W5: 3D-Werkzeugradiuskorrektur
3.1
Funktion
3.1.1
Einleitung
3D-Umfangsfräsen und 3D-Stirnfräsen
Die 3D-Werkzeugradiuskorrektur (3D-WRK) dient zur Bearbeitung von Konturen mit
Werkzeugen, deren Orientierung unabhängig von der Werkzeugbahn und der Werkzeugform
beeinflusst werden kann.
SINUMERIK stellt die 3D-WRK in verschiedenen Varianten zur Verfügung, die in Kombination
mit folgenden Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen:
● Umfangsfräsen (Seite 250) bei Strukturbauteilen
● Stirnfräsen (Seite 256) bei Freiformflächen
Werkzeugorientierung
Bei der 3D-WRK sind die beiden Fälle eines Werkzeugs mit raumfester Orientierung und eines
Werkzeugs mit veränderlicher Orientierung zu unterscheiden.
Die Werkzeugradiuskorrektur mit raumfestem Werkzeug beim Umfangsfräsen wird als 2½D-
WRK bezeichnet. Dies ist die herkömmliche Werkzeugradiuskorrektur. Umfangsfräsen mit
einer über diesen Leistungsumfang hinausgehenden Funktionalität ist bei der Korrektur mit
raumfestem Werkzeug nicht möglich. Beim Umfangsfräsen gibt es also nur dann eine 3D-
WRK, wenn die Werkzeugorientierung veränderbar ist. D. h., es werden zusätzlich zu den 3
Freiheitsgraden zur Positionierung des Werkzeugs (in der Regel 3 Linearachsen) zwei weitere
Freiheitsgrade (2 Rundachsen) zur Einstellung der Werkzeugorientierung benötigt (5-
Achsbearbeitung).
Beim Stirnfräsen kann die Orientierung des Werkzeugs konstant bleiben oder veränderlich
sein. Die Vorteile der veränderbaren Orientierung sind:
● bessere Approximation der Endkontur
● höhere Spanleistung
● größere Freiheit bei Auswahl der Werkzeugform
● größere Bandbreite bearbeitbarer Oberflächen (Hinterschnitte)
Werkzeuge
Funktionshandbuch, 06/2019, A5E47435126A AA
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