Es
sind auch Geräte möglich, die nur Eingangs- oder nur Ausgangsinformati-
onen bereitstellen. Typische DP - Slaves sind Geräte mit binären Ein-
/Ausgängen für 24V oder 230V, Analoge Eingänge, Analoge Ausgänge,
Zähler usw. Die Menge der Eingangs- und Ausgangsinformationen ist ge-
räteabhängig und darf max. 244 Byte Eingangs- und 244 Byte Ausgangs-
daten betragen. Aus Aufwands- und implementierungstechnischen Grün-
den arbeiten viele der heute verfügbaren Geräte mit einer max. Nutzdaten-
länge von 32 Bytes. Der Profibuskoppler BK3000 kann die volle Länge von
244 Byte nutzen. Die Masteranschaltung IM308-C schränkt die Länge je-
doch auf 58 (bzw. 122 in der neuesten Version) Byte Eingangsdaten ein.
Bei den Ausgangsdaten ist die volle Länge von 244 Bytes möglich, jedoch
werden nur die ersten 58 (bzw. 122) Bytes konsistent übertragen. Mit der
IM308-B können bis zu je 32 Byte Eingangs- bzw. Ausgangsdaten genutzt
werden.
Bei Mono - Master - Systemen ist in der Betriebsphase des Bussystems
nur ein Master am Bus aktiv. Die SPS - Steuerung ist die zentrale Steue-
rungskomponente. Die DP - Slaves sind über das Übertragungsmedium
dezentral an die SPS - Steuerung gekoppelt. Mit dieser Systemkonfigurati-
on wird die kürzeste Buszykluszeit erreicht.
Im Multi - Master - Betrieb befinden sich an einem Bus mehrere Master.
Sie bilden entweder voneinander unabhängige Subsysteme, bestehend
aus je einem DPM1 und den zugehörigen DP - Slaves oder zusätzliche
Projektierungs- und Diagnosegeräte. Die Eingangs- und Ausgangs - Abbil-
der der DP - Slaves können von allen DP - Mastern gelesen werden. Das
Schreiben der Ausgänge ist nur für einen DP - Master (den bei der Projek-
tierung zugeordneten DPM1) möglich. Multi - Master Systeme erreichen
eine mittlere Buszykluszeit. In zeitkritischen Anwendungen sollten Sie die
Vergrößerung der Buszykluszeit durch Zuschalten eines Diagnosewerk-
zeuges beachten.
PROFIBUS-Koppler BK3xx0 im PROFIBUS-DP
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