Schaltschrankbau und EMV
7.3 Hinweise für EMV-gerechten Aufbau von Antrieben
Tabelle 7-3
Art
Versorgungsleitungen DC 24 V
Leistungsleitung zwischen Motor Module und Motor
DRIVE-CLiQ Leitungen
•
schaltschrankintern
z. B. Verbindung zwischen CU320 und dem ersten
Motor Module oder zwischen den Motor Modules
•
DRIVE-CLiQ MOTION-CONNECT
Verbindungsleitungen zu externen Komponenten
Leistungsleitung zwischen Braking Module und
Bremswiderstand
7.3.5
Aufbau
Im Schaltschrank sind alle metallischen Teile flächig und gut leitend (nicht Lack auf Lack!) zu
verbinden. Geeignete Kontakt- oder Zahnscheiben sind gegebenenfalls zu verwenden.
Schaltschranktüren sind mittels möglichst kurzer Massebänder mit dem Schaltschrank zu
verbinden.
Hinweis
In erster Linie ist die Erdung von Anlagen/Maschinen eine Schutzmaßnahme. Die
Störaussendung und Störfestigkeit von Antrieben wird jedoch dadurch beeinflusst. Ein
Antriebssystem kann sternförmig oder flächig geerdet werden. Bei Antrieben ist die flächige
Erdung vorzuziehen, d. h. alle zu erdende Teile werden flächig oder maschenförmig
miteinander verbunden.
Ist der Antriebsverband auf einer gemeinsamen metallisch blanken Montageplatte, z. B. mit
verzinkter Oberfläche, angeordnet oder sind mehrere verwendete Montageplatten flächig
leitend miteinander verbunden, so ist innerhalb des Antriebsverbandes kein zusätzlicher
Potentialausgleich erforderlich da alle Teile der Schaltgerätekombination mit dem
Schutzleitersystem verbunden sind.
Alle Verbindungen von Montageplatten mit dem externen Schutzleitersystem erfolgen bis
einschließlich einem Außenleiterquerschnitt von 16 mm² Kupfer außenleitergleich mit einem
feinadrigen Leiter. Ab einem Querschnitt von 25 mm² Kupfer gilt für feinadrige Leiter die
Hälfte des Außenleiterquerschnittes.
Werden die Geräte anderweitig im Schaltschrank montiert, muss der Potentialausgleich
jeder einzelnen Komponente getrennt erfolgen. Dabei ist auf einen ausreichenden
Außenleiterquerschnitt zu achten.
Schütze, Relais, Magnetventile, elektrische Betriebsstundenzäher etc. im Schaltschrank sind
mit Entstörgliedern zu beschalten. Hierfür können zum Beispiel RC-Glieder, Dioden oder
Varistoren verwendet werden. Die Beschaltung muss an der jeweiligen Spule erfolgen.
Durch den Einbau zusätzlicher Komponenten, wie Sicherungen, Schütze, Drosseln oder
Filter darf die Schirmung zwischen Motor und Motor Module nicht unterbrochen werden.
Automatisierungsgeräte und Geräte der Reihe SINAMICS S120 sollten an unterschiedliche
Versorgungsnetze angeschlossen werden. Ist nur ein gemeinsames Netz vorhanden, sollten
verwendete Automatisierungsgeräte durch Trenntransformatoren von der Einspeisung
entkoppelt werden.
Einrichtungen für Steuerung und Überwachung der Antriebe sollten separat aufgebaut
werden. Hierfür empfiehlt sich die Verwendung eines eigenen Schaltschrankes, der von dem
Antriebsschrank mittels einer Trennwand abgeschottet wird. Ist dies nicht möglich kann die
Schottung auch mittels geeigneter Bleche erfolgen.
7-12
Maximale Leitungslängen
SINAMICS S120 Gerätehandbuch, Ausgabe 12/2004, 6SL3097-2AE00-0AP0
Maximallänge [m]
10
300 (geschirmt)
450 (ungeschirmt)
70
100
50
Gerätehandbuch Leistungsteile Chassis