Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Will man in einem isolierten Netz für die Prüfung die Spannungsanschlüsse für die Blindstrommessung beibe-
halten, so ist darauf zu achten, dass bei Leistungsfluss mit induktiver Komponente in Vorwärtsrichtung für das
Erdschlussrelais sich eine Rückwärtsrichtung ergibt (umgekehrt wie bei Erdschluss in dieser Richtung).
Nach Beendigung der Richtungskontrolle Maschine abfahren. Die richtigen Anschlüsse sind wiederherzustel-
len und nochmals zu kontrollieren.
Störstrom
Zum Einmessen des Störstromes wird eine dreipolige, mit Nennstrom belastbare Kurzschlussbrücke am Leis-
tungsschalter installiert. Die Maschine hochfahren und langsam auf Maschinennennstrom erregen.
Den Betriebsmesswert I
Der Parameter 3I0 > sollte etwa das Zweifache dieses Messwertes sein, um einen ausreichenden Sicher-
heitsabstand vom Erdfehlerstrom für die Richtungsbestimmung zum Störstrom zu bekommen. Anschließend
ist zu überprüfen, ob der Schutzbereich, der durch den Einstellwert U0 > bestimmt wird, reduziert werden
muss.
Ständererdschlussschutz scharf schalten: Adresse 5001 SES-SCHUTZ = Ein.
3.3.11
Kontrolle des empfindlichen Erdfehlerschutzes als Läufererdschlussschutz
Wird der empfindliche Erdfehlerschutz als strommäßiger Läufererdschlussschutz eingesetzt, diese Schutz-
funktion zunächst unter Adresse 5101 EMPF. ERDSTROM = Block. Relais schalten.
VORSICHT
Ein nicht erdfrei geschalteter Läuferkreis kann im Zusammenhang mit einem zur Kontrolle eingefügten Erdwi-
derstand einen Doppelerdschluss erfahren!
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen kann zu Sachschaden an der Maschine führen.
Es ist sicherzustellen, dass der zu überwachende Läuferkreis erdfrei geschaltet ist, damit der zur Kontrolle ein-
gefügte Erdwiderstand nicht zu einem Doppelerdschluss führt!
Über einen Widerstand, der etwa dem angestrebten Auslösewiderstand entspricht, wird ein Erdschluss simu-
liert. Bei Maschinen mit Erregung über rotierende Gleichrichter wird der Widerstand zwischen die beiden Mess-
schleifringe gelegt, bei Maschinen mit Erregung über Schleifringe zwischen einem Schleifring und Erde.
Maschine hochfahren und auf etwa Nennspannung erregen. Ggf. Messbürsten auflegen. Es ist dabei unerheb-
lich, ob der empfindliche Erdstromschutz anspricht oder nicht. Der daraufhin fließende Erdstrom I
den Betriebsmesswerten am Schutzgerät ausgelesen werden.
Es ist zu kontrollieren, dass dieser gemessene Erdstrom etwa dem in Adresse 5102 eingestellten Ansprech-
wert IEE> der empfindlichen Erdfehlererfassung entspricht. Er darf jedoch nicht niedriger eingestellt werden
als der doppelte Wert des ermittelten Störstromes bei gesunder Isolation.
Bei Maschinen mit Erregung über Schleifringe kann die letzte Prüfung am anderen Schleifring wiederholt
werden.
Maschine abfahren. Erdschlusswiderstand entfernen.
Die empfindliche Erdfehlererfassung als Läufererdschlussschutz wird scharf geschaltet: EMPF. ERDSTROM =
Ein in Adresse 5101.
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auslesen. Dieser Messwert bestimmt den Einstellwert der Adresse 5003 3I0 >.
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009
kann unter
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