● Es existiert keine harmonisierte Norm für den betreffenden Anwendungsbereich. In
● Aus einer harmonisierten Europäischen Norm (z. B. EN 62061, EN 954 bzw. EN ISO
Die Normenreihe EN 61508 behandelt in einem universellen Ansatz alle Aspekte, die
betrachtet werden müssen, wenn E/E/PES-Systeme (elektrische, elektronische und
programmierbare elektronische Systeme) verwendet werden, um Sicherheitsfunktionen
auszuführen bzw. um dabei die funktionale Sicherheit zu gewährleisten. Andere
Gefährdungen, wie z. B. Gefährdungen durch elektrischen Schlag, sind - ähnlich wie in EN
954 - nicht Gegenstand der Norm.
Neu an der EN 61508 ist ihre internationale Positionierung als "International Basic Safety
Publication", welche sie zum Rahmen für andere sektorspezifische Normen macht (z. B. EN
62061). Mit der internationalen Positionierung ist auch eine weltweit hohe Akzeptanz der
Norm gegeben, gerade in Nordamerika und in der Automobilindustrie. Sie wird bereits heute
von vielen Behörden gefordert, z. B. als Grundlage zur NRTL-Listung.
Neu an der EN 61508 ist darüber hinaus auch ihr Systemansatz, der die technischen
Anforderungen auf die komplette Sicherheitsinstallation vom Sensor bis zum Aktor erweitert,
die Quantifizierung der Wahrscheinlichkeit gefährlichen Versagens auf Grund zufälliger
Hardwareausfälle und die Erstellung einer Dokumentation zu jeder Phase des gesamten
Sicherheitslebenszyklus des E/E/PES.
8.1.2.7
Risikoanalyse/-beurteilung
Maschinen und Anlagen beinhalten, aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktionalität, Risiken.
Deshalb verlangt die Maschinenrichtlinie für jede Maschine eine Risikobeurteilung und
gegebenenfalls eine Risikominderung, bis das Restrisiko kleiner als das tolerierbare Risiko
ist. Für die Verfahren der Bewertung dieser Risiken sind die Normen anzuwenden:
● EN ISO 12100-1 "Sicherheit von Maschinen - Grundbegriffe, allgemeine
● EN ISO 13849-1 (früher EN 954-1) "Sichere Steuerung von Maschinen"
● EN ISO 14121-1 (früher EN 1050, Abs. 5) "Sicherheit von Maschinen, Leitsätze zur
Schwerpunktmäßig beschreibt EN ISO 12100-1 die zu betrachtenden Risiken und
Gestaltungsleitsätze zur Risikominderung, EN ISO 14121-1 den iterativen Prozess mit
Risikobeurteilung und Risikominderung zum Erreichen der Sicherheit.
Die Risikobeurteilung ist eine Folge von Schritten, welche die systematische Untersuchung
von Gefährdungen erlauben, die von Maschinen ausgehen. Wo notwendig, folgt einer
Risikobeurteilung eine Risikoreduzierung. Bei Wiederholung dieses Vorgangs ergibt sich der
iterative Prozess, mit dessen Hilfe Gefährdungen so weit wie möglich beseitigt und
entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden können.
Die Risikobeurteilung umfasst die
Antriebsfunktionen
Funktionshandbuch, 10/2008, 6SL3097-4AB10-0AP0
diesem Fall darf der Hersteller die EN 61508 verwenden. Sie hat aber keine
Vermutungswirkung.
13849, EN 60204-1) wird auf die EN 61508 verwiesen. Hierdurch wird sichergestellt,
dass die betreffende Anforderung der Richtlinien eingehalten wird ("mitgeltende Norm").
Wendet der Hersteller die EN 61508 im Sinne dieser Verweisung sachkundig und
verantwortungsbewusst an, so nutzt er die Vermutungswirkung der verweisenden Norm.
Gestaltungsleitsätze"
Risikobeurteilung"
Safety Integrated Functions
8.1 Normen und Vorschriften
277