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Optimale Mischergebnisse
5

Der bessere Mix

5-1. Der Einstieg in das Abmischen –
wie anfangen?
Abmischen, eine einfache Sache – oder? Einfach
die Fader solange verschieben, bis der Sound
stimmt? Sicher, Sie können so vorgehen; aber ein
systematischeres Vorgehen, das sich an dem
Klangmaterial orientiert, mit dem Sie umgehen,
wird schneller zu besseren Ergebnissen führen. Es
gibt keine Regeln und Sie werden wahrscheinlich
Ihr eigenes System entwickeln. Der Schlüssel liegt
darin, wirklich ein System zu entwickeln, anstatt
dem Zufallsprinzip folgend zu arbeiten. Hier ein
paar Ratschläge zum Einstieg:
Fader nach unten
Es scheint ein simpler Vorschlag, aber in der Regel
ist es für den Einstieg gut, alle Fader nach unten
zu ziehen – bis zum Anschlag. Wir könnten auch
anfangen mit allen Fadern in Normalstellung. Das
bringt jedoch das Risiko mit sich, die Orientierung
über die Signalpegel zu verlieren. Starten Sie mit
allen Fadern am unteren Anschlag und ziehen Sie
sie dann einen nach dem anderen nach oben, bis
sie ihren Anteil am Mischergebnis beitragen. Aber
mit welchem Kanal anfangen?
Beispiel 1:
Gesangs-Ballade mit Klavierbegleitung
Was möchten Sie abmischen? Ist es ein Lied, in
dem der Gesang das wichtigste Element ist? Wenn
das der Fall ist, dann sollten Sie die Abmischung
am Gesang orientieren. Das bedeutet, dass Sie
(nachdem Sie beim „Soundcheck" den Eingangs-
pegel des Sängers voreingestellt haben) den
Kanal, auf dem die Gesangsstimme liegt, als
ersten auf seinen Nennpegel bringen und
anschließend die übrigen Instrumente. Je nach
Klangmaterial und Ihren Absichten entscheiden
Sie, sobald die Lautstärke für den Sänger richtig
eingestellt zu sein scheint, welchen Kanal Sie als
nächsten hochfahren. Wenn Sie es z. B. mit einer
Ballade zu tun haben und der Gesang durch ein
Klavier begleitet wird, dann ziehen Sie als
nächstes den Fader für das Klavier nach oben und
stimmen Sie es zusammen mit dem Gesang ab.
Anschließend können Sie Bass und Schlagzeug
mit hineinnehmen, um das Ergebnis abzurunden.
MG16/6FX
16
Beispiel 2:
Ein funky Rhythm&Blues-Groove
Wenn Sie es mit einem Rhythm'n-Blues-Band mit
Funk-Einschlag zu tun haben, dann geht es um
den Groove, und die Vorgehensweise ist deshalb
eine völlig andere. In diesem Fall werden die mei-
sten Tontechniker mit dem Schlagzeug anfangen
und sich im zweiten Schritt den Bass vornehmen.
Das abgestimmte Verhältnis zwischen Schlagzeug
und Bass ist absolut wichtig, um den „Drive" oder
den Groove zu fördern, auf dem diese Musik auf-
baut. Achten Sie vor allem darauf, wie der Bass
abgestimmt ist mit der Bass- oder Kick Drum (Bas-
strommel). Beide zusammen sollten sich anhören
wie ein einziges Instrument, wobei die Bassdrum
für den Druck sorgt und der Bass die Tonhöhe
angibt. Noch einmal: dies sind keine Vorschriften,
aber es sind Vorgehensweisen, die sich erfah-
rungsgemäß bewährt haben.
Zuerst die Musik, dann die
Abmischung
In jedem Fall steht die Musik an erster Stelle. Den-
ken Sie zuerst an die Musik und lassen Sie sich
von ihr beim Abmischen leiten, anstatt es umge-
kehrt zu versuchen. Was bringt die Musik zum
Ausdruck? und welche Instrumente und Techni-
ken werden eingesetzt, um dies hervorzubringen?
Das ist es, worauf Sie sich beim Abmischen kon-
zentrieren sollten. Sie verwenden ein hochentwik-
keltes Werkzeug zum Mischen, aber das Mischen
selbst ist eine Kunst – genau wie die Musik.
Gehen Sie in dieser Weise vor, kann Ihr „Job" ein
lebendiger Beitrag zur Musik sein.

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