Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen
4.4 Inbetriebnahme der Funktionen SH und SBC
Tabelle 4-1
Inbetriebnahme der Funktionen "SH" und "SBC", Fortsetzung
Nr.
Parameter
6
Toleranzzeit SGE-Umschaltung einstellen
p9650 = "Wert"
Toleranzzeit SGE-Umschaltung auf Control Unit
p9850 = "Wert"
Toleranzzeit SGE-Umschaltung auf Motor Module
S
S
S
7
Übergangszeit STOP F zu STOP A einstellen
p9658 = "Wert"
Übergangszeit STOP F zu STOP A auf Control Unit
p9858 = "Wert"
Übergangszeit STOP F zu STOP A auf Motor Module
S
S
S
S
S
8
p9659 = "Wert"
Zeit zur Durchführung von Dynamisierung und Test der
Safety-Abschaltpfade einstellen
S
S
4-60
SINUMERIK 840D sl/SINAMICS S120 SINUMERIK Safety Integrated (FBSI sl) – Ausgabe 03/2006
Beschreibung und Anmerkungen
Eine Änderung der Parameter wird erst nach dem Verlassen des Safety-In-
betriebnahmemodus übernommen (d.h. wenn p0010 0 95 eingestellt wird).
Aufgrund der unterschiedlichen Laufzeiten in den beiden Überwachungska-
nälen wird eine SGE-Umschaltung (z.B. An- bzw. Abwahl SH) nicht gleich-
zeitig wirksam. Nach einer SGE-Umschaltung wird während dieser Tole-
ranzzeit kein kreuzweiser Vergleich von dynamischen Daten durchgeführt.
Die beiden Parameter sind im kreuzweisen Datenvergleich enthalten und
müssen deshalb "gleich" eingestellt werden.
Eine Änderung der Parameter wird erst nach dem Verlassen des Safety-In-
betriebnahmemodus übernommen (d.h. wenn p0010 0 95 eingestellt wird).
STOP F ist die Stopreaktion, die bei Verletzung des kreuzweisen Datenver-
gleichs durch die Störung F01611 bzw. F30611 (SI Defekt in einem Über-
wachungskanal) eingeleitet wird. STOP F löst standardmäßig "Keine Stop
reaktion" aus.
Nach der parametrierten Zeit wird STOP A (sofortige Safety-Impulslö-
schung) durch die Störung F01600 bzw. F30600 (SI STOP A ausgelöst)
eingeleitet.
Die Voreinstellung von p9658 und p9858 ist 0, d.h. standardmäßig führt
STOP F unverzögert zu STOP A.
Sinnvolle Anwendung von STOP F:
Stopreaktion der Störung F01611 von KEINE auf z.B. AUS1 oder AUS3
umparametrieren (p2100, p2101) und ausreichende Übergangszeit einstel-
len (z.B. p9658 = p9858 = 500 ms). Damit kann ein STOP F zum Auslösen
eines Stillsetzens über Hochlaufgeber (AUS1) oder eines Schnellhalts
(AUS3) verwendet werden, bevor der STOP A die Impulse löscht.
Die beiden Parameter sind im kreuzweisen Datenvergleich enthalten und
müssen deshalb "gleich" eingestellt werden.
Nach Ablauf dieser Zeit wird der Anwender durch die Warnung A01699 (SI
CU: Test der Abschaltpfade erforderlich) zum Test der Abschaltpfade aufge-
fordert (d.h. An-/Abwahl SH durchführen).
Der Inbetriebnehmer kann die Zeit zur Durchführung von Dynamisierung
und Test der Safety-Abschaltpfade ändern.
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